Puh, heute und in den nächsten Tagen ist für den Osten Deutschlands Dauerregen angesagt. Schon seit der Nacht regnet es an unserem Stellplatz in Weißenfels unaufhörlich. Als sich am Mittag immer noch keine Besserung einstellen will, beschließe ich, weiterzufahren.
Unsere nächste Station an der Saale ist Naumburg. Die hübsche Stadt mit ihrem Weltkulturerbe-Dom ist ein touristischer Anziehungspunkt.
Tatsächlich sind selbst an diesem total verregneten Samstagnachmittag einige wenige tapfere Touristen in der Innenstadt unterwegs – aber sonst auch wirklich niemand.Sogar Doxi ist es zu nass. Deshalb beschränke ich unsere Stadterkundung auf 90 Minuten.
Naumburg liegt im südlichen Zipfel von Sachsen-Anhalt, 40 km südlich von Halle und 30 km nördlich von Jena.
Die Altstadt entwickelte sich aus zwei mittelalterlichen Siedlungskernen: Im Nordwesten rund um den Dom als Bischofsstadt und im Südosten als Rats- und Bürgerstadt. Die beiden Pole sind heute durch eine Allee, den Lindenring, verbunden.
Im Spätmittelalter war Naumburg ein bedeutender Handelsplatz an der Via Regia, besonders wegen der ab 1278 dokumentierten Naumburger Messen. Etwa ab dem Jahr 1500 lief ihm Leipzig jedoch den Rang als Messestadt ab.
Die Geschichte Naumburgs ist eng mit Martin Luther und der Reformation verknüpft. Luther predigte erstmals 1521 auf seinem Weg zum Wormser Reichstag in Naumburg. 1542 weihte der Reformator in der Stadt den ersten evangelischen Bischof überhaupt.
Naumburg ist auch die Stadt, in der der Philosoph Nietzsche den größten Teil seiner Kindheit und Jugend verbrachte. Nach einem gesundheitlichen Zusammenbruch 1889 wurde er von seiner Mutter in deren Haus gepflegt.
Gerne hätte ich mir das Nietzsche-Haus mit Dokumentationszentrum angeschaut, aber das war heute nicht der richtige Tage dafür. Muss ich wohl irgendwann noch einmal wiederkommen, nach Naumburg.