Es ist in diesen Tagen bei uns im Rheinland gar nicht leicht, einen Moment mit blauem Himmel zu erwischen. Doch als ich heute Morgen zum Schloss Dyck gefahren bin, um dort im Obstverkauf meine geliebten Wellant-Äpfel zu kaufen, hatte ich Glück.
Also habe ich gleich mit Doxi den Schlosspark angesteuert, um noch ein wenig vom Herbstbunt zu erhaschen. Der Park verfügt über einen großen Baumbestand mit Pflanzen aus aller Welt. Einfach herrlich, wie die Blätter jetzt in der Sonne leuchten.
Neue Woche, neues Wanderglück: Das Wetter ist zu schön und zu mild, um heute nicht rauszugehen. Aber wir haben auch nicht so viel Zeit. Deshalb drehen wir eine kleine Heimatrunde in der näheren Umgebung.
Vom Nikolauskloster zwischen Glehn und Damm laufen wir am schmalen Jüchener Bach entlang nach Aldenhoven und dahinter durch die Felder zu den Obstgärten am Schloss Dyck.
Die Pflaumenernte ist fast abgeschlossen. Nur noch an wenigen Bäumen hängen üppige Trauben voller reifer Pflaumen. Die sind doch bestimmt für uns, oder 🙂
Hinter den Obstgärten erreichen wir das bezaubernde kleine Örtchen Wallrath, wo gerade Schützenfest gefeiert wird. Die Straßen sind mit blaugelben Wimpeln geschmückt.
Am Rand des Parks von Schloss Dyck laufen wir zur historischen Kastanienallee, die nur noch von Schafen betreten werden darf. Am Rand der Allee mit ihren uralten Bäumen geht es zurück zum Nikolauskloster, das wir nach etwas mehr als zwei Stunden und neun Wanderkilometern wieder erreichen.
Eine wirklich bezaubernde Runde durch abwechslungsreiche Natur, keine zehn Kilometer von unserem zu Hause entfernt.
Kopfweiden am Jüchener Bach am östlichen Ortsrand von Jüchen
Unser Landstrich zwischen Rhein, Erft und Niers ist relativ arm an kleinen Fließgewässern. Hintergrund ist, dass die fruchtbaren Lößboden der Region das Regenwasser so gut aufnehmen und versickern lassen.
Eine der wenigen Ausnahmen bildet der Jüchener Bach, der auf einer Länge von 18 Kilometern von Jüchen über Gierath, Bedburdyck, Aldenhoven, Damm, Glehn und Kleinenbroich bis zum Nordkanal nach Kaarst fließt.
Heute hatte ich mir zum Ziel gesetzt, einmal bis zur Quelle des Baches zu radeln, was sich als spannendes Unterfangen erwies.
Zwar konnte ich dem Bachlauf sehr schön von Glehn über mehrere Stationen bis zum östlichen Ortseingang von Jüchen folgen. Aber dort verschwindet der Bach vollständig in der Kanalisation.
Erst nach einiger Suche habe ich den Bachlauf auf der Westseite des Ortes wieder entdeckt, dort, wo er in die Kanalisation einmündet.
Doch zwei Kilometer weiter stromaufwärts endet der Bach abrupt am Wasserwerk von Jüchen. Dahinter ist kein Bachlauf mehr auszumachen und auch von den drei ursprünglichen Quellen am Osthang der sogenannten Löshöhe zwischen Jüchen und Hochneukirch fehlt jede Spur.
Wie ich bei der anschließenden Recherche herausgefunden habe, hat sich in jüngster Vergangenheit bereits der Jüchener Heimatforscher Josef Esser intensiv mit der Frage nach den Quellen des Baches beschäftigt – und ist dabei ebenfalls nicht fündig geworden.
Hintergrund ist wohl, dass keine zwei Kilometer hinter dem Wasserwerk der große Braunkohletagebau Garzweiler beginnt. Und damit der Tagebau nicht voll läuft, muss das Grundwasser der Region großräumig abgepumpt werden.
Der Jüchener Bach würde deshalb nur noch nach starken Regenfällen Wasser führen, würde am Wasserwerk Jüchen nicht ständig ein Teil des geschöpften Wassers dem Bachlauf automatisiert zugeführt. Deshalb beginnt der Bach heute erst an diesem Wasserwerk. Sehr interessant, finde ich.
Am Jüchener Bach
Das Nikolauskloster bei Damm liegt am Jüchener Bach
Das Dycker Feld in der Nähe des Jüchener Baches bei Damm
Blick hinunter in die Niederung des Jüchener Baches bei Aldenhoven
Rapsfelder auf den Höhen zwischen Bedburdyck und dem Schloss Dyck. Im Hintergrudn die Vollrather Höhe bei Grevenbroich.
Landschaft am Bach zwichen Herberath und Jüchen
Einmündung von einem der drei zuführenden Bäche in den Jüchener Bach bei Herberath zwischen Bedburdyck und Jüchen (von rechts kommend)
Hier unterhält auch der NABU eine Naturschutzstation
Jugendstilhaus von 1904 in Jüchen
Haus Katz am Rande des historischen Zentrums von Jüchen
Innenhof von Haus Katz
Der alte jüdische Friedhof im Ortszentrum von Jüchen
Hübsches altes Bauerngehöft am Marktplatz von Jüchen
Die Kirche St. Jakobus von Jüchen
Norddeutsch wirkendes Gehöft am Rand von Jüchen
Blick in den Tagebau Garzweiler
Mehrere Riesenbagger sind ständig mit der Bewegung des Aushubs beschäfigt
Panoramabild einer hübschen Hofanlage am Jüchener Bach bei Damm
Panoramabild vom Tagebau Garzweiler
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