In der Altstadt von Monschau entdecken wir bei unserem Bummel viele schöne historische Türen, darunter nicht wenige im Stile des Barocks. Hier eine kleine Auswahl.
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Schon mehrmals bin ich in der Vergangenheit um Monschau herum gewandert und habe von den umgebenden Höhen auf die Stadt im Tal und an den Hängen der Rur hinabgeblickt.
Heute nun waren Heike und ich in der pittoresken Altstadt unterwegs, um uns die Stadt einmal „von unten“ anzuschauen.Die Stadt in der Eifel nahe der heutigen Deutsch-Belgischen-Grenze liegt an der Mündung des Laufenbachs in die Rur.
Dort errichteten die Herzöge von Limburg vermutlich zu Beginn des 13. Jahrhunderts die Monschauer Burg als „Castrum in Munioie“ auf einem Bergsporn inmitten der späteren Altstadt.
Die verwinkelte mittelalterliche Stadtanlage links und rechts der Rur wird heute durch schieferverkleidete Häuser und Fachwerkbauten mit Cafés, Gaststätten, Kunsthandwerks- und Souvenirläden dominiert. Insbesondere in der warmen Jahreszeit zieht sie tausende von Touristen an. Rund um den Stadtkern gibt es dazu zahlreiche Parkplätze und Parkhäuser.
Als wir am späten Abend durch die Stadt bummeln, sind die großen Touristenströme bereits wieder verschwunden. Dennoch sind die Cafés und Restaurants gut besetzt. Auch wir genießen das malerische Umfeld, das einen in eine andere Epoche zu versetzen scheint.
Vor einer Woche haben wir die wilden Narzissen im Oleftal bewundert. Heute sind wir 10 Kilometer weiter nordwestlich bei Höfen am Fuhrtsbach und am Perlenbach unterwegs. Die beiden Bäche kommen an der Alten Höfener Mühle zusammen und werden von Narzissenwiesen gesäumt. Dort startet unsere Tour.
Im ersten Teil der Tour folgen wir auf wurzeligen Pfaden dem Fuhrtsbach stromaufwärts.Am alten Sprengbunker aus dem Zweiten Weltkrieg weitet sich das Tal. Dort wechseln wir die Talseite und laufen weiter in Richtung der belgischen Grenze.
Die Wiesen links und rechts des Fuhrtsbachs sind hier mit tausenden von Narzissen übersät.
Bald erreichen wir den höchsten Punkt der Wanderung und laufen auf weichen Pfaden durch den Wald in Richtung des Perlenbachtals.
Am Hang oberhalb des Tals genießen wir den Blick auf den mäandernden Perlenbach und den von Narzissen bevölkerten Wiesen links und rechts davon. Dann beginnt unser Abstieg ins Tal, wo wir nach knapp zweieinhalb Stunden wieder den Zusammenfluss von Fuhrtsbach und Perlenbach erreichen.
Gut, dass wir einen späten Freitagnachmittag für die Tour gewählt haben, denn an Wochenenden muss hier die Hölle los sein. Davon zeugen die kilometerweit mit Flatterbändern abgesperrten Seitenstreifen der einzigen Zufahrtsstraße ins Tal.
Auf in die Sonne, heute geht’s ins Venn! Wir starten kurz vor Kalterherberg (Monschau) an der Norbertuskapelle unmittelbar an der Rur und sind nach wenigen Schritten auf belgischem Staatsgebiet. Anschließend kreuzen wir den beliebten Vennbahnradweg und laufen bergauf zum „Kreuz im Venn“ auf der Reichelsley, einer markanten Felsformation.
Das 1890 errichtete Kreuz ist dem Mönch Stephan Horrichem gewidmet. Der Geistliche aus dem nahegelegenen Prämonstratenserkloster Reichenstein wurde in den Zeiten des 30-jährigen Krieges als „Apostel des Venns“ verehrt.Dahinter geht es durch den tiefen Wald im belgischen Staatsforst Stellerholz. Auf dem Waldboden liegt noch Schnee, die Wege sind teilweise bereits schneefrei, aber stellenweise noch stark vereist. Mehrmals komme ich auf der 14 km langen Tour ins Rutschen, kann mich nur mit Mühe abfangen.
Am Rande des von Holzstegen durchzogenen Brackvenns, einem Hochmoor, führt uns der Weg entlang des Eupener Grabens. Dieser entwässert das Venn in Richtung Eupen. Auf den vereisten Holzstegen kann man heute wegen der Glätte gar nicht laufen – ist mit Hunden aber ohnehin verboten, von daher kein Problem.
Während das gesamte Rheinland und große Teile der Nordeifel in dichtem Nebel versinken, scheint hier auf knapp 600 Meter Höhe die Sonne von einem wolkenfreien Himmel auf uns herab. Es weht kein Wind, die Luft ist ganz klar und im Schnee spiegelt sich das Licht. Bezaubernd ist das.
So laufen wir zwischen Wald und Venn zum Gipfel des Pannensterzkopf. Dort beginnen wir unseren Abstieg zurück zur Rur, die wir nach knapp vier Stunden wieder erreichen. Wir sind im Auto keine zehn Minuten unterwegs, da hat uns der Nebel bereits wieder eingeholt. Und so bleibt es auf dem gesamten Rückweg Richtung Heimat. Alles richtig gemacht heute, denke ich …
Auf dem Weg zurück von den schneebedeckten Höhen an der deutsch-belgischen Grenze müssen wir das Rurtal durchqueren, das sich zwischen Monschau und dem Rursee tief in das Schiefergestein der Eifel eingegraben hat.
Hier ist der Schnee der letzten 48 Stunden bereits geschmolzen, aber dafür empfängt uns der spätherbstliche Wald mit starken Farben. Mehrmals halte ich an, um das Rot der Bäume und die weiten Blicke ins Rurtal zu fotografieren.
Schade, dass ich vom Wandern im Schnee bereits nasse Füße habe. Sonst würde ich mit Doxi hier noch eine Runde durch den bunten Herbstwald drehen.
Gerade einmal Mitte November und doch hat es in den Hochlagen der Nordeifel zwischen Monschau und Schleiden bereits zum ersten Mal geschneit. Im deutsch-belgischen Grenzgebiet zwischen dem Truppenübungsplatz Camp Elsenborn und dem Rand des Nationalparks Eifel liegen bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt 20 cm Schnee.
Doxi hat total Spaß, durch den Schnee zu rasen. Immer wieder wirft sie sich auf den Boden und rollt sich genüsslich ab. Auf tief verschneiten Wegen stapfen wir durch das jungfräuliche Weiß und laufen weiter durch den Wald in Richtung Hirschrott.Auf dem belgischen Truppenübungsplatz wird unterdessen scharf geschossen. Immer wieder zerreißt der Lärm der Artilleriegeschosse die winterliche Stille. Die Straße durch das Gelände ist jetzt gesperrt, aber hier auf deutscher Seite der Grenze sind wir sicher.
Irgendwann geht es für uns nicht mehr weiter. Wir stehen vor der Absperrung einer Wildschutzzone. Links und rechts verschneiter Wald, deshalb beschließe ich, umzukehren und aus der Not eine Tugend zu machen, indem ich in meinen eigenen Trittspuren zurücklaufe. So fällt das Marschieren im tiefen Schnee gleich viel leichter 🙂