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Rund um Schloss Hülchrath

Rund um Schloss Hülchrath
Hülchrath, 16. September 2017

Schloss Hülchrath nahe der Erft zwischen Grevenbroich und Neuss

Heute ist unser vierter Fastentag. Jutta und ich sind ganz schön schlapp, aber voll motiviert.

Deshalb habe ich für uns heute mal nur eine kleine Wanderung nicht weit weg von unserem zu Hause herausgesucht. Es geht rund um Schloss Hülchrath an der Erft entlang in Richtung der Museumsinsel Hombroich kurz vor Neuss.

Schloss Hülchrath ist eine ehemalige kurkölnische Landesburg im Grevenbroicher Stadtteil Hülchrath, rund einen Kilometer vom Flusslauf der Erft entfernt.

Das am Gillbach gelegene Wasserschloss geht auf eine Burg aus dem 12. Jahrhunderts zurück und hat einen großen Teil seiner mittelalterlichen Bausubstanz bewahrt.

Im Mittelalter zählte die Anlage zu den wuchtigsten Burgen im Rheinland und war ein auf Machtdemonstration und zugleich Repräsentation ausgelegtes Bauwerk der Kölner Erzbischöfe.

Vor den Toren der Burg liegt der süße kleine Ort Hülchrath mit einem gut erhaltenen historischen Ortskern rund um die Pfarrkirche St. Sebastianus.

Wir wandern zunächst durch den Ort und am Schloss vorbei hinüber zu dem nur einen Kilometer entfernten Kloster Langwaden. Von dort geht es auf Wald- und Feldwegen parallel zur Erft in Richtung der Museumsinsel Hombroich.

Dort erreichen wir den „Strategischen Bahndamm“, eine 1904 begonnene, aber niemals fertiggestellte Eisenbahnstrecke zwischen dem Ruhrgebiet und der Südwestgrenze Deutschlands.

Der namensgebende Teil dieser Eisenbahnstrecke ist ein Bahndamm zwischen Neuss und Rommerskirchen, der für das nördliche Teilstück der Strecke gebaut wurde. Heute ist dieses Teilstück als Wanderweg auf dem Jakobsweg begehbar.

Der Bahndamm führt uns wieder an den Rand von Hülchrath zurück, das wir nach gut zweieinhalb Stunden und zehn Wanderkilometer erreichen. Wieder einmal sind wir verblüfft, was für schöne Wanderungen doch in unserer näheren Umgebung möglich sind. Toll war das, auch wenn unsere Mägen zwischendurch ganz vernehmlich geknurrt haben.

( MITI )

An der Erft zwischen Neuss und Grevenbroich

An der Erft zwischen Neuss und Grevenbroich
Wevelinghoven, 28. Februar 2017

Erftwehr bei Kapellen

Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah? Unter diesem Motto war ich heute mit Doxi an der Erft unterwegs, keine 20 Kilometer von unserem Zuhause entfernt.

Die 13 Kilometer lange Tour startete am Kloster Langwaden zwischen Neuss und Grevenbroich. Zunächst ging es in westlicher Richtung gegen kalten und starken Wind durch Wald und Felder nach Wevelinghoven, das schön an der Erft gelegen ist.

Weiter am nördlichen Erftufer wanderten wir bis kurz vor Grevenbroich und drehten dann Richtung Osten ab. Über Kapellen und Hülchrath mit seiner schönen Burg wanderten wir anschließend zurück zu unserem Ausgangspunkt nach Langwaden. Diese schöne Tour sind wir sicher nicht zum letzten Mal gelaufen.

( MITI )

Sturm über dem Windtestfeld

Eine Siemens-Testanlage mit einem Rotodurchmesser von 93 Metern und einer Höhe von fast 140 Metern
Grevenbroich, 18. November 2016

Im Vordergrund: Eine Siemens-Testanlage mit einem Rotordurchmesser von 93 Metern und einer Höhe von fast 140 Metern

Ui, ist das ein Wind. Heute herrscht im Rheinland richtiger Sturm mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 90 Km/h.

Auf den Straßen wirbelt das Laub umher und überall liegen schon abgebrochene Äste herum. Eine Waldwanderung scheint mir bei diesen Verhältnissen nicht unbedingt ratsam. Unternehmen wir doch lieber einen kleinen Spaziergang auf offener Feldfläche.

Also machen wir aus der Not eine Tugend und besuchen das größte Windkrafttestfeld auf unserem Planeten.

Die Anlage befindet sich auf der Neurather Höhe, einer Abraumhalde aus dem Braunkohlebergbau südwestlich des Grevenbroicher Stadtteils Neurath in Nordrhein-Westfalen. Hier kann der Wind richtig ungestört durchblasen.

Auf dem Testfeld stehen einige der größten und modernsten Windkraftanlagen mit einer Nennleistung von 600 kW bis 2.500 kW. Die Anlagen werden dort getestet und nach internationalen Richtlinien vermessen, um ihre verschiedenen Komponenten zu optimieren. Nach abgeschlossener Arbeit werden die Anlagen wieder abgebaut und durch neue Prototypen ersetzt.

Schon von weitem sticht ein Windrad durch seine übergroße Höhe deutlich hervor: Die Siemens SWT-2.3-93 mit einem Rotordurchmesser von 93 Metern und einer Nennleistung von 2.300 KW.

Sie ist die erste Windkraftanlage mit einem Hybridturm. Dabei bestehen die unteren 80 Meter des Turms aus Betonfertigteilen. Darauf sitzen noch einmal 53 Meter aus Stahlsegmenten. Ein echter Koloss. Alle anderen Windräder sehen dagegen echt pupsig aus. Und wie schnell sich die Rotoren bei diesem Wind drehen. Wahnsinn!

Gleich daneben, am Fuß der Halde, blicken wir auf die vier Blöcke des Neurather Braunkohlekraftwerks mit einer Bruttoleistung von 4.400 Megawatt.

Es ist das größte Kraftwerk in Deutschland, das zweitgrößte Braunkohlekraftwerk Europas und mit einem Ausstoß von jährlich über 32 Mio. Tonnen auch die zweitgrößte CO2-Schleuder in Europa. Alte und neuen Energien in trauter Nachbarschaft sozusagen. Schön, dass wir das mal gesehen haben.

( MITI )