Innenhof des Klosters mit dem Westwerk der Abteikirche
Bei unserer Wanderung rund um Kerkrade besuchen wir auch die ehemalige Abtei Rolduc, den größten erhaltenen Klosterkomplex der Niederlande. Er steht oberhalb des Wurmtals, unmittelbar an der deutsch-niederländischen Grenze zwischen Kerkrade und Herzogenrath.
Das Kloster wurde 1104 vom Chorherren Ailbert von Antoing gestiftet. Es wurde eine Abtei der Augustiner.
Der Name Rolduc leitet sich aus der französischen Bezeichnung für Herzogenrath („Rode-le-Duc“) ab. Der deutsche Name des Klosters ist Klosterrath.
1136 erhielt Rolduc die weltliche Schirmherrschaft der Herzöge von Limburg. In den darauffolgenden Jahrhunderten wurden einige der Herzöge wurden in der Krypta der Abteikirche beigesetzt.
Bereits mit dem Bau des Klosters wurde zu dessen Schutz wenige hundert Meter östlich in Herzogenrath die Burg Rode errichtet. Seit dem Wiener Kongress im Jahr 1815 liegen Kloster und Burg in zwei verschiedenen Ländern. Dazwischen verläuft die Grenze zwischen Deutschland (seinerzeit Preußen) und den Niederlanden.
Heute wird der größte Teil des Komplexes als Hotel und Kongresszentrum genutzt. Ein kleinerer Teil dient immer noch als katholisches Priesterseminar („Groot-Seminarie“) des Bistums Roermond. Eine wirklich beeindruckende Anlage.
Klostergarten mit Tieren neben der Anlage
Heiligenfigur am Eingangsportal
Die Abtwohnung mit dem sogenannten Wasserturm
Frontseite der Klosterkirche
Krypta, in der einige der limburgischen Herzöge beigesetzt sind (Foto: Exorsist | http://commons.wikimedia.org | Lizenz: CC BY-SA 3.0 DE)
Chor der Abteikirche
Figur von Jean Derix, dem langjährigen Portiers des Klosters im 20. Jahrhundert
Skulptur im Innenhof der Anlage
Panoramabild mit Blick Richtung Deutschland. Rechts das Kloster.
Heute haben wir eine sehr interessante Wanderung im Grenzgebiet zwischen Deutschland und den Niederlanden in der Nähe von Aachen unternommen.
Wir starten auf deutscher Seite am Ortsrand von Merkstein, einem Stadtteil von Herzogenrath. Nach wenigen hundert Metern überqueren wir auf einer kleinen Brücke die Wurm und sind Schwups in den Niederlanden, denn der Fluss bildet hier auf mehreren Kilometern die Grenze.
Wir verlassen sogleich das Wurmtal und steigen am Rande des Berenbos-Waldes die Hügel in Richtung Kerkrade hinauf. Im Rückblick auf die deutsche Seite heben sich markant die Berghalden Noppenberg und Nordstein zwischen Alsdorf und Herzogenrath aus der Landschaft ab.
Auch für Kerkrade spielte der unterirdische Steinkohlenbergbau lange eine wichtige Rolle. Neben Heerlen bildete die Stadt das Zentrum des Bergbaus in den Niederlanden, bis dieser Anfang der 1970er Jahre vollständig eingestellt wurde, was eine schwere Strukturkrise in der Region auslöste.
Von der Kammhöhe blicken wir nun auf den Ortsrand von Kerkrade. Zu unserer linken ist der Kirchturm der ehemaligen Abtei Rolduc zu sehen. Wir laufen in das Zentrum von Kerkrade und wundern uns über die vielen liebevoll dekorierten Wohnzimmerfenster mit Karnevalsmotiven. Offensichtlich spielt die fünfte Jahreszeit hier eine große Rolle.
Durch den schönen Stadtpark geht es parallel zum „Konigingsweg“ hinunter in das Tal des Amstelbaches („Anstelerbeek“) in Richtung des hübschen Wasserschlosses Ehrenstein („Kasteel Erenstein „). Umgeben von einer Parklandschaft bildet das Schloss den südlichen Teil der sogenannten „grünen Lunge“ von Kerkrade.
Der Name Erenstein geht zurück auf den Familiennamen des rheinischen Rittergeschlechtes „van Ederen“, welches aus dem gleichnamigen Ort im damaligen Herzogtum Jülich stammte. Die Burg wurde um 1340 als Wachburg am bedeutenden Handelsweg zwischen Köln und den flandrischen Städten Gent und Brügge errichtet. Heute sind in der Burg ein Vier-Sterne-Hotel und ein Restaurant untergebracht.
Wir folgen weiter dem Amstelbach in nördlicher Richtung bis zum „Cranenweyer“, überqueren den See und laufen hinauf zum Kaffeberg. Weiter geht es in das Naturschutzgebiet „Carisborg“ und anschließend wieder zurück in das Wurmtal. Auf einer kleinen Brücke überqueren wir die Wurm und befinden uns damit wieder in Deutschland.
Jetzt sind es nur noch zwei Kilometer entlang der Wurm, bis wir nach drei Stunden und 13 Wanderkilometern wieder unseren Startpunkt erreichen.
So viel Grün in einer eigentlich dicht besiedelten Region – das war wirklich eine tolle Streckenführung. Vielen Dank an den Autor Engelbert Bos für die Bereitstellung dieser schönen Wanderung.
Wanderkarte unserer Tour
Brücke über die Wurm. Auf der anderen Seite beginnt die Niederlande.
Grenzüberschreitendes Naturschutzgebiet im Wurmtal
Blick zurück auf die Bergbauhalden zwischen Alsdorf und Herzogenrath
Figur im Stadtpark von Kerkrade
Teich im Stadtpark von Kerkrade
Wasserschloss Ehrenstein
Schafe auf den Feldern oberhalb des Cranenweihers
Der Hof „Niew Ehrenstein“ außerhalb von Kerkrade
Doxi am Cranenweiher
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