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Dorfrepublik Rüterberg

Doxi hinter dem Grenzuaun
Rüterberg, 27.05.2016

Doxi hinter dem Grenzuaun

Rüterberg ist ein kleines Dorf 5 Kilometer stromaufwärts von Dömitz, das im Jahr 1990, wenige Tage vor dem Ende der DDR, für Aufsehen sorgte.

In einem zuvor undenkbaren Akt der Rebellion hatten die Bürger eine Dofrepublik mit eigenen Gesetzen ausgerufen, um sich dem strengen Grenzregime der DDR zu widersetzen.

Bis dahin war der Ort über drei Jahrzehnte wie eine Enklave innerhalb des Hoheitsgebiets der DDR behandelt worden.

Die Gemeinde direkt an der Elbe war auf allen Seiten umfasst vom DDR-Grenzzaun und für die Einwohner nur zugänglich mit Passierschein über eine einzige, von DDR-Grenztruppen kontrollierte Straße.

Dieser Zugang war nur zwischen 5:00 Uhr am Morgen und 22:00 am Abend geöffnet.

Besucher durften in dem Ort direkt am Fluss grundsätzlich nicht empfangen werden. So wollte die DDR mögliche Fluchtversuche von Einheimischen und Ortsfremden über die Elbe verhindern.

Noch heute sind im Dorf kleine Teile der ehemaligen DDR-Grenzbefestigung erhalten. Und wer einen Blick in die Gärten des Ortes wirft, dem begegnet an verschiedenen Stellen die kreative Verwendung der robusten ehemaligen Zaunelemente, sei es als Begrenzung einer kleinen Schafweide oder als eine Einfassung für die Sammlung von Brennholz.

( MITI )

Skulpturenpark Deutsche Einheit

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Eußenhausen-Meiningen, 10.05.2016

Bunte Figuren, mitten in der Landschaft. Sie sollen an die deutsche Wiedervereinigung erinnern.

Zum Abschluss dieses wunderschönen Tages besuchen wir den Skulpturenpark Deutsche Einheit am ehemaligen Grenzübergang Eußenhausen–Meiningen auf der Schanz zwischen Bayern und Thüringen.

Das Denkmal für Einheit und Freiheit ist eine Freilandausstellung von Kunstwerken aus Stahl, Glas und Holz, die an die Überwindung von Deutschlands Teilung von 1945 bis 1990 erinnert.

In unmittelbarer Nähe befinden sich Überreste der ehemaligen Grenzanlagen mit Gitterdrahtzaun, Schlagbäumen, Fahrzeugrammböcken und Erdbunkern. Als ich die Anlage durchschreite, bekomme ich fast ein wenig Gänsehaut. Wie schön, dass das alles Geschichte ist.

( MITI )

Von Gersfeld in die Hohe Hölle

Blick von der Hohen Hölle Richtung Westen
Gersfeld, 5.05.2016

Blick von der Hohen Hölle Richtung Westen

Früh am Morgen sind wir von Poppenhausen wenige Kilometer weiter in die Gemeinde Gersfeld gefahren. Durch die Stadt, 5 Km südlich der Wasserkuppe, fließt die hier noch schmale Fulda.

Gersfeld wird halbkreisförmig von Bergen umschlossen. Die ländliche Prägung, die Abgeschiedenheit und das reizmilde Klima sind Vorzüge der Region.

Von unserem Stellplatz am Freibad von Gersfeld starten wir bei herrlichem Wetter zu einer 17 Km Wanderung, die uns u. a. zur Hohen Hölle und zum Roten Moor führt.

Die Hohe Hölle ist ein 893,8 Meter ü.N.N. hoher Berg zwischen Bischofsheim an der Rhön und Gersfeld. Am Rande seiner Spitze verläuft die Landesgrenze zwischen Hessen und Bayern.

Am Nordhang der Hohen Hölle befindet sich mit dem „Schwedenwall“ eine Dreieckschanze. Sie wurde wahrscheinlich während des Dreißigjährigen Kriegs durch schwedische Truppen angelegt, um den unten vorbeiführenden Abschnitt Bischofsheim–Gersfeld der Passstraße über die Rhön zu sichern oder zu sperren.

Von der Hohen Hölle geht es weiter zum Roten Moor, dem einzigen und größten Hochmoor in Hessen, das viele Jahrhunderte lang intensiv für den Torabbau genutzt wurde. Von dort steigen wir durch Wald und an Wiesenflächen vorbei wieder nach Gersfeld herab.

Dort angekommen spazieren wir am Ende dieser Wanderung noch ein wenig durch die Innenstadt mit der Evangelisch-Lutherische Pfarrkirche und dem Barockschloss im Schlosspark. Eine herrliche Wanderung mit wunderbaren Ausblicken über die Landschaft und die von blühendem Löwenzahn übersäten Wiesen.

( MITI )

Blick durchs Teufelsloch

Blick durchs Teufelsloch auf Altenburg an der Ahr
Altenahr, 29. April 2016

Blick durchs Teufelsloch auf Altenburg an der Ahr

Weil es an der Ahr gerade so schön ist, sind wir einen weiteren Tag in Mayschoß geblieben. Heute folgen wir dem Rotweinwanderweg durch die Weinberge nördlich von Mayschoß nach Altenahr.

Vorbei an den Ruinen der Burg Are steigen wir nach Altenahr hinab. Wir überqueren die Ahr in südlicher Richtung und beginnen am Ortseingang von Altenahr unseren Aufstieg zum Teufelsloch.

Der Weg ist Teil des Ahrsteigs und seinem Namen entsprechend steil, eng und steinig.

Hoch über Altenahr erreichen wir das Teufelsloch, das einen pittoresken Blick auf Altenburg bietet.

Wir folgen weiter dem Ahrsteig, lassen die Ahrschleife unter uns hinwegrauschen und wandern unterhalb des Schrock zurück zu unserem Standort am Wohnmobilstellplatz in Mayschoß. Eine anstrengende, aber sehr schöne Runde bei gemischten Wetterverhältnissen.

Die Legende vom Teufelsloch:

Der Teufel besuchte einst das Ahrtal und fand am vorzüglichen Rotwein so sehr Gefallen, dass er darüber seine Heimkehr in die Hölle vergaß.

Als er eines Tages auf dem Berg oberhalb von Altenahr ruhte, näherte sich ihm seine Großmutter in Gestalt einer schönen Jungfrau. Als der Teufel die anmutige Frau zu sich heranzog, verwandelte die sich wieder in die verhasste Großmutter.

Erbost packte der Teufel die widerwärtige Alte und schleuderte sie durch die Felswand hindurch zurück in die Hölle. So entstand das Teufelsloch, das bis heute oberhalb von Altenahr zu sehen ist.

( MITI )

In der Altstadt von Marburg

Der Weg hinauf zum Landgrafenschloss führt über viele Stufen
Marburg, 13.04.2016

Der Weg hinauf zum Landgrafenschloss führt über viele Stufen

Wow, so viel altes Fachwerk und gleichzeitig so viele junge Menschen, so hatte ich mir Marburg, die alte Universitätsstadt, gar nicht vorgestellt.

Wir stehen mit dem Wohnmobil mit Blick ins Grüne an den Lahnauen in unmittelbarer Nähe zur Lahn, nicht weit von der Oberstadt entfernt, die den historischen Kern von Marburg bildet.

Bei einem ausgedehnten Abendspaziergang erkunde ich mit Doxi die Oberstadt bis hinauf zum Landgrafenschloss am höchsten Punkt. Würden Autos und Menschen nicht auf die Jetztzeit verweisen, man könnte sich gleich wie im Mittelalter fühlen. Schön ist das hier.

( MITI )

Wartburg und Drachenschlucht

Die Wartburg, UNESCO Weltkulturerbe am Nordrand des Thüringer Waldes
Eisenach, 11. April 2016

Die Wartburg, UNESCO Weltkulturerbe am Nordrand des Thüringer Waldes

Die Wartburg, auf der einst Martin Luther Zuflucht fand, ist heute eines der meistbesuchten touristischen Ziele Deutschlands. Das UNSECO-Weltkulturerbe war im Mittelalter der Stammsitz der Landgrafen von Thüringen.

Von der Eisenacher Altstadt erreicht man die Burganlage zu Fuß in rund 25 Minuten.

Als Kind war ich das erste Mal dort, im Rahmen eines DDR-Besuchs bei unseren „Ost-Verwandten“ in Erfurt. Damals war die Burg zwar geschlossen, die Gaststätte unterhalb der Burg aber geöffnet.

Bis heute erinnere ich mich an das große Glas Himbeer-Brause, das ich dort getrunken habe. So etwas kannte ich aus dem Westen nicht.

Vierzig Jahre später stehe ich wieder vor der Wartburg, und diesmal ist sie geöffnet.

Früh am Morgen bin ich mit Doxi von unserem Stellplatz am Automuseum losmarschiert, um dem ganz großen Besucherandrang vorzukommen. Und tatsächlich sind wir fast die Ersten an diesem Morgen.

Leider ist der Himmel bedeckt und das Licht für Fotoaufnahmen nicht so schön. Aber egal. Endlich auf der Wartburg!

Nach einem Rundgang durch die Burganlage geht es von dort auf eine 15 Km-Wanderung durch die angrenzenden Ausläufer des Thüringer Waldes.

Wir steigen zunächst hinab zur „Sängerwiese“ unterhalb der Wartburg. Dann geht es weiter durch das Naturschutzgebiet „Wartburg – Hohe Sonne“ hinab in die Drachenschlucht, einem wirklich faszinierenden Ort.

Wartburg und Drachenschlucht

Nur oberhalb des Baches ist hier Platz für Fußgänger

Denn die drei Kilometer lange, von einem Bach durchflossene Schlucht verengt sich immer wieder so stark, dass der Bach mit Holzstegen oder Eisengittern überdacht werden musste, damit man als Fußgänger überhaupt weiterkommt.

An der schmalsten Stelle ist der Durchgang nur 68 Zentimeter breit. Links und rechts erheben sich steile Felswände, die mit Moosen bewachsen sind und von denen es herabtropft.

Unter den Füßen der tosende Bach. Doxi findet es ein wenig unheimlich, aber ich finde es ganz toll.

Wir folgen dem Bach und der Schlucht stetig aufwärts, bis wir am Ende den berühmten Rennsteig erreichen, der der Kammlinie des Thüringer Waldes folgt. Dem Rennsteig folgend gelangen wir nach einigen Kilometern wieder zur Sängerwiese und von dort über die Wartburg zurück nach Eisenach. Eine tolle Wanderung!

( MITI )