Sie überragt die Altstadt von Nimwegen seit mehr als 900 Jahren: Die gotische Stevenskerk ist nach dem heiligen Erzmärtyrer Stephanus benannt und das Wahrzeichen der Stadt.
Im Zweiten Weltkrieg schwer zerstört und anschließend wieder aufgebaut, wird das Gotteshaus heute von katholischen und protestantischen Christen gemeinsam genutzt.
Derzeit findet eine große Renovierung des Kirchenschiffs statt. Die monumentale Königsorgel ist deshalb eingerüstet und es finden keine Gottesdienste statt.
Der Altar und die Bänke wurden entfernt. Dafür werden im Chorraum interessante Fotos präsentiert. Einige davon sind hier abgebildet.
Historisches Bild vom Marktplatz mit der Stevenskerk
Sonntagmittag, Sonnenschein, High Noon im Kloster Heisterbach. Das Kloster mit der Ruine der Zisterzienser-Abtei oberhalb von Königswinter ist ein überaus beliebtes Ausflugsziel im Siebengebirge – alle Parkplätze sind belegt.
Wir sind nach unserem Besuch des Arp-Museums auf der gegenüber liegenden Rheinseite mit dem Auto hier herauf gekommen. Heike kann aufgrund einer Fußverletzung derzeit keine weiten Wanderungen unternehmen. Ein kleiner Spaziergang geht jedoch.
Heisterbach ist nicht nur wegen seiner Klostergastronomie und als Ausgangspunkt für Wanderungen zum Petersberg beliebt: Die malerische Chorruine der Zisterzienser-Abtei ist als Kulisse aus zahlreichen Filmen und TV-Produktionen bekannt.
Ich bin bei meinen Womo-Reisen schon mehrfach indirekt auf das Kloster gestoßen. Denn Heisterbach war im frühen Mittelalter das Mutterhaus für zahlreiche Klostergründungen im Rheinland und darüber hinaus, beispielsweise für die Abtei Marienstatt im Westerwald.
Heisterbach war im 13. und 14. Jahrhundert ein reiches und sehr bedeutendes Kloster. Bei ihrer Einweihung im Jahre 1237 wurde die Abteikirche mit einer Länge von 88 Metern und einer Breite von 44 Metern an Größe nur vom Kölner Dom übertroffen.
Nach einer Geschichte von fast 800 Jahren wurde die Abtei Heisterbach 1803 im Zuge der allgemeinen Säkularisation aufgehoben. Nachdem sich kein Käufer fand, wurde die Kirche 1809 zum Abbruch an einen französischen Unternehmer verkauft. Die Steine verwendete man u. a. zum Bau des Nordkanals zwischen Venlo und Neuss.
Luftbild der Klosteranlage (Foto Wolkenkratzer | http://commons.wikimedia.org | Lizenz: CC BY-SA 3.0 DE)
Bewegtes Tanzgeschmeide (1960/70). Plastik von Hans Arp vor dem Arp-Museum.
Hans Arp (1886-1966) und Sophie Taeuber-Arp (1889-1943) waren bedeutende Künstler des 20. Jahrhunderts, deren Werke u. a. im Arp-Museum in Remagen bei Bonn in einer Dauerausstellung präsentiert werden.
Die Künstlerehepaar arbeitete unabhängig voneinander, wirkten jedoch im Bereich von Surrealismus, Konstruktivismus und Dadaismus vielfach zusammen.
Hans Arp gilt als einer der Mitbegründer des Dadaismus, der 1916 in Zürich als eine literarische und künstlerische Bewegung in Opposition zum Ersten Weltkrieg und dessen sozialen Konventionen entstand.
Er wurde in Straßburg als Sohn eines vermögenden Zigarrenfabrikanten geboren und schuf als Maler, Grafiker, Bildhauer und Lyriker ein umfangreiches Werk.
Seine Frau Sophie Taeuber-Arp war eine Schweizer Malerin, Bildhauerin, Textil-Gestalterin, Architektin und Tänzerin der Avantgarde.
Mit ihrem Mann gehörte sie zu den Protagonisten des Dadaismus. Als Vertreterin der konkreten, rhythmisch-geometrischen Kunst gilt sie heute als eine bedeutende Künstlerin des 20. Jahrhunderts. Obwohl viele ihre Werke bald 90 Jahre alt sind, wirken sie immer noch modern. Faszinierend ist das.
Überblick über das Leben und Werk von Hans Arp und Sophie Taeuber-Arp
Werke von Sophie Taeuber-Arp
Sophie Taeuber-Arp, Six espaces a plans et bandes angulaires, 1938
Sophie Taeuber-Arp, Komposition Aubette, 1927
Sophie Taeuber-Arp, Komposition, 1920
Sophie Taeuber-Arp, Paris cimetiere Montmatre, 1926
Sophie Taeuber-Arp, Quatres espaces à croix brisée, 1932
Blick von der Bundesstraße B9 hinauf zum Bahnhof und Museum
Am Tag der offenen Tür haben Heike und ich heute das Arp-Museum im Bahnhof Rolandseck am Rhein, zehn Kilometer südlich von Bonn besucht.
Das Museum wurde 2007 im Remagener Ortsteil Rolandseck eröffnet. Es setzt sich aus dem klassizistischen Bahnhofsgebäudeund einem dahinter im Hang platzierten Neubau des amerikanischen Architekten Richard Meier zusammen.
Man betritt das Museum über die unterste Ebene des Bahnhofs, unterquert in einem Museumstunnel die Bahngleise und fährt dann in den ganz in weiß gehaltenen Neubau auf.
Das Gebäude beinhaltet vier Ausstellungsebenen mit großen, lichtdurchfluteten Räumen und malerischen Blickachsen auf den Rhein und das gegenüber liegenden Siebengebirge. Darin kommt die Kunst von Hans Arp und seiner Frau Sophie-Taeuber Arp wunderbar zur Geltung.
Daneben werden regelmäßig Wechselausstellungen mit internationaler bildender Kunst, klassische Konzerte sowie Künstlergespräche sowie Lesungen prominenter Autoren im Haus angeboten. Ein ganz toller Ort!
Annäherung an das Museum mit der Rheinfähre Honnef
Lüpertz-Skulptur von Robert und Clara Schumann vor dem Ratinger Tor
Er zählt zu den bekanntesten deutschen Künstler der Gegenwart, war mehr als 20 Jahre Rektor der Düsseldorfer Kunstakademie und gilt als perfekter Selbstvermarkter: Markus Lüpertz, geboren 1941 im böhmischen Reichenberg.
Schon mehrfach bin ich bei meinen Wanderungen im Rheinland markanten Lüpertz-Skulpturen begegnet. Etwa auf der Mercator-Insel im Rheinhafen von Duisburg(„Echo des Poseidon“) oder im Nordsternpark der ehemaligen Zeche Gelsenkirchen („Herkules“).
Nun hat der geschmeidige Selbstdarsteller der Stadt Düsseldorf eine Skulptur von Robert und Clara Schumann geschenkt, dem Musiker- und Komponistenehepaar, das lange in Düsseldorf lebte.
Aufgestellt wurde die Plastik am Ratinger Tor, dem historischen Eingangstor zum alten Düsseldorf, wo Lüpertz von 2008 bis 2017 sein Atelier hatte. Das mussten wir uns natürlich gleich anschauen …
Die Skulptur „Echo des Poseidon“ auf der Mercator-Insel gegenüber von Duisburg-Ruhrort
Herkules-Figur von Markus Lüpertz auf dem Förderturm von Schacht 2 der ehemaligen Zeche Nordstern (Foto Arnoldius | http://commons.wikimedia.org | Lizenz: CC BY-SA 3.0 DE)
Beethoven-Statue von Markus Lüpertz vor dem Museum der bildenden Künste in Leipzig (Foto Martin Geisler | http://commons.wikimedia.org | Lizenz: CC BY-SA 3.0 DE)
Bronzeskulptur Mozart von Markus Lüpertz in Salzburg (Foto Arnoldius | http://commons.wikimedia.org | Lizenz: CC BY-SA 3.0 DE)
Robert und Clara Schumann
Das südseitige Ratinger Tour mit der neuen Lüpertz-Skulptur
Ich mag’s ja bunt, und gerne darf es auch schön abstrakt sein. Kein Wunder also, dass mir viele der Werke von Martha Jungwirth (*1940), die derzeit in der Kunsthalle Düsseldorf ausgestellt werden, gut gefallen.
Mit Heike habe ich heute die Ausstellung der aus Österreich stammenden Künstlerin besucht. Seit den 1960er Jahren mal die Wienerin vor allem Aquarelle auf Papier, Pappe und bedruckten Oberflächen.
In ihrer langen Schaffenszeit entwickelte Jungwirth einen einzigartigen Ansatz zur Abstraktion. Ausgangspunkt ist in vielen Motiven der menschliche Körper und die genaue Wahrnehmung der Welt.
Dennoch gilt für ihre Werke „ein Fleck ist ein Fleck ist ein Fleck, ein intelligenter oder ein blöder“, wie sie einmal sagte.
Viele ihrer Werke bleiben ohne Titel, doch manche tragen auch Namen in unverkennbar wienerischer Deftigkeit. Etwa das Werk „Kommen zwei Arschlöcher zur Tür hinein“. Welches der im Folgenden abgebildeten Motive mag das wohl sein?
Kommen zwei Arschlöcher zur Tür hinein
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