Nach unserem Besuch der Bruder-Klaus-Feldkapelle fahre ich mit meiner Mutter in das nur 8 km entfernte Bad Münstereifel.
Das historische Städtchen an der noch jungen Erft ist seit 2014 der erste Ort, in dem ein Outlet-Center in einer gewachsenen Innenstadt und nicht als Ansiedlung auf der Grünen Wiese entstanden ist.
Das hat die Stadt, in der Heino ein berühmtes Cafe unterhält, spürbar revitalisiert. Während ich mit Doxi durch den Ort anschaue, macht meine Mutti ein wenig Shopping.
An vielen Stellen wird gebaut, was den harmonischen Eindruck in der historischen Altstadt ein wenig trübt.
Doch auch Münstereifel war von der Flutkatastrophe im Juni 2021 betroffen, als die Erft historische Höchststände erreichte und aus ihrem kanalisierten Flussbett ausbrach, das sich mitten durch das historische Zentrum zieht.
80 km weiter westlich mündet der Fluss bei uns im Rhein-Kreis-Neuss in den Rhein. Deshalb ist es schön, die Erft hier so zu sehen. Doxi lässt es sich nicht nehmen, ausgiebig die Wasserqualität zu testen. Soweit ich feststellen kann, gibt es dabei keine Beanstandungen 🙂
Werther Tor
Die kanalisierte Erft in der historischen Altstadt
Fachwerk in der Einkaufstraße
Fachwerk in der Einkaufstraße
Blick über die kanalisierte Erft
Rotes Rathaus
Rathaus, Nahaufnahme
Stiftskirche St. Chrysanthus und Daria
Pfarrhaus neben der Kirche
Häuser abseits der Einkaufstraße
Kunst an einer Hauswand
Fachwerk in der Einkaufstraße
Viele Ladenlokale wurden in Outlet-Stores umgewandelt
Blick zum Steinbruch im Eschweiler Tal. Doxi rollt sich auf der Wiese erste einmal ab.
Schenkt man den Wettervorhersagen Glauben, sollen zehn Tage Dauerregen vor uns liegen. Deshalb habe ich den halbwegs regenfreien Tag heute noch einmal für eine ausgiebige Wanderung in der Eifel genutzt. Mit Doxi war ich westlich von Bad Münstereifel unterwegs.
Vom Wanderparkplatz „Am Uhlenberg“ an der apostolischen Schule der Legionäre Christi ging es hinunter in das Eschweiler Tal mit herrlichem Fernblick auf den Steinbruch am Eschweiler Bach und das Dorf Eschweiler oberhalb des Tals.
Der Steinbruch mit seinem 40 Meter hohen Gesteinsaufschluss ermöglicht einen Blick zurück auf 5 Millionen Jahre der Erdgeschichte und führt uns zurück in die Zeit des Devon, als die Eifel am Grund eines tropischen Meeres lag. Fachleute machen hier acht Schichten aus, die unterschiedliche Phasen der erdgeschichtlichen Entwicklung widerspiegeln.
Ganz unten findet man als älteste Elemente die Spuren meeresbewohnender Würmer und muschelartiger Tiere. Darüber trifft man auf Stromatoporen – kleine schwammartige Organismen. Es folgen die Versteinerungen der Schalen von Brachiopoden, die zu den häufigsten Versteinerungen in der Eifel gehören.
Erst darüber treten zum ersten Mal Korallen auf, und so geht es Schicht für Schicht weiter. Ganz oben findet sich eine rote Tonschicht, die keine erkennbaren Fossilien enthält und für deren Entstehung die Geologen bis dato noch keine Erklärung gefunden haben.
Wir steigen aus dem Tal am Ohlesberg vorbei hinauf nach Eschweiler und laufen am Ortsrand durch den Golfplatz des Golfclubs Bad Münstereifel Stockert auf den Astropeiler an der Spitze des Bergs Stockert zu. Rückblickend ergibt sich ein toller Fernblick in die Voreifel am Dorf Eschweiler vorbei. Leider ist der Himmel jedoch stark bewölkt.
Der Astropeiler auf dem Berg Stockert
Die 1955 errichtete Anlage auf dem Stockert war das erste Radioteleskop in Deutschland. Der Teleskopspiegel hat einen Durchmesser von 25 Metern und wiegt 90 Tonnen. Seit 1999 steht die Anlage als Industriedenkmal unter Denkmalschutz.
Aufgrund seiner exponierten Lage ist der Astropeiler weithin sichtbar und wird oft mit dem rund 13 Kilometer entfernten Radioteleskop Effelsberg verwechselt. Das ist zwar wesentlich größer als der Astropeiler, aber aufgrund seiner Tallage im Sahrbachtal aus der Ferne kaum zu erkennen.
Wir umrunden den Wald am Stockert und steigen zur alten Nöthener Mühle herab, wo wir erneut den Eschweiler Bach überqueren. Bald geht es wieder hinein in den Wald in Richtung des Gut Vogelsangs auf den Höhen am Ortsrand von Bad Münstereifel.
Von dort steigt unsere 18 KM lange Tour eigentlich hinunter zur Erft und in das historische Zentrum von Bad Münstereifel, doch diesen Schlenker ersparen wir uns und wandern gleich zurück zu unserem Startpunkt. So werden es am Ende „nur“ 12 Kilometer bei 400 Höhenmetern, doch für heute hat das perfekt ausgereicht.
Wanderkarte unserer Tour
Der Steinbruch im Eschweiler Tal
Infotafeln am Steinbruch
Misteln in den Obstbäumen am Rand von Eschweiler
Doxi hat eine der allerletzten Schneereste entdeckt und rollt sich erst einnal genüsslich ab
Weite Blicke in die Voreifel vom Stockert vorbei am Dorf Eschweiler
Am Rand von Nöthen – Blick zurück zurm Astropeiler Stockert
Im Hintergrund tauchen die ersten Kalkkuppen des Eschweiler Tals auf
Heute waren wir in der Eifel westlich von Bad Münstereifel in einem schönen Waldgebiet unterwegs.
Auf den Kammlagen bietet sich dort ein herrlicher Fernblick auf das mehr als 30 km entfernte Köln. Dahinter sind die ersten Erhebungen des Bergischen Landes auf der anderen Rheinseite zu erkennen.
Am Nordrand des Waldes durchzieht der Eschweilerbach vor markanten Kalkkuppen die Landschaft des Eschweiler Tals. Wenige Kilometer weiter mündet der idyllische Bach bei Bad Münstereifel in die Erft.
In den Hanglagen des Eschweiler Tals finden sich Bestände unterschiedlicher wärmeliebender Waldgesellschaften.
Die bereits im Mittelalter durch Rodung und extensive Schafbeweidung entstandenen Kalk-Halbtrockenrasen weisen örtlich große Vorkommen seltener Orchideenarten auf. Dazu gehören Biene-Ragwurz, Fliegen-Ragwurz, Manns-Knabenkraut, Purpur-Knabenkraut und Brand-Knabenkraut.,
Eine Besonderheit ist der Speierling, ein in Deutschland sehr seltener Wildobstbaum, dessen Population zu den größten in ganz Nordrhein-Westfalen zählt.
Bellis und Doxi bekommen von alledem nur wenig mit. Sie genießen es, durch den Bach zu stapfen und sich an dessen Wasser zu stärken. Und wir erfreuen uns an der Sonne und der schönen Landschaft an diesem entspannten Samstagvormittag.
Wanderkarte unserer Tour
Weite Blicke bis nach Köln
Wiesen am Eschweilerbach
Kalkkuppen im Eschweiler Tal
Bellis und Doxi am Eschweilerbach
Der intensive Bewuchs zeugt von der Fruchtbarkeit des Tals
Versteckt in saftiger Wiese
Am Waldrand blühen die Gräser
Hier haben sich echte Fans der Musikgruppe „Höhner“ verewigt
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