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Ein sonniger Tag in Malmedy

Ein sonniger Tag in Malmedy
Malmedy (B), 29. April 2017

Seitenansicht auf das Heimatmuseum und die Kathedrale Saints-Pierre

Nach unserer Wanderung durch das Oleftal cruise ich mit Doxi noch ein wenig durch den unmittelbar angrenzenden Ostteil von Belgien. Wir landen im schönen Malmedy, das auf eine wechselhafte Geschichte im Kräftespiel großer Mächte zurückblickt.

Die Stadt geht auf den Heiligen Remaclus zurück, der hier im Jahre 648 ein Kloster gründete. Jahrhundertelang war Malmedy Teil eines geistlichen Territoriums im Heiligen Römischen Reich.

Im Gefolge der Napoleonischen Kriege gehörte die Stadt von 1795 bis 1815 zu Frankreich.

Ab 1820 war Malmedy dann als Resultat des Wiener Kongresses für einhundert Jahre Teil der preußischen Rheinprovinz, bevor es 1920 durch den Versailler Vertrag zum Königreich Belgien kam.

Im Zweiten Weltkrieg wurde Malmedy im Mai 1940 beim Angriff deutscher Verbände auf das neutrale Belgien besetzt. Vier Jahre später wurde die Stadt zunächst durch US-Truppen befreit, dann aber nach Beginn der Deutschen Ardennenoffensive von der Wehrmacht und SS-Truppen überrannt.

Nach der erneuten Rückeroberung durch amerikanische Truppen bombardierten US-Bomber dreimal versehentlich die Stadt. Fast die Hälfte der Häuser von Malmedy wurden dabei zerstört.

Heute präsentiert sich die Stadt rund um den Marktplatz und die Kathedrale Saints-Pierre wieder in ihrer alten Pracht. An diesem sonnigen Samstagnachmittag sind die Cafés und Plätze gut besucht. Auch wir genießen für eine Weile die berühmte Belgische Gastlichkeit.

( MITI )

Gerresheim und das Rotthäuser Bachtal

Gerresheim und das Rotthäuser Bachtal
Düsseldorf, 23. April 2017

Bellis und Doxi vor dem malerisch im Bachtal gelegenen Gut Papendelle

Heute habe ich mit Bellis und Doxi eine schöne Wanderung am Ostrand von Düsseldorf unternommen, keine 25 Kilometer von unserem Zuhause entfernt.

Wir starten in Gerresheim, das sich an die Randhöhen des Niederbergischen Landes schmiegt. Die ehemals eigenständige Stadt ist eine von vier städtischen Siedlungen, die sich im Mittelalter auf dem heutigen Düsseldorfer Stadtgebiet entwickelt haben.

Die Ursprünge des Ortes liegen in einem Frauenstift des 9. Jahrhunderts. Überregional bekannt wurde Gerresheim durch die dort ansässige Gerresheimer Glashütte. 1909 wurde Gerresheim nach Düsseldorf eingemeindet.

Der Ort hat den Charakter einer eigenständigen Kleinstadt bewahrt und besitzt einen schönen alten Ortskern rund um den Gerricusplatz und die Basilika St. Margareta. Dort fand 1738 der letzte Hexenprozess am Niederrhein statt.

Wir wandern zunächst rund um den sehenswerten Gerresheimer Waldfriedhof am Hang der Gerresheimer Höhen und des Waldes. Dort endet die flache Rheinische Tiefebene mit dem Einzugsgebiet des Ur-Rheins und beginnen die „Gerresheimer-Alpen“.

Die Gegend ist reich an Bächen und Sümpfen. Wir steigen von den Höhen hinab ins Morper Bachtal und begegnen dort zum ersten Mal dem Rotthäuser Bach, wo Bellis und Doxi sofort die Wasserqualität prüfen und für gut befinden.

Parallel zum Rotthäuser Bach geht es in nördlicher Richtung wieder hinauf auf die Höhen und am Restaurant Kaiserhaus vorbei ins schöne Rotthäuser Bachtal. Das Naturschutzgebiet wird von zahlreichen Wiesen, Weideflächen, Fischteichen und sumpfigen Stellen geprägt, die auch den Wanderweg erreichen. Gut, dass ich festes Schuhwerk und meine Wandergamaschen angezogen habe.

Kurz vor dem Erreichen der Bundesstraße B7 drehen wir nach Westen ab und kommen durch einen schönen, uralten Hohlweg wieder an den Ortsrand von Gerresheim. Entlang des malerischen Pillebachs und hübscher Kleingartensiedlungen geht es anschließend wieder zu unserem Parkplatz zurück. Ich hätte gar nicht erwartet, dass es am Stadtrand von Düsseldorf so malerisch und geschichtsträchtig zugeht. Eine sehr schöne Wanderung.

( MITI )

In der Altstadt von Lemgo

In der Altstadt von Lemgo
Lemgo, 2. April 2017

Auf dem alten Marktplatz vor dem Rathaus:  An diesem verkaufsoffenen Sonntag ist hier richtig was los.

Auf dem Weg von Detmold nach Bad Salzuflen komme ich an Lemgo vorbei. Spontan entscheide ich mich für einen Abstecher in die Altstadt und bin überrascht, wie viel hier an diesem Sonntagnachmittag los ist. Des Rätsels Lösung: Heute ist verkaufsoffener Sonntag mit Kunst- und Handwerkermarkt.

Also werfe ich mich mit Doxi ins Getümmel und komme schnell ins Staunen ob der vielen schönen mittelalterlichen Häuser rund um den Markt und den angrenzenden Straßen. Damit hatte ich nicht gerechnet. Ein richtiges Kleinod, diese alte Hansestadt im Lipper Bergland. Gut, dass wir nicht vorbeigefahren sind.

( MITI )

Im LWL Freilichtmuseum Detmold

Im LWL Freilichtmuseum Detmold
Detmold, 2.04.2017

Häuser am Dorfweiher. Im Hintergrund  die alte Bockmühle.

Auf diesen Besuch hatte ich mich sehr gefreut: Das LWL-Freilichtmuseum Detmold am Fuße des Teutoburger Waldes ist das größte Freilichtmuseum Deutschlands. Es zeigt auf über 90 Hektar Fläche etwa 120 historische Gebäude aus allen Regionen und Sozialschichten Westfalens aus der Zeit zwischen 1550 und 1900.

Ich bin extra ganz früh am Morgen in Dassel losgefahren, um pünktlich zur Museumsöffnung um 9:00 Uhr im 90 Kilometer entfernten Detmold zu sein. Und das hat sich wirklich gelohnt, denn um diese Uhrzeit war das Museumsgelände noch relativ leer, ganz anders als drei Stunden später.

Das Museum wurde in den späten 1960er-Jahren vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe auf dem Gelände des ehemaligen Tierparks der Grafen von Lippe errichtet. Man kann dort vollständig eingerichtete Baugruppen historischer Bauern-, Handwerks- und Wohnhäuser aus allen Teilen Westfalens besichtigen,

Dazu gehören u. a. der Wiehengebirgshof, der Mindener Hof, das Tecklenburger Kötterhaus, der Münsterländer Gräftenhof, der Lippische Meierhof, der Westmünsterländer Hof, das Sauerländer Dorf und das Paderborner Dorf.

Die Bauten werden großzügig von historischen Nutzflächen wie Gärten, Wiesen, Weiden und Äckern eingerahmt. Außerdem befinden sich auf dem Gelände drei funktionsfähige Mühlen und eine historische Bäckerei. Ein absolut sehenswerter Ort.

( MITI )

Historisches Höxter

Historisches Höxter
Höxter, 31.03.2017

Blick von unserem Stellplatz an der Weser auf Höxter

Wir sind in der östlichsten Stadt von Nordrhein-Westfalen angekommen: in Höxter. Hier stehen wir mit dem Wohnmobil in erster Reihe direkt an der Weser mit Blick auf die historische Altstadt.

Höxter liegt unmittelbar westlich des Solling und östlich des Oberwälder Landes am Ostrand des Naturparks Teutoburger Wald / Eggegebirge. Der überwiegende Teil des Stadtgebiets befindet sich auf der westlichen Weserseite.

Im Jahre 775 besetzten fränkische Truppen unter Karl dem Großen beide Seiten der Weserfurt im Gebiet des heutigen Höxters. Viele Sachsen starben bei der Verteidigung dieses strategisch wichtigen Ortes.

Im Jahr 1250 wurden Höxter die Stadtrechte verliehen, und ab 1295 gehörte die Stadt dem Bund der Hanse an.

Die Stadt wurde im Zweiten Weltkrieg nur wenig in Mitleidenschaft gezogen, wodurch sich ein reicher Bestand an historischen Bauten erhalten hat. Ich staune über die große Anzahl an liebevoll gepflegten Fachwerkhäusern. Eine absolut sehenswerte Altstadt.

( MITI )

Der Viadukt-Wanderweg rund um Altenbeken

Der Viadukt-Wanderweg rund um Altenbeken
Altenbeken, 29. März 2017

Der Große Eisenbahn Viadukt bei Altenbeken

Neben den Externsteinen und dem Hermannsdenkmal ist der „Große Viadukt Altenbeken“ eines der am häufigsten fotografierten Motive in Ostwestfalen.

Der Eisenbahnviadukt überspannt das Beketal auf der zweigleisigen Bahnstrecke Hamm–Warburg vor dem Eggegebirge. Die 482 m lange und bis zu 35 m hohe Gewölbebrücke mit 24 Bögen gilt als Europas längste Kalksandsteinbrücke.

Der Viadukt wurde von der Königlich-Westfälischen Eisenbahn-Gesellschaft ab 1851 errichtet und am 21. Juli 1853 durch König Friedrich Wilhelm IV. eingeweiht.

Von ihm stammt der Ausspruch „Ich habe geglaubt, eine goldene Brücke vorzufinden, weil so schrecklich viele Thaler verbraucht worden sind“. Das hat dem Bauwerk seinen Spitznamen „Goldene Brücke“ eingetragen.

Heute ist der Viadukt Namensgeber für einen rund 30 Km langen Wanderweg rund um Altenbeken, der auch den „kleinen Viadukt“ rund 3 Km vor Altenbeken passiert. Bei ziemlich strammen Wind laufe ich mit Doxi Zweidrittel der Strecke und kürze dann Richtung Altenbeken ab.

Auf den Hochlagen rund um Altenbeken stehen unglaublich viele Windkraftanlagen, die bei dem starken Wind heute um die Wette rotieren. Das sieht schon ein wenig gespenstig aus, aber wo soll die „saubere“ Energie sonst herkommen?

( MITI )