Tauberbischofsheim – dieser Name hatte für mich als Jugendlicher in den 1980er Jahren einen fast magischen Klang, weil all die deutschen Goldmedaillen-Fechter von dort kamen und ich Fechten damals unheimlich cool fand.
Das war noch in den Zeiten vor dem Internet und vor Google Maps und Wikipedia und so habe ich mich damals vergeblich gefragt, wo Tauberbischofsheim wohl liegen und wie es dort aussehen mag.Mehr als dreißig Jahre später bin ich endlich in der Stadt an der Tauber, und das sogar ein wenig aus Zufall, weil es mir an meinem geplanten Übernachtungsplatz in Marktheidenfeld nicht so gut gefallen hat.
Und sofort fallen mir all die Namen von damals wieder ein, der berühmte Trainer Emil Beck, die Fechter Matthias Behr, Anja Fichtel und Alexander Pusch.
Kurz vor Sonnenuntergang unternehme ich mit Doxi einen Abendspaziergang durch die Fechterstadt, die eine Zeitlang einen Ruf als „Tauberbischofsheimer Goldschmiede“ genoss.
Tauberbischofsheim ist die Kreisstadt des Main-Tauber-Kreises im fränkisch geprägten Nordosten Baden-Württembergs und liegt im unteren Tal der Tauber. In der Stadt mündet der Brehmbach in den Fluss.
Die Stadt wurde im Jahre 836 in der Lebensbeschreibung der Heiligen Lioba als „Biscofesheim“ erstmals erwähnt. Wie man heute weiß, existierte zu diesem Zeitpunkt bereits seit einhundert Jahren das Benediktinerinnenkloster Tauberbischofsheim, eines der ersten deutschen Frauenklöster in Deutschland.
Im Mittelalter stand die Stadt lange unter der Herrschaft der Herzogbischöfe von Mainz. Im Stadtbild hat diese Periode viele Spuren hinterlassen, darunter das kurmainzische Schloss mit dem Türmersturm als Wahrzeichen der Stadt, oder die St. Martin-Kirche. Nach der Säkularisation zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde die Stadt in das Fürstentum Leiningen eingegliedert.
Die großen Erfolgt der Deutschen Fechter sind längst Geschichte, aber irgendwie bringt mein Aufenthalt hier lange vergessene Träume und Gefühle zurück. Wie spannend.