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Harderwijk am Veluwemeer

Harderwijk am Veluwemeer
Harderwijk (NL), 25.09.2021

Blick durch die Bruggestraat zum Rathaus

Von Hattem an der Ijssel fahren wir weiter nach Harderwijk am Veluwemeer, einem großen See zwischen den Provinzen Gelderland und Flevoland. Benannt ist der See nach dem nahegelegenen Waldgebiet Veluwe, dem größten der Niederlande.

Harderwijk lebt vom Tourismus, dem Kleingewerbe und der Berufsschifffahrt. Im Mittelalter war auch die Fischerei von großer Bedeutung, als Hardwerijk noch an der Zuiderzee lag, die in den 1960er Jahren nach der Eindeichung des Ijselmeers trockengelegt wurde. Deshalb wird die Stadt noch heute mit der Aalfischerei und dem Räucheraal in Verbindung gebracht.

( MITI )

Quirliges Zwolle

Quirliges Zwolle
Zwolle, 24. September 2021

Szene an der Thorbeckegracht im Norden der historischen Altstadt von Zwolle

Am Nachmittag machen wir uns mit den Fahrrädern von Hattem auf nach Zwolle, um uns das historische Zentrum der 130.000-Einwohner-Stadt anzuschauen.

Die vielen gute erhaltenen historischen Bauten zeugen von dem einstigen Wohlstand der Stadt im Mittelalter. Zwolle erhielt 1230 die Stadtrechte und schloss sich 1346 der Hanse an.

Als größte Blütezeit gilt das 15. Jahrhundert. Die Stadt war damals eine Hochburg der Bildung und der Buchdruckerkunst.

Schnell merken wir: Hier gibt es wirklich viel zu sehen. Und es sind richtig viele Menschen unterwegs, nicht nur in den großen Einkaufsstraßen, sondern auch entlang der Grachten und Kanäle.

Gut, dass wir auf den Fahrrädern unterwegs sind, denn zu Fuß hätten wir bestimmt nicht so viel zu Gesicht bekommen.

Aber man muss schon ein wenig aufpassen, wenn man das Radfahren in einer holländischen Großstadt nicht gewohnt ist. Die Autofahrer sind weniger das Problem, denn die geben gut auf die Fahrradfahrer acht, aber die vielen anderen Verkehrsteilnehmer auf zwei Rädern.

Viele Mofafahrer benutzen ungeniert die Fahrradwege. Auch manche Fahrradfahrer sind ganz schön rücksichtslos unterwegs, insbesondere an den Kreuzungspunkten. Ist aber nichts passiert, und wir haben die Tour durch Zwolle sehr genossen.

( MITI )

Touristenmagnet Hattem

Touristenmagnet Hattem
Hattem (NL), 24.09.2021

Einkaufsstraße hinter dem Stadttor von Hattem

Ach, haben wir heute Glück:  Wir haben den letzten nicht für das Wochenende reservierten Platz auf dem Wohnmobilstellplatz in Hattem ergattert. Bald merken wir, warum es hier heute so voll wird. Hattem ist wirklich total süß und zieht ganz viele Niederländer an.

Hattem liegt im äußersten Nordosten der Provinz Gelderland nur sechs Kilometer vom historischen Zentrum von Zwolle entfernt. Die beiden ungleichen Städte trennt nur die Ijssel.

Aufgrund dieser Lage war Hattem für das Herzogtum Geldern im Mittelalter strategisch von besonderer Bedeutung. Hattem war einige Zeit Mitglied der deutschen Hanse.

Im Achtzigjährigen Krieg wurde Hattem im Jahr 1629 vergeblich von spanischen Truppen belagert. Noch heute sind die Verteidigungsanlagen, die damals den Spaniern Stand hielten, gut erhalten.

Das gilt auch für den malerischen Stadtkern mit vielen alten Häusern aus dem 16. bis 18. Jahrhundert. Das Deichtor aus dem 15. Jahrhundert ist das Wahrzeichen des Städtchens. Auch das 1619 errichtete Rathaus und die gotische Andreaskirche sind sehenswert. Schön, dass wir hier gelandet sind.

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Am Veluwsche Wetering

Am Veluwsche Wetering
Hattem (NL), 24. September 2021

Abendstimmung am Kanal

Am Ende eines langen und aktiven Tages drehen wir mit Doxi noch eine Runde durch die Felder außerhalb von Hattem.

Wir laufen am Veluwschen Kanal entlang, umrunden den Wiessenbergschen Kolk, an dem Wildrinder weiden, und laufen durch das Zentrum von Hattem zurück zu unserem Stellplatz.

Eigentlich wollten wir dort noch essen gehen, doch keine Chance: Bei den gehobenen Restaurants sind an diesem Freitagabend alle Plätze reserviert, und nach Pommes mit Schnitzel am Marktplatz steht uns so gar nicht der Sinn. Da kochen wir uns lieber was Schönes im Wohnmobil.

( MITI )

Hansestadt Hasselt

Hansestadt Hasselt
Hasselt (NL), 23.09.2021

Blick von der hübschen Stadsgracht zur Kirche

Unsere zweite Hansestadt in Mittelholland ist das kleine Hasselt, zwölf Kilometer nördlich von Zwolle. Die Stadt liegt am Fluss „Zwarte Water“, der über Zwolle bis ins Ijsselmeer führt.

Dadurch profitierte die Stadt früh vom Handel und war seit etwa 1350 Mitglied der deutschen Hanse. Im Achtzigjährigen Krieg, dem Unabhängigkeitskrieg der Niederlande, hatte Hasselt eine wichtige strategische Funktion und war intensiv befestigt.

Durch den Ort zieht sich eine Gracht, an der viele historische Häuser angesiedelt sind. Der Ort wird deshalb von der Tourismuswerbung gerne als „Klein Amsterdam“ verkauft, was jedoch etwas euphemistisch ist. Micro-Amsterdam wäre vielleicht treffender 🙂

Hasselt ist ein Wallfahrtsort, der jährlich an Fronleichnam tausende Menschen anzieht. Zu diesem Zweck wurde an der „Heiligen Stätte“ im Jahr 1933 eine neue Kirche errichtet.

Wir stehen mit dem Wohnmobil auf dem großen Stellplatz am Rande des Zentrums direkt am Zwarte Water. Wo sonst bis zur 50 Fahrzeuge stehen können, sind es heute gerade einmal fünf.

Bei unserem Besuch wird in Hasselt gerade eifrig gebaut und so müssen sich alle Fahrzeuge durch die enge historische Innenstadt quetschen – auch wir.

Leider passiert mir dabei ein folgenschweres Missgeschick: Ich will einem entgegenkommenden Transporter ausweichen und reiße mir auf der Beifahrerseite an der spitzen eisernen Kante der Laderampe eines geparkten LKW ein Stück weit die Seitenwand meines Wohnmobils auf. Wir können weiterfahren, aber das wird bestimmt eine ordentlich teure Reparatur. Voll doof!

( MITI )

Hansestadt Kampen

Hansestadt Kampen
Kampen, 23. September 2021

Blick von der Stadsbrug zur Ijsselkade mit dem Neuen Turm (Nieuwe Toren) im Hintergrund

Wir haben Friesland verlassen und wenden uns den Hansestädten an der Ijssel südlich des Isjelmeers zu. Unsere erste Station ist die 50.000-Einwohner-Stadt Kampen kurz vor der Mündung des Ijssel ins Ketelmeer.

Aufgrund seiner Lage erwuchs Kampen bereits im frühen Mittelalter zu einer wichtigen Hafen- und Handelsstadt. Heringe wurde von Kampen aus in die Rheingegenden, nach Westfalen, Flandern, Frankreich, England, Dänemark, Norwegen und zu den Ostseestaaten verschifft. Zu dieser Zeit war Kampen so groß wie Amsterdam.

Seit dem 15. Jahrhundert verlor Kampen an Bedeutung, nachdem sich Probleme mit dem Wasserstand der Ijssel ergeben hatten. Dafür erlebte die Tuchindustrie einen Boom. Später war Kampen für drei Jahrhunderte ein Zentrum der Zigarrenherstellung.

Den Wohlstand aus dieser Zeit sieht man der Stadt noch heute an: Mächtige Stadttore und Kirchen, gut erhaltene historische Gebäude wie das Rathaus und viele prächtige Bauten im Stil des Klassizismus prägen das Bild der Stadt.

Und freundliche Menschen hat es hier. Mehrmals werden wir unaufgefordert sehr nett angesprochen. Kein Wunder also, dass es uns hier ausnehmend gut gefällt.

( MITI )