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Van Gogh Multimedial

Van Gogh Multimedial
Mülheim a.d. Ruhr, 26. Oktober 2022

Rundum-Präsentation auf allen vier Seiten im großen Video-Raum

Seit einigen Jahren touren Shows durch Europa, die das Leben und die Werke herausragender Künstler multimedial inszenieren. Noch bis Anfang kommenden Jahres macht eine solche Show zum Maler Van Gogh in Mülheim an der Ruhr Station.

Das wollten wir uns als fleißige Kunstgänger nicht entgehen lassen. Unsere Erwartungen schwankten zwischen Neugier und Skepsis, und sie wurden nicht enttäuscht – im Positiven wie im Negativen.

Van Goghs Werke zählen heute zu den teuersten am Kunstmarkt, mit Preisen bis zu 80 Millionen Euro. So wundert es nicht, dass in der Ausstellung kein einziger original Van Gogh zu sehen ist, sondern nur billige Replikate.

Vielmehr liegt der Schwerpunkt auf Informationen zum Leben und den Werken des Künstlers und deren multimedialer Präsentation. 

Und die weiß durchaus zu beeindrucken: Mit Beamern und VR-Brillen werden virtuelle Räume geschaffen, in denen man ganz in die Lebens-, Bilder- und Symbolwelt von Van Gogh eintauchen kann.

Man erfährt viel und erlebt die Werke des Niederländers, der lange in Frankreich lebte, auf überaus intensive Weise. Mit seinen starken Farben und markanten Symbolen eignet sich Van Gogh ideal für eine solche Art der Präsentation. Dieser Faszination kann man sich kaum entziehen.

Eine Kunstausstellung im klassischen Sinne ist das sicher nicht, aber als Show bzw. Kunst-Musical auf jeden Fall gut gemacht.

( MITI )

De Meinweg ab Herkenbosch

De Meinweg ab Herkenbosch
Herkenbosch (NL), 19. Oktober 2022

Farnwald im Nationalpark De Meinweg

An der Deutsch-Niederländischen Grenze östlich von Roermond erstreckt sich auf niederländischer Seite der beliebte Nationalpark De Meinweg. Dort waren Heike und ich heute bei „goldenem Oktoberwetter“ auf einer 15 km langen Wanderung ab Herkenbosch unterwegs.

Wir starten am Kasteel Daelenbroek und laufen zunächst zur Rur, die hier auf ihren letzten Flusskilometern der Mündung in die Maas bei Roermond entgegenstrebt.

Am Fluss erstrecken sie weitläufige Apfelplantagen, die größtenteils bereits abgeerntet sind. Doch zwei köstliche Äpfel haben die Bauern freundlicherweise für uns hängen lassen.

Dahinter geht es zum Effelder Waldsee und damit hinüber auf deutsches Staatsgebiet. Parallel zum Rothenbach laufen wir ein Stück durch den deutschen Effelder Wald, bevor wir wieder „rüber machen“.

Auf niederländischer Seite empfängt uns der Nationaalpark De Meinweg mit seinen sandigen Böden aus dem Urstromtal der Maas. Fichten und Birken gedeihen auf diesen Böden besonders gut, aber auch Eichen und Farne.

Mehrere Kilometer geht es nun durch den Wald, während wir im Hintergrund immer wieder das Blöken der zahlreichen Wildrinder hören, die freilaufend im Wald leben.

Durch den Wald im Ortsteil Herkenbosch-Zandbergen erreichen wir schließlich nach viereinhalb Stunden wieder unseren Startpunkt in Herkenbosch – leicht erschöpft, aber deutlich beglückt von so viel Sonne und schöner Natur.

( MITI )

Christo-Werkschau in Düsseldorf

Christo-Werkschau in Düsseldorf
Düsseldorf, 2. Oktober 2022

Verhüllung des Reichstags 1995, Heike war mit dabei 😉

Heute haben Heike und ich die umfassende Werkschau des „Verhüllungskünstlers“ Christo im Düsseldorfer Kunstpalast besucht.

Die letzte Ausstellung, der Christo vor seinem Tod im Mai 2020 zugestimmt hat, zeichnet die kunsthistorische Entwicklung  des Künstlerpaares Christo und Jeanne-Claude seit Mitte der 1950er Jahre bis heute nach.

Außerdem stellt sie das in Frankreich ent­standene frühe Schaffen im Kontext mit Arbeiten von Weggefährt*innen vor.

Gezeigt werden zahlreiche Objekte sowie großformatige Zeichnungen, grafische Arbeiten und Fotografien.

In der Ausstellung werden sämtliche von Christo und Jeanne-Claude realisierten Projekte seit Wrapped Coast von 1968/69 vorgestellt.

Gezeigt werden auch Zeichnungen und Skizzen von Projekten, die nicht zustande kamen, beispielsweise die Verhüllung des Kölner Doms oder das gigantische Projekt „Mastaba“ in Abu Dhabi. Dort wollten Christo und Jean Claude 410.000 Ölfässern zu einem Objekt auftürmen, dessen Dimensionen die Pyramide von Gizeh übertroffen hätte.

Ich habe Christos Arbeiten immer bewundert und die Reichstagsverhüllung 1995 in Berlin erlebt. Das Leitmotiv von Christo und Jean Claude taugt in meinen Augen als Blaupause für alles künstlerische Schaffen: „Unsere Kunst dient keinem Zweck. Sie gehorcht keiner Moral. Sie ist absolut frei.“ Verehrter Christo, ruhe in Frieden.

( MITI )

Rund um Melick

Rund um Melick
Melick / Roerdalen (NL), 30.09.2022

Die Rur bei Melick

Auf einer hübschen kleinen Wanderung waren Heike und ich heute rund um Melick unterwegs.

Das Dorf an der Rur östlich von Roermond liegt nur wenige Kilometer hinter der deutsch-niederländischen Grenze und war bereits zu römischer Zeit unter dem Namen „Mederiacum“ bekannt.

Viele der 3.600 Einwohner von Melick sprechen neben niederländisch auch deutsch, wie wir auf dieser Tour bei verschiedenen Gelegenheiten feststellen konnten. Vermutlich ist das der Nähe zur Grenze geschuldet.

Die Rur ist hier nur noch wenige Kilometer von ihrer Mündung in die Maas bei Roermond entfernt. Sie präsentiert sich bereits als breiter Fluss, mäandert aber lieblich durch die mit Feldern und Wiesen durchsetzte Landschaft. Unspektakulär, aber schön ist es hier.

( MITI )

Wanderung in den Maasplassen

Wanderung in den Maasplassen
Ohé en Laak (NL), 12. September 2022

Flussüberquerung auf Natursteinen am Molenplas

Bei herrlichem Sonnenschein waren wir heute auf einer ganz bezaubernden Wanderung im wasserreichen Gebiet um Roermond (NL) und Maaseik (B) unterwegs.

Die Region zwischen der Maas und dem Julianakanal wird seit den 1960er Jahren als „Maasplassen“ (dt. Maasseen) bezeichnet. Damals wurde dort intensiv Kiesabbau betrieben, aus dem heute nach aufwändiger Renaturierung zahlreiche Seen und Naturschutzgebiete hervorgegangen sind.

Der gewonnene Sand und Kies wurde seinerzeit für die gewaltigen Bauvorhaben im Bereich der niederländischen Nordseeküste bdnötigt.

Als Reaktion auf die verheerende Flut von 1953 (Hollandsturmflut) wurden dort zahlreiche Deiche und Sperranlagen errichtet. Alle niederländischen Provinzen mussten etwas dazu beitragen.

Heute gilt das rund 3000 Hektar große Gebiet der Maasplassen als das größte Binnen-Wassersportrevier der Niederlande. Annähernd zwei Dutzend Sportboothäfen und zahlreiche Campingplätze prägen das Landschaftsbild.

Wir starten am Ortsrand von Ohé en Laak und wandern zunächst um den großen See Molenplas bis zur historischen Hompeschen Mühle. Wie die gesamte Region ist auch dieser See ein Paradies für Wasservögel.

Dahinter geht es zwischen Wiesen und Feldern zum Naturschutzgebiet am Teggerse Plas, an dem frei lebende Wildpferde und Wildrinder zu Hause sind.

Wanderung in den Maasplassen

Die Hompesche Mole am Molenplas

Eine Rinderherde lagert direkt auf dem Wanderweg. Weil keine Umgehung möglich ist, schleichen wir langsam, leise und vorsichtig an den schwarzen Kolossen vorbei. Zwei große Bullen kebbeln sich gerade und stoßen ihre mächtigen Schädel aneinander. Aber für uns interessiert sich glücklicherweise niemand.

Gleich dahinter erstreckt sich die Maas, der wir über den Leigrafpad und den Dilkensweerdpad bis zum Dilkensplas folgen. Der Fluss bildet in diesem Bereich die Grenze zwischen der Niederlande und Belgien und wird deshalb als Grenzmaas bezeichnet.

Dieser Flussabschnitt wird von zahllosen Sportbooten befahren, ist aber seit 1822 nicht mehr für Frachtschiffe passierbar. Deshalb wurde zwischen 1925 und 1935 wenige Kilometer weiter östlich der breite Julianakanal errichtet.

An den Dilkensplas schließt sich der große Yachthafen De Maasterp mit Wohnmobilstellplatz und Hausbooten an. Immer am Wasser entlang laufen wir von dort zurück zu unserem Startpunkt, den wir nach vier Stunden und 13 Wanderkilometern wieder erreichen.

( MITI )

Unser erster Caravon-Salon

Unser erster Caravon-Salon
Düsseldorf, 26. August 2022

Am Preview-Day: die Hallen noch wunderbar leer.

Mehr als zehn Jahre fahre ich bereits mein geliebtes Frankia-Wohnmobil. Trotzdem war ich noch nie auf dem Caravan-Salon in Düsseldorf. Heike ebenfalls nicht. Ganz schön dreist, nicht wahr? 🙂

Nach einer Corona-bedingten zweijährigen Zwangspause findet Europas größte Wohnmobil- und Camper-Messe heuer wieder statt.

Und zum ersten Mal gibt es einen einleitenden Preview-Day für Medienvertreter, geladene Gäste und Messebesucher, die bereit sind, den doppelten Eintrittspreis zu zahlen.

Wir waren bereit, und nachdem, was ich in der Vergangenheit von der Messe gehört habe, hat sich das absolut gelohnt.

Denn die Hallen waren zwar gut besucht, aber überhaupt nicht voll. Nirgendwo herrschte schlimmes Gedränge.

Nicht ein einziges Mal mussten wir Schlange stehen, um eines der zahllosen ausgestellten Fahrzeuge von Innen zu betrachten. Und wir haben uns wirklich Dutzende von Modellen angeschaut.

Die überraschende Erkenntnis: So wahnsinnig viel hat sich in den letzten zehn Jahren bei den Themen Grundriss, Ausstattung und Design nicht getan. Noch immer finde ich die meisten Modelle von innen schrecklich spießig. Und von praxistauglichen CO2-freien Antrieben nach wie vor keine Spur.

Dafür sind die Preise explodiert. Viele ganz gewöhnliche Wohnmobile kosten nun bereits an die 100.000 Euro. Das ist Wahnsinn. Und die etwas robusteren Modelle mit Allrad-Antrieb und Off-Road-Tauglichkeit, die mir so gut gefallen, fangen da gerade erst an.

Ich bin gespannt, ob der Markt auch angesichts der um sich greifenden Inflations- und Zukunftsangst der Deutschen weiterhin so wachsen wird, wie in den vergangenen Jahren. Interessant, das alles einmal zu sehen, aber damit wir bald wiederkommen, muss sich schon etwas mehr tun.

( MITI )