Heute habe ich mit Heike und unserem Freund Bruno die älteste und vielleicht größte Kunstmesse der Welt besucht. Nach zwei Jahren Corona-Pause findet die Art Cologne endlich wieder statt. Und das Angebot an zeitgenössischer Kunst ist riesig, genau wie die Preise. Hier alle Werke, die mir auf unserem vierstündigen Messerundgang am besten gefallen haben.
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Let it Glow 2022
Heute haben wir einen tollen Abendausflug in das 100 km entfernte Eindhoven unternommen. Immer im November findet in der 240.000-Einwohner Stadt das Lichtfestival „Glow“ statt, das jährlich tausende von Besuchern anlockt und die halbe Innenstadt einbezieht.
Eine Woche lang ziehen nach Einbruch der Dunkelheit Heerscharen von Menschen auf einer rund acht Kilometer langen Route durch das Zentrum.Mehr als zwanzig Lichtinstallationen gibt es in diesem Jahr zu bewundern. Teilweise sind es Projektionen an Häusern, animierte Skulpturen, Lasershows oder 3D-Objekte – das Spektrum ist wirklich vielfältig.
Anfangs fragten wir uns noch, ob wir als Ortsunkundige denn auch alle Installationen wirklich entdecken würden, aber man muss nur den Besucherströmen folgen. Es herrscht eine überaus angenehme und friedliche Stimmung.
Schwer zu sagen, was uns am besten gefallen hat, aber besonders eindrücklich war sicherlich die Installation „Shylight“ der Lichtkünstler Lonneke Gordijn und Ralph Nauta in der Paterskerk.
Lichtdurchflutete Medusen aus Seide gleiten von der Kirchendecke herab, entfalten sich dabei im Windstrom und ziehen sich beim Wiederaufstieg erneut zusammen. Unterlegt mit meditativer Musik, ergibt sich aus dem choreografierten Wechselspiel der Objekte eine überaus poetische Installation.
Herbstfrühling in der Eifel
Volle Sonne und 15 Grad Mitte November – das gibt es bei uns selten. Kein Wunder, dass der beliebte Womo-Stellplatz von Gemünd im Nationalpark Eifel an diesem Wochenende überaus gut besucht ist. Auch wir sind für ein paar Tage in die Eifel gekommen und genießen die wunderbare Sonne und das leuchtende Gelb der Buchenwälder. Einfach herrlich.
Mondrian Evolution im K20
Eine neue Ausstellung in der Kunstsammlung NRW zeigt die künstlerische Entwicklung des Malers Piet Mondrian von klassischer Landschaftsmalerei über den Fauvismus und Kubismus bis zu den abstrakten Farbflächen, für die er heute berühmt ist.
Als Protagonist der klassischen Moderne wird Mondrian gerne mit seinen strengen geometrischen Kompositionen mit rechtwinkligen Linien in Schwarzweiß und Farbfeldern in Rot, Blau oder Gelb assoziiert. Doch dieser Stil steht am Ende eines langen Weges, der mit Windmühlen, Leuchttürmen, Dünen und Bauernhöfen begann.
Die Ausstellung in Düsseldorf zeigt, dass sowohl das frühe naturalistische Werk als auch die spätere Abstraktion das Resultat eines intuitiv gelenkten Vorgehens sind und keineswegs das Ergebnis mathematischer Rationalität.Mondrian, der vor 150. Jahren im niederländischen Amersfoort geboren wurde, begann um 1900 im impressionistischen Stil der Haager Schule zu malen. Ab etwa 1908 arbeitete er unter dem Einfluss von Vincent van Gogh und des Fauvismus.
Nach seiner Übersiedlung 1911 nach Paris wandte er sich unter dem Einfluss von Georges Braque und Pablo Picasso dem Kubismus zu. Ab den 1920er Jahren schuf Mondrian die bekannten streng geometrischen Gemälde, die dem Neoplastizismus zugerechnet werden.
Auch sein Pariser Atelier gestaltete er vollkommen im Stil seiner geometrischen Bilder und zog damit viele Besucher an. Als Kunsttheoretiker und Mitbegründer der Künstlervereinigung De Stijl gab Mondrian wichtige Impulse für die Bauhausbewegung.
1938 emigrierte er nach London, ab 1940 lebte er in New York, wo er 1944 an einer Lungenentzündung verstarb. Das pulsierende Leben der Metropole und seine Begeisterung für den zeitgenössischen Jazz lieferten ihm wichtige Impulse für sein Spätwerk.
Auch wenn Heike und mir die ab 1920 entstandenen geometrischen Werke mit Abstand am besten gefallen, ist es interessant zu sehen, wie und unter welchen Einflüssen sich der Maler entwickelt hat. Eine spannende Ausstellung.
Weinberge im Herbstlicht
Zum ersten Mal seit der verheerenden Flut vom Juli 2021 blicke ich wieder ins Ahrtal. Mit Heike und Doxi will ich ein wenig durch die herbstlich bunten Weinberge laufen.
Wir sind gespannt, wie weit der Wiederaufbau gediehen ist, insbesondere Heike, die nach der Katastrophe einige Male an einer Verpflegungsstation für Wiederaufbauhelfer in Dernau geholfen hatte.Das Wiedersehen ist ein wenig ernüchternd. Viel ist seitdem geschehen, aber so viel ist noch zu tun. Die Brücken, die gesamte Eisenbahnstrecke, viele Häuser in Flussnähe sind noch nicht wiederhergestellt oder werden es vielleicht niemals werden.
Trotzdem freuen sich die Ahrbewohner über Besuch in der Gastronomie und den Verkaufsständen der Winzer. Auch der beliebte Wohnmobilstellplatz in Mayschoß ist an veränderter Stelle wieder in Betrieb, wenn auch ohne Infrastruktur.
Von dort laufen wir ein wenig in Richtung der Saffelburg durch die Weinstöcke bergaufwärts. Eine große Runde wird es nicht, denn Heike laboriert an einer Bänderdehnung im rechten Fuß, Doxi leidet unter Arthrose.
Doch es reicht, um das Bunt der Weinberge zu genießen. Die Weinlese ist bereits abgeschlossen, aber die Blätter hängen noch an den Weinstöcken und erstrahlen in kräftigsten Farben. Das kann nur der Herbst.
Allerheiligen in Nimwegen
Eine der großen niederländischen Städte nahe der deutschen Grenze ist Nimwegen (Nijmegen) am Rhein, der hier Waal heißt. Die Stadt mit 180.000 Einwohnern, 25 km nördlich von Kleve, verfügt über eine schöne Altstadt.
Durch einen fehlgeleiteten Luftangriff der Alliierten 1944 schwer zerstört, wurden viele historische Bauwerke nach dem Zweiten Weltkrieg wieder errichtet.Nimwegen verfügt über zahlreiche Einkaufstraßen und eine große Universität mit mehr als 30.00 Stunden. Das macht die Stadt sehr lebendig.
Heute, an Allerheiligen, sind die Geschäfte im Zentrum auch von Deutschen gut besucht, weil in den Niederlanden kein Feiertag ist.
Heike kann aufgrund einer Bänderdehnung im rechten Fuß noch nicht wieder wie gewohnt wandern. Deshalb habe ich eine kleine Stadtwanderung herausgesucht, die die wichtigsten Sehenswürdigkeiten im Zentrum abdeckt.
An den ersten Häusern ist bereits die Weihnachtsdeko angebracht und konkurriert mit herbstlich dekorierten Kürbissen um die Aufmerksamkeit der Besucher. Da ist man in den Niederlanden offensichtlich etwas früher dran als bei uns 🙂