Bevor die Alliierten im Jahre 1944 erfolgreich in Dünkirchen landeten und die Rückeroberung Westeuropas begannen, hatten sie es zwei Jahre zuvor schon einmal in Dieppe versucht – und waren dabei verlustreich gescheitert.
Bei der Landungsoperation „Jubilee“ im August 1942 gegen den von der Wehrmacht besetzten Hafen waren 237 Schiffe und etwa 7500 alliierte Soldaten beteiligt, in der Mehrheit kanadische Verbände.Es war ein Testlauf, um die Möglichkeit zur Eröffnung einer Westfront gegen Nazi-Deutschland zu eruieren. Außerdem wollte die Royal Air Force (RAF) die Luftwaffe herausfordern, um möglichst viele deutsche Flugzeuge durch britische Jagdflieger zu vernichten.
Doch die Wehrmacht war gut vorbereitet, die abgesetzten Panzer blieben am Strand stecken und die Operation musste wegen hoher alliierter Verluste vorzeitig abgebrochen werden.
Von den 5000 eingesetzten Kanadiern kehrten weniger als die Hälfte nach England zurück, davon viele verletzt. Der Rest war gefallen oder in deutsche Kriegsgefangenschaft geraten.
Außerdem verlor die Royal Air Force doppelt so viele Flugzeuge wie die Luftwaffe. Die NS-Propaganda feierte den Sieg und die Alliierten mussten sich eingestehen, dass die Zeit für sie noch nicht gekommen war.
Heute erinnert ein Museum und verschiedene Gedenkstätten an diese Operation, die im englischsprachigen Raum als „Raid on Dieppe“ bekannt ist. In Kanada ist dieses Ereignis ein fester Punkt der nationalen Geschichtsschreibung, weil so viele Kanadier dabei getötet wurden, wie bei keiner anderen Schlacht des Krieges.