Die Völklinger Hütte im Saarland, 1994 von der UNESCO in den Rang eines Weltkulturerbes der Menschheit erhoben, ist immer einen Besuch wert. Das ehemalige Stahlwerk mit seinen fast 50 Meter in den Himmel aufragenden Hochöfen beeindruckt durch die Größe der Einrichtungen und den morbiden Charme einer verfallenden Industrieanlage.
An vielen Stellen hat die Natur das Gelände bereits zurückerobert. Sogar ganz oben auf den stählernen Kaminen, aus denen einst die giftigen Abgase der schmelzenden Erze in die Umwelt entlassen wurden, wachsen bereits Farne, Flieder und Birken.Rund vier Stunden war ich heute mit Jutta auf dem Gelände unterwegs, um die technischen Anlagen und die dort gerade stattfindende Urban-Art-Biennale zu erkunden.
Über mehr als 7 Kilometer erstreckt sich der ausführlich beschilderte Rundweg: von der Sinteranlage, über die Erzhalle, die Möllerhalle, die Hochöfen, die Koksöfen, die Schrägaufzüge für den Kohletransport in die Hochöfen, bis zur Gebläsehalle. Alles dort ist gigantisch.
Wenn man bedenkt, dass auf der Hütte einmal 17.000 Menschen gearbeitet haben, wie viel Ingenierkunst in den Anlagen steckt und welch unvorstellbaren Mengen an Erzen, Schlacke und Stahl hier innerhalb von einhundert Jahren verarbeitet wurden, das ist wirklich imposant.