Als sich das Sturmtief Kirsten am Nachmittag etwas gelegt hat, fahre ich von Rudolstadt weiter in das 20 km entfernte Saalfeld.
Saalfeld liegt an der Saale in der Mitte des Saalebogens. Südwestlich der Stadt beginnt das Thüringer Schiefergebirge.Genau wie in Rudolstadt gibt es in der Stadt einen Festplatz in der Nähe der Saale, auf dem man mit dem Wohnmobil kostenlos übernachten kann. Das nehmen wir dankend an 🙂
Die schöne Altstadt von Saalfeld liegt flutgeschützt auf einem Hügel oberhalb der Saale. Die Stadt wurde im Jahre 899 erstmals urkundlich erwähnt und war ursprünglich Sitz einer karolingischen Königspfalz.
1208 erhielt Saalfeld als vierter Ort in Thüringen das Stadtrecht.1363 wurde die Stadtmauer errichtet, die noch heute in Teilen erhalten ist, ebenso wie die vier Stadttore.
Allerdings zerstörte 1517 ein Stadtbrand große Teile Saalfelds. Schwere Zerstörungen brachten auch die amerikanischen Luftangriffe im April 1945, die dem Eisenbahnknotenpunkt östlich der Saale galten.
Bekannteste Sehenswürdigkeit sind die Feengrotten, ein aus dem stillgelegten Alaunschieferbergwerk „Jeremias Glück“ entstandenes Schaubergwerk, das seit 1914 öffentlich zugänglich ist. Seit 1993 ist es im Guinness-Buch der Rekorde als „die farbenreichsten Schaugrotten der Welt“ verzeichnet.
Dies geht auf den besonderen geologischen Hintergrund des Bergwerks zurück: Eisen- und mineralhaltige Milieus erzeugen viele verschiedene Farben, darunter mehr als 100 individuelle Brauntöne.
Leider bin ich zu spät dran, um noch rechtzeitig das Bergwerk in zwei Kilometern Entfernung vom Zentrum zu besuchen. Das wäre bestimmt ein Erlebnis gewesen. Aber man kann nicht alles haben …