Weiter geht es entlang der Kinzig in Richtung Nordosten. Meine nächste Station ist die Verbandsgemeinde Bad Soden-Salmünster im Kinzigtal zwischen den Südausläufern des Vogelsbergs und dem Nordrand des Spessarts.
Die beiden rund zwei Kilometer entfernten Ortsteile gehören erst seit einer Verwaltungsreform im Jahre 1974 zusammen. Davor hatten sie viele Jahrhunderte getrennt voneinander und mit eigener Geschichte existiert.Wir stehen auf dem Wohnmobilstellplatz im Kurbereich von Bad Soden und laufen von dort am Fluss Salz entlang in Richtung Bad Soden. Schon von weitem ist das ehemalige Franziskaner-Kloster in der Altstadt von Salmünster mit der Kirche St. Peter und Paul zu erkennen.
Kurz vor dem Ort mündet die 19 km lange Salz in die Kinzig. Weiter geht es durch die Wiesen in die Altstadt von Salmünster, die einst von einer rechteckigen, teilweise noch erhaltenen Stadtmauer umschlossen wurde. Auch die darin umschlossenen Straßen und Gassen folgen einem rechtwinkligen Grundriss.
In der Altstadt mischen sich Fachwerkhäuser aus dem 17. und 18. Jahrhundert, stellenweise mit Schmuckfriesen und Inschriften, mit Häusern in farbiger Schindelverkleidung als Fassade.
Die barocke Kirche St. Peter und Paul geht auf Franziskaner zurück, die 1650 von Frankfurt kommend, das Kloster Salmünster gründeten. Heute beherbergt die Anlage ein Studien- und Exerzitienhaus.
Ein weiteres markantes Gebäude ist der Amthof („Nassauer Hof“), das frühere Huttenschloss Salmünsters. Zwischen 1562 und 1564 wurde es als Rechteckbau mit Treppenturm von Ludwig von Hutten errichtet.
Besonders gefallen mir aber die Häuser am kleinen Mühlbach, der die Altstadt genau in der Mitte in West-Ost-Richtung durchfließt. Richtig süß ist das hier.
Eine besondere Geschichte rankt sich um die Verteidigung der Stadt im Dreißigjährigen Krieg durch nur 15 Frauen gegen eine massive Streitmacht von Reitern. Als die Angreifer vor den Stadttoren standen, warfen die Frauen dutzende von Bienenkörben auf die Truppe herab. Ihre Pferde gerieten daraufhin in Panik, die Reiter zogen im Eiltempo ab und kamen nicht wieder. Ob das wohl stimmt?