Eine abenteuerliche Wanderung am nördlichen Niederrhein bei Rees hat Heike, Doxi und mich heute stellenweise an unsere Grenzen gebracht. Auf dem Gebiet der Gemeinden Haffen und Mehr ging es durch ausgedehnte Feldflächen und an großen Wasserflächen vorbei, die größtenteils durch Auskiesung entstanden sind und heute als Überflutungsflächen bei Rheinhochwassern dienen.
Wir sind überrascht über die Ausmaße dieser Areale, etwa des Reeser Meeres, das wir auf unserem Weg von Haffen nach Rees passieren. Dahinter wechseln wir auf den Rheindeich, der das Hinterland gegenüber den Überflutungsflächen im Altrhein-Reeser-Eyland abgrenzt.Hier wurden seit 1996 rund um den Polder Lohrward die Rheindeiche zurückverlegt, um bei Hochwassern mehr Platz für den Rhein zu schaffen. So sollen die Gebiete Flussabwärts entlastet werden.
Auf unserem Weg nach Süden stoßen wir bald auf den Grindsee. Dort laufen wir durch die Wiesen zum Rhein, vorbei an ausgedehnten Flächen mit wildem, gelb blühendem Raps und lila blühendem Schnittlauch.
Der Fluss wirkt hier bereits wesentlich breiter und mächtiger, als bei uns zu Hause in Höhe Neuss/Düsseldorf. Die Strömung ist beträchtlich.
Auf der gegenüberliegenden Seite befindet sich die Reeser Schanz und der große Campingplatz Verkühlen nahe der Gemeinde Obermörmter.
Wir folgen dem schmalen Uferstreifen am Fluss entlang durch das NSG „Hübsche Grändort“. Hier ist wirklich niemand außer uns und wir müssen feststellen, dass es schwierig wird, wieder vom Fluss wegzukommen. Denn dahinter gibt es keine Wege, nur große eingezäunte Kuhwiesen, die von Brennnesseln und Dornensträuchern umgeben sind.
Als wir am Ufer nicht mehr weiterkommen, fassen wir uns ein Herz und steigen durch den Stacheldrahtzaun und überqueren eine große wild bewachsene Kuhweide und noch eine und noch eine, bis wir dahinter endlich wieder einen Feldweg erreichen, der uns zur Landzunge zwischen dem Grindsee und dem Roosenhofsee bringt.
Von dort sind es nur noch 3,5 km bis zu unserem Startpunkt, den wir nach knapp fünf Stunden wieder erreichen. Die lange Strecke von 14 km in der prallen Sonne, die schwierigen Wege am Rheinufer und das Durchqueren der dornenbewachsenen Weiden haben dazu beigetragen, dass wir am Ende ganz schön k.o. sind. Eigentlich wollten wir noch zum Archäologischen Park Xanten weiter fahren, aber das müssen wir auf ein anderes Mal verschieben. Schön war es trotzdem 🙂