Was soll man von einer Großstadt halten, deren schönste Fotomotive Industrieanlagen abbilden, weil sonst kaum etwas an sehenswerter Bausubstanz vorhanden ist? Im Falle von Pforzheim hat dies einen traurigen Hintergrund.
Denn die Kernstadt wurde am 23. Februar 1945 bei einem alliierten Bombenangriff mit 379 britischen Bombern innerhalb von nur 22 Minuten zu 98% zerstört.Was die mehr als 1.500 Tonnen an Bomben nicht zermalmt hatten, wurde anschließend bei einem gewaltigen Feuersturm ein Raub der Flammen.
Mindestens 18.000 Menschen starben an diesem Tag. Pforzheim muss deshalb in einem Atemzug mit Hamburg und Dresden genannt werden.
Architektonisch hat sich die Stadt nie wieder erholt, auch wenn die Wirtschaft schon bald nach dem Krieg wieder florierte und heute fast 130.000 Menschen hier leben.
Bestimmt hat Pforzheim auch seine liebenswerten Seiten, sonst würden die Menschen wegziehen. Doch viel Schönes konnte ich auf meiner zweistündigen Tour durch die Stadt allerdings nicht entdecken. Dafür sehr viele funktionale Architektur aus den 1950er Jahren.
Einzig die rekonstruierten Kirchen lassen ein wenig vom früheren Stadtbild erahnen. Das ist der Preis des Krieges. Und er wirkt bis heute nach. Schrecklich.