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Wildrinder am Rodebach

Wildrinder am Rodebach
Gangelt, 18. Juli 2021

Schottische Hochlandrinder im Wald am Rodebach

Nach dreieinhalb Jahren bin ich wieder im schönen Naturschutzgebiet am Rodebach bei Gangelt unterwegs. Diesmal ist Sommer, nicht Winter, wie beim letzten Mal, und Heike ist mit dabei.

Außerdem hat Gangelt, der kleine Grenzort zu den Niederlanden im Selfkant, seitdem als Ausgangspunkt der Corona-Epidemie in Deutschland bundesweit Bekanntheit erlangt.

Wir starten am Rodebach, der seit dem Wiener Kongress von 1814 die Grenze zwischen Deutschland und den Niederlanden bildet und auf Limburger Seite als „Rode Bek“ bekannt ist.

Der Bach war früher eine wichtige Lebensader für die Region des Selfkants. 14 Wassermühlen wurden hier zwischen den Orten Stahe und Isenbruch betrieben.

Heute markiert der Rodebach den Einstieg in den 700 Hektar umfassenden Natur- und Landschaftspark „Rodebach / Roode Beek“.

Ein besonderes Highlight sind die frei laufenden schottischen Hochlandrinder. Sie halten die Heidelandschaft frei von Strauch- und Baumtrieben und sind auch im Wald unterwegs.

Dieser wird von zahlreichen Bächen durchzogen und beinhaltet mehrere schöne Waldseen. Schatten und Wasser – das sind die Orte, an denen sich die Rinder jetzt im Sommer bevorzugt aufhalten.

Wir begegnen auf unserer Wanderung drei größeren Gruppen von Tieren. Teilweise liegen die Rinder mitten auf den Wegen und lassen sich von Wanderern und Radfahrern nicht beeindrucken. Bei einer Gruppe im Wald entdecken wir zwei kapitale Bullen, die sich bei ihrer Begegnung vernehmbar anschnauben, dann aber doch freundlich bleiben.

Kaum haben wir die Herde ein paar Hundert Meter hinter uns gelassen, setzt ein unglaubliches Gebrüll ein. Ich glaube, ich habe Rinder noch nie so durchdringend im Wald röhren gehört. Vielleicht ist gar nicht viel passiert, aber das ultralaute archaische Rufen geht einem durch Mark und Bein.

( MITI )

Lecker Pommes in Tolkamer

Lecker Pommes in Tolkamer
Tolkamer/NL, 17. Juli 2021

Gastronomie und Frituren auf der Deichpromenade in Tolkamer. Gleich dahinter der überschwappende Rhein.

Nach unserem Besuch in Moyland fahren wir noch 25 km weiter in das niederländische Tolkamer auf der anderen Rheinseite kurz hinter Emmerich. Das niederländische Staatsgebiet ragt hier wie ein Sporn in den äußersten Nordwesten von NRW hinein. Hinter dem deutschen Grenzort Elten befindet man sich unvermittelt in den Niederlanden.

Wir starten an der Promenade „Europakade“ auf dem Rheindeich, wo die Gastronomien und Frituren jetzt am späten Samstagnachmittag gut besucht sind. Auch wir gönnen uns eine Pommes mit lecker holländischer Trüffelmayonaise.

Von der Promenade fällt der Blick auf das Rheinvorland, das nach den intensiven Regenfällen im Westen und Südwesten von Deutschland bereits gut überschwemmt ist.

Auf der anderen Rheinseite liegt auf deutschem Staatsgebiet die Schenkenschanz, wo der gleichnamige kleine Ort bei Rheinhochwassern wie jetzt regelmäßig zu einer Insel im Strom wird.

Wir laufen am Rhein entlang aus dem Ort hinaus in Richtung des Yachthafens De Bijland am großen Freizeitseee „Geldersee Port“ in einer alten Rheinschlinge. Durch seine direkte Verbindung mit dem Rhein weist der See derzeit ebenfalls einen hohen Wasserstand auf. Das Wasser schwappt bereits bis an den Fahrrad- und Fußgängerweg.

Doxi genießt es, bei dem warmen Wetter ein wenig im Uferbereich zu schwimmen und Stöckchen aus dem Wasser zu angeln. Es ist aber auch wirklich warm und die nasse Abkühlung tut ihr sichtlich gut.

Auf dem Rheindeich besuchen wir eine kanadische Kriegsgräberstätte. Eine Infotafel erinnert daran, dass hier im Herbst 1944 erbitterte Schlachten beim Vorrücken der alliierten Truppen über den Rhein stattfand. Wie gut, dass das alles längst Geschichte ist. Mögen die Toten in Frieden ruhen.

( MITI )

Joseph Beuys und die Schamanen

Joseph Beuys und die Schamanen
Bedburg-Hau, 17. Juli 2021

Schamanisch inspirierte Objekte von Anatlo Donkan im Schloss Moyland

Das Museum Schloss Moyland beherbergt den weltweit größten Bestand an Werken von Joseph Beuys und das umfangreiche Joseph Beuys Archiv, das von den Gebrüdern Grinten zusammen getragen und gestiftet wurde.

Viele der berühmten Werke sind derzeit an die große Beuys-Ausstellung in Düsseldorf ausgeliehen. Sie feiert das Werk des Kunstprofessors und Künstlers anlässlich seines einhundertsten Geburtstags.

Dafür zeigt Schloss Moyland die interdisziplinäre Ausstellung „Joseph Beuys und die Schamanen“. Erstmalig werden dort Werke von Joseph Beuys mit Objekten schamanischer Lebenswelten aus dem eurasischen Raum zusammen gebracht.

Joseph Beuys thematisierte in frühen Werken immer wieder Schamanen und die Kontexte, in denen diese agieren. Die Figur des Schamanen verkörperte für ihn die auf Künftiges ausgerichtete Idee von Transformation und Ganzheit.

Ein Teil der Ausstellung ist Werken zeitgenössischer Künstler gewidmet, die in ihrem Schaffen schamanischem Denken und Handeln nachgehen. Eigens für die Ausstellung geschaffene Installationen sowie Plastiken, Arbeiten auf Papier und Filme von Melanie Bonajo, Marcus Coates, Anatol Donkan, Unen Enkh, Lili Fischer und Igor Sacharow-Ross werden gezeigt.

Die Werke spannen einen Bogen von der Beschäftigung mit der Schamanenfigur durch Beuys bis in die Gegenwart. Sehr interessant, wie ich finde.

( MITI )

Robert Schad auf Moyland

Robert Schad auf Moyland
Schloss Moyland, 17. Juli 2021

Eine von zahlreichen Werken des Künstlers Robert Schad im Schlosspark Moyland

Noch bis August 2021 werden auf Schloss Moyland zahlreiche Zeichnungen und großformatige Eisenskulpturen des deutschen Künstlers Robert Schad gezeigt.

Schad, der 1953 in Ravensburg geboren wurde, studierte von 1974 bis 19880 an der Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe bei Albrecht von Hancke und Wilhelm Loth.

Seine teilweise baumhohen Eisenskulpturen passen wunderbar in den Schlosspark Moyland, weil sie trotz ihrer Kälte und Härte an etwas Pflanzliches erinnern. Massive Stahlstreben aus Vierkantstahl wachsen grazil und beinahe tänzerisch in die Höhe.

Betrachtet man die Skulpturen aus verschiedenen Blickwinkeln, erscheint es, als ob man Momentaufnahmen flüchtiger Bewegungen vor sich hat. Fast meint man, skulpturale „Zeichnungen“ und Gesten zu erkennen. Wirklich großartig sieht das vor dieser Kulisse aus.

( MITI )

Wunderschöner Park Moyland

Wunderschöner Park Moyland
Bedburg-Hau, 17. Juli 2021

Zufahrt von Schloss Moyland

Der Park rund um das neugotische Wasserschloss Moyland ist einfach eine Pracht! Barocke Elemente wie das Alleen- und Grabensystem bestimmen noch heute die Grundstruktur des Gartens.

Zeitgleich mit der neugotischen Umgestaltung des Schlosses legte man im ausgehenden 19. Jahrhundert einen Garten im „gemischten Stil“ an.

Darin verbinden sich Partien im Stil des „englischen Gartens“ mit Strukturen des „architektonischen Gartens“ zu einer abwechslungsreichen Park- und Gartenlandschaft.

Neben einem Kräuter- und einem Blumengarten bestimmen Kunstobjekte auf den großen Rasenflächen des Parks den Eindruck.

Derzeit sind es vor allem die großformatigen Eisenskulpturen des Künstlers Robert Schad, die einen faszinierenden Kontrast zwischen Natur und Kunst schaffen.

Die Gartenanlagen von Schloss Moyland sind außerdem bekannt für ihre prächtigen Hortensien, die derzeit blühen. Mehr als 2000 Pflanzen aus über 530 Sorten sind in der historischen Gartenanlage beheimatet, darunter die neue Sorte „Schloss Moyland“.

Bei diesem herrlichen Wetter ist es wirklich ein Vergnügen, im Schlosspark zu wandeln und diese einzigartige Verbindung aus Landschaft, Natur und Kunst zu genießen. Das ist schon etwas ganz Besonderes.

( MITI )

Rund um Schloss Moyland

Rund um Schloss Moyland
Bedburg-Hau, 17. Juli 2021

Blick vom Nordturm des Schloss Moyland zum Katzenbuckel mit dem Moyländer Wald

Heute wollen wir Schloss Moyland und seine Kunstausstellung besuchen. Und weil wir Doxi dabei haben, starten wir erst einmal mit einer Wanderung rund um das Schloss und den schönen Moyländer Wald.

Hinter dem Schloss laufen wir durch eine Allee mit prächtigen Eichen, die als Sichtachse vom Schloss wegführt. In der Verlängerung führt diese Allee als Wanderweg von Schloss Moyland bis zur Schwanenburg in Kleve.

Dann biegen wir in den Moyländer Wald ab, der sich auf dem „Katzenbuckel“, einer Endmoräne der Saale-Eiszeit, westlich von Schloss Moyland erhebt. Der Wald wird von mächtigen Buchen gesäumt, die an diesem sommerlichen Tag wunderbar Schatten spenden.

Dort im Wald läuft auch der Voltaire-Weg, ein alter Postweg, der im 18. Jahrhundert vom brandenburgischen Königsberg über Berlin bis ins rheinische Kleve führte.

Auf diesem Weg soll einst der berühmte Philosoph Voltaire nach Moyland gekommen sein, um sich dort im September 1740 mit dem Preußenkönig Friedrich der Große zu treffen.

Vorbei am Naturschutzgebiet Moyländer Bruch gelangen wir in den Heidkamp. Dort gibt es im Wald hinter dem Entsorgungszentrum Moyland einen idyllischen Waldsee. Wir umrunden den See auf schmalen Uferpfaden und laufen dahinter zurück zum Schlossparkplatz, wo wir nach rund zwei Stunden wieder eintreffen.

( MITI )