Von unserem Stellplatz in Hemer laufen wir am Abend zum Felsenmeer, ein bundesweit einmaliges bewaldetes Geotop mit stark zerklüftetem Untergrund und zahlreichen markanten Felsformationen.
Das Felsenmeer hat seinen Ursprung im Erdzeitalter des Tertiär. Es umfasst ca. 35 ha bei einer Länge von 600 Meter und 200 Meter Breite. Im Nordwesten erstreckt sich das „große Felsenmeer“, im Süden das „kleine Felsenmeer“ und im Südosten das sogenannte „Paradies“.
Das Geotop besteht aus Riffkalkstein aus dem mittleren Devon, der vor rund 380 Millionen Jahren in einem tropischen Flachmeer entstand. Heute ziehen sich diese devonischen Riffkalke am Südrand des Ruhrgebietes von Wuppertal über Hagen und Iserlohn bis ins Hönnetal.Vor 20 bis 30 Millionen Jahren entstand unter warm-feuchten Klimabedingungen durch die teilweise Lösung des Kalksteins an der Erdoberfläche eine bizarre Kegelkarstlandschaft mit schroffen Felsen, die durch tiefe Schlotten voneinander getrennt sind.
In den so entstandenen Höhlen wurde schon ab dem 8. Jahrhundert n. Chr. Eisenerz abgebaut. Im Felsenmeer konnte der derzeit älteste Abbau von Eisenstein in Westfalen nachgewiesen werden.
Eine Sage erzählt, dass sich in grauer Vorzeit Zwerge unter dem König Alberich in diesem Gebiet niedergelassen hatten, um dort nach Gold, Silber und Edelsteinen zu schürfen. Als die benachbarten Riesen von diesem Reichtum erfuhren, machten sie sich auf, die Felsenburg der Zwerge zu plündern.
Die Zwerge konnten sich jedoch in den hintersten unterirdischen Gängen ihrer Felsenburg verstecken. Dann sprach Alberich einen Zauberspruch, woraufhin die Decke der Felsenhalle auf die Riesen stürzte. Seitdem befindet sich an dieser Stelle das Felsenmeer.