Historische Fachwerkhäuser in der Freiheit Westerholt
Nach dreieinhalb Jahren bin ich mal wieder rund um Herten im nördlichen Ruhrgebiet unterwegs. Gemeinsam mit Heike und Doxi laufe ich die 14 km lange Tour 35 aus dem Rother Wanderführer Ruhrgebiet.
Wir starten am historischen Wasserschloss Herten mit seinem schönen Schlosspark, in dem heute eine psychiatrische Klinik des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe untergebracht ist.
Dahinter geht es durch die Felder am Holzbach entlang in westlicher Richtung nach Westerholt. Wir laufen durch den historischen Ortskern mit dem nach Hattingen größten erhaltenen Fachwerkensemble im gesamten Ruhrgebiet.
Vorbei am Schloss Westerholt und dem gleichnamigen Golfplatz geht es anschließend in die Lochterheide und dann über die Höhen zwischen Westerholt und Resse zurück in Richtung Herten.
Wir drehen eine große Schleife durch den Schlosspark Herten und erreichen nach rund dreieinhalb Stunden wieder unseren Startpunkt am Schloss.
Wenn man bedenkt, dass wir im dicht besiedelten Ruhrgebiet unterwegs sind, dann war dies eine bemerkenswert grüne Runde mit wenig städtischer Bebauung, aber dafür ganz viel Natur und schönen Ausblicken in die Landschaft.
Wanderkarte unserer Tour
Rückseite von Schloss Herten
Remise von Schloss Westerholt
Schlosskapelle
Hübscher Falter an der Schlosskapelle
Zufahrt zum Schloss
Innenhof von Schloss Herten
Skulptur im Schlosspark
Doxi prüft die Wasserqualität im Schlossteich
Blühender Mais auf dem Weg nach Westerholt
Neue Pfarrkirche St. Martinus in Westerholt
Fachwerkhäuser am Ostwall
Gaststätte Alt Westerholt an der Schlosskapelle
Häuser in der Schloßstraße
Blick aus der Schloßstraße zum Bergbaumuseum (hinten)
Tafel am Bergbaumuseum in Westerholt
Alte Pfarrkiche St. Martinus, die frühere Schlosskapelle
Häuser in der Martinistraße
Häuser in der Martinistraße
Häuser in der Brandstraße
Schloss Westerholt
Rückseite von Schloss Westerholt mit dem Wassergraben
Blick von den Höhen zwischen Westerholt und Resse zur Halde Hoheward bei Recklinghausen-Hochlamark
Panoramabild von Schloss Westerholt mit der angrenzenden Freiheit Westerholt
Blick von der Halde Hoheward zur Halde Hoppenbruch mit dem großen Windrad auf ihrer Spitze. In der Bildmitte im Hintergrund die Schalke-Arena.
Das Ruhrgebiet ist reich gesegnet mit Halden, die aus dem untertage entstandenen Abraum der Zechen aufgeschüttet wurden, und dies hier ist die größte, sogar in ganz Europa:Die Halde Hoheward liegt zwischen den Städten Herten und Recklinghausen und ragt mehr als 150 Meter aus der flachen Landschaft hervor.
Sie entstand aus den Schüttungen der Zeche Ewald, der Zeche Recklinghausen II und der Zeche General Blumenthal/Haard. Gemeinsam mit der angrenzenden Halde Hoppenbruch bildet sie den Kern des Landschaftsparks Hoheward.
Hier waren wir heute bei herrlichem Sonnenschein auf einer 14 Kilometer langen Wanderung unterwegs. Wir starten am Fuß der Halde Hoppenbruch und steigen zunächst bis zu dem riesigen Windrad an ihrer Spitze auf.
Von dort haben wir einen schönen Blick ins nördliche Ruhrgebiet und hinüber zur Halde Hoheward mit dem markanten Horizont-Observatorium auf ihrer Spitze.
Doch zunächst geht es wieder hinunter und in den Wald am Emscherbruch. Wir laufen zwei Kilometer auf einer ehemaligen Bahntrasse immer geradeaus und umrunden dann den Ewaldsee.
Dort begegnen wir zwei französischen Bulldoggen, die es auf Doxi abgesehen haben. Wild keifend nehmen sie Doxi in die Zange. Die beiden Halterinnen schaffen es nicht, die Situation aufzulösen und ihre Hunde an die Leine zu nehmen.
Also schreie ich die Beißer in gewohnter Manier an, und das verfehlt seine Wirkung nicht. Der eine zieht sich zurück, der andere läuft gleich panisch weg. Frauchen kommt kaum hinterher. Immer diese kleinen Kläffer …
Am Ausgang des Emscherbruchs erreichen wir die ehemalige Zeche Ewald mit ihren beiden hoch aufragenden Fördertürmen. Wir laufen ein Stück durch Hertener Stadtgebiet und erreichen beim Parkschlösschen Katzenbusch den gleichnamigen Volkspark. Hinter dem Park geht es zwischen Feldern und Pferdeweiden hindurch Richtung Recklinghausen-Hochlamark auf die Halde Hoheward zu.
Wir nehmen die steile Himmelstreppe, die geradewegs bis kurz unter die Spitze der Halde führt. Hier erwartet uns ein fantastischer Fernblick, der heute sogar bis zum Düsseldorfer Fernsehturm in 50 Kilometer Entfernung reicht.
Blick auf den Obelisken und dahinter das das Horizont-Observatorium
Auf dem Gipfelplateau wurde 2008 das Horizont-Observatorium errichtet, das eine moderne Version prähistorischer Steinkreisewie Stonehenge darstellen soll.
Das Bauwerk besteht aus zwei Bögen mit einem Radius von ca. 45 Meter, die den Himmel in eine Ost- und Westhälfte sowie in Nord- und Südhalbkugel einteilen und bei Sonnenschein als Kalender fungieren.
Mit Hilfe verschiedener Peilmarken können der Auf- und Untergang der Sonne u. a. zur Sommer- und Wintersonnenwende beobachtet werden.
Etwas entfernt erhebt sich auf dem südlichen Plateau ein 8,50 Meter hoher Edelstahl-Obelisk, der seinen Schatten auf eine ebene kreisrunde Fläche wirft. Die Anlage hat das Solarium des römischen Kaisers Augustus zum Vorbild und ermöglicht bei Sonnenschein anhand von Markierungen das Ablesen von Datum und Uhrzeit.
Hinter dem Obelisken steigen wir auf der anderen Seite der Halde in Serpentinen bis zur ehemaligen Zeche Recklinghausen II hinab. Dabei passieren wir die markante Drachenbrücke über die Cranger Straße und laufen anschließend auf den Förderturm der Zeche zu. Durch Parkgelände und entlang einer schönen Fußgängerallee geht es dann zurück zu unserem Startpunkt, den wir nach dreieinhalb Stunden erreichen. Das war wirklich eine tolle Tour, auf der wir noch einmal schön Sonne tanken konnten. Denn die nächsten die Tage sollen sehr regnerisch werden …
Unten links die Halde Hoppenbruch, oben rechts die Halde Hoheward
Blick von der Spitze der Halde Hoppenbruch hinüber zur Halde Hoheward
Auf einer ehemaligen Bahntrasse geht es in den Emscherbruch
Der Ewaldsee im Emscherbruch
Auf der Zeche Ewald
Der Turm von Schacht 2
Zechengebäude auf dem Gelände
Doppelbock-Fördergerüst über Schacht 7
Die Griechisch-orthodoxe Kirche Heiliger Dimitrios in Herten
Das ehemalige Parkschlösschen Katzenbusch
Herbstlich bunter Wald im Volkspark Katzenbusch
Pferdekoppeln zwischen Herten und Recklinghausen-Hochlamark
Altes Bauernhaus am Rande von Hochlamark
Felder im Sonnenschein
Der untere Teil der Himmelstreppe hinauf zur Halde Hoheward
Novemeber 2017: Doxi auf der Halde Hoheward
Drachenkopf am Ende der Drachenbrücke über die Cranger Straße
Auf der Drachenbrücke
Förderturm der ehemaligen Zeche Recklinghausen
Panoramablick von der Halde Hoheward Richtung Recklinghausen Hochlamark
Auf unserer Wanderung rund um Schloss Herten durchqueren wir auch den Hertener Ortsteil Westerholt mit seinem historischen Ortskern.
Das sogenannte „Alte Dorf“ besteht aus rund 60 gut erhaltenen Fachwerkhäusern, die an das Wasserschloss Westerholt grenzen. Das Schloss wird heute als Hotel und Verwaltungssitz für einen großen Golfplatz genutzt, der auf dem weitläufigen Schlosspark ansässig ist.
Der Name „Westerholt“ steht für das Holz im Westen von Recklinghausen und wurde im Jahre 799 als Bauernhof der Abtei Werden erstmals erwähnt. Ab 1047 ist das Geschlecht der Grafen von Westerholt, Aufsitzer der Wasserburg Westerholt, belegt.
Um die Burg mit Wall und Doppelgräfte siedelten sich Menschen an, die die den Schutz dieser Festung suchten: Bauern, Handwerker und Schlossbedienstete. Im Zentrum dieser Siedlung stand die Pfarrkirche St. Martini.
1421 wurde die Siedlung erstmals als „Freiheit Westerholt“ erwähnt. Sie zeichnete sich durch die persönliche Freiheit der einzelnen Bewohner, regelmäßige Markttage, die Befestigung des Ortes sowie eine eigene Verwaltung aus.
Heute stehen die alten Häuser im Dorf unter Denkmalschutz und wurden ebenso wie das Schloss aus Mitteln des Landes und der Stadt Herten liebevoll restauriert. Ein überaus sehenswertes Ensemble, das man in dieser Form gar nicht mitten im Ruhrgebiet vermuten würde.
Park von Schloss Westerholt
Rückseite des Schlosses mit Wassergraben
Blick hinüber zu den Häusern im „Alten Dorf“ hinter dem Ostwall
Vorderseite von Schloss Westerholt
Rund 60 liebevoll restaurierte Fachwerkhäuser bilden den Kern der „Freiheit Weisterholt“
Für Halloween geschmücktes Portal an einem Bauernhaus
Die historischen Fachwerkhäuser stehen unter Denkmalschutz und sind alle gute Feuerversichert
Immer wieder wundere ich mich, wie grün es doch im Ruhrgebiet ist. Heute waren wir auf einer Tour rund um Schloss Herten unterwegs.
Die Wanderung Nr. 35 aus dem Rother Wanderfüher „Ruhrgebiet“ beginnt am schönen Schlosspark, der sich im Stil eines alten englischen Landschaftsgartens präsentiert.
Unter den mehr als 3.000 Bäumen finden sich zahlreiche exotische und seltene Gehölze, die von den früheren, diplomatisch tätigen Schlossbesitzern aus fernen Ländern mitgebracht wurden.
Das Wasserschloss Herten wurde 1376 erstmals urkundlich erwähnt. Nach dem ersten Weltkrieg verfielen das Schloss und der Park allmählich, bis sie ab 1974 durch den Landschaftsverband Westfalen-Lippe saniert und restauriert wurden.
Heute dient ein Teil der Anlage als Sozialzentrum und Tagesklinik der angrenzenden LWL-Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, die in zahlreichen neu entstandenen Gebäuden auf dem westlichen Schlossareal beheimatet ist.
Darüber hinaus wird das Schloss für vielfältige kulturelle Veranstaltungen genutzt. Und auf den ausgedehnten Rasen- und Wasserflächen rund um das Schloss hat eine große Kolonie kanadischer Wildgänse ein komfortables Zuhause gefunden.
Hinter dem Park erstreckt sich der „Schlosswald“, ein großer Mischwald, den wir in südlicher Richtung durchwandern. Dann geht es nach Norden am Stadtteil Herten-Resse vorbei und über freies Feld nach Westen in Richtung auf Schalke-Buer.
Wir laufen weiter in östlicher Richtung durch die Lochterheide auf den großen Golfplatz von Schloss Westerholt zu und durchqueren das Gelände. Schließlich biegen wir wieder nach Südosten in Richtung Herten ab.
Obwohl die Region dicht besiedelt ist, waren wir auf der 17 Kilometer langen Tour fast ausschließlich im Grünen unterwegs. Und nur einige Male mussten wir viel befahrene Straßen kreuzen. Eine wirklich gelungene Streckenführung.
Wanderkarte unserer Tour
Infotafel am Wasserschloss Herten
Der Ostflügel des Schlosses
Die Vorburg auf dem Schlossgelände
Der Westflügel mit dem Zugang zum Schloss
Schlossportal
Innenhof des Schlosses
Kanadische Wildgänse auf den Wiesen rund um das Schloss
Blick über den Schlossteich in den Landschaftsgarten
Infotafel am Schlosspark
Herbstlich bunt die Bäume im Schlosspark
Zahlreiche exotische Bäume prägen das Gesicht des Schlossparks
Blick von Süden über den Schlossgraben zum Schloss
Zwei gekreuzte Bäume im Schlosspark
Auffallend viele kleine Hügel im Schlosswald
Skulptur auf einem dieser Hügel
Biotop am Rand der Lochterheide
Kapelle mit kleinem Kreuzgang in der Lochterheide
Alles so schön gelb hier
Diese Eiche hat ihr grünes Gewand noch nicht abgelegt
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