Ich habe die neuen Bundesländer zumindest kurzzeitig verlassen und nach Bayern rübergemacht. Auf meinem Weg zur Quelle der Saale besuche ich zunächst Hof. Mit knapp 50.000 Einwohnern ist Hof nach Bamberg und Bayreuth die drittgrößte Stadt Oberfrankens.
Wir starten am schönen Bürgerpark Theresienstein und laufen von dort hinunter zur Saale, die hier bereits ein richtiger Fluss ist.Am anderen Ufer geht es anschließend wieder ein Stück bergaufwärts in die langgezogene historische Altstadt mit der Haupteinkaufsstraße.
Überregional bekannt ist die Stadt durch die Hofer Filmtage. Als Industrie- und Handelsstadt war Hof bedeutend.
Besonders die Textilindustrie boomte und die Stadt wuchs rasant. Zwischen 1850 und 1900 verfünffachte sich die Einwohnerzahl.
Heute sind die wichtigsten Arbeitgeber in der Stadt die Logistikidustrie, das Kreditwesen und die noch verbliebenen Textilbetriebe. Große Unternehmen sind unter anderem Amazon und die Hoftex Group.
Durch seine grenznahe Lage zu Thüringen und Sachsen war Hof besonders von den Ereignissen der Wende-Zeit betroffen. Im Herbst des Jahres 1989 kamen zunächst 13.600 DDR-Flüchtlinge, u. a. aus der Botschaft, in 14 Sonderzügen aus Prag über Dresden nach Hof.
Nach der Grenzöffnung strömten innerhalb von drei Tagen 330.000 Besucher aus Ostdeutschland in die Stadt, um zu schauen und das Begrüßungsgeld zu empfangen. Es war eine bewegte Zeit für Hof.