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Zurück in Völklingen

Zurück in Völklingen
Völklingen, 16.08.2017

Nach und nach erobert die Natur das Gelände zurück

Die Völklinger Hütte im Saarland, 1994 von der UNESCO in den Rang eines Weltkulturerbes der Menschheit erhoben, ist immer einen Besuch wert. Das ehemalige Stahlwerk mit seinen fast 50 Meter in den Himmel aufragenden Hochöfen beeindruckt durch die Größe der Einrichtungen und den morbiden Charme einer verfallenden Industrieanlage.

An vielen Stellen hat die Natur das Gelände bereits zurückerobert. Sogar ganz oben auf den stählernen Kaminen, aus denen einst die giftigen Abgase der schmelzenden Erze in die Umwelt entlassen wurden, wachsen bereits Farne, Flieder und Birken.

Rund vier Stunden war ich heute mit Jutta auf dem Gelände unterwegs, um die technischen Anlagen und die dort gerade stattfindende Urban-Art-Biennale zu erkunden.

Über mehr als 7 Kilometer erstreckt sich der ausführlich beschilderte Rundweg: von der Sinteranlage, über die Erzhalle, die Möllerhalle, die Hochöfen, die Koksöfen, die Schrägaufzüge für den Kohletransport in die Hochöfen, bis zur Gebläsehalle. Alles dort ist gigantisch.

Wenn man bedenkt, dass auf der Hütte einmal 17.000 Menschen gearbeitet haben, wie viel Ingenierkunst in den Anlagen steckt und welch unvorstellbaren Mengen an Erzen, Schlacke und Stahl hier innerhalb von einhundert Jahren verarbeitet wurden, das ist wirklich imposant.

( MITI )

Urban Art Biennale 2017

Urban Art Biennale 2017
Völklingen, 16. August 2017

Eines von mehr als 150 Ausstellungsstücken der Urban-Art-Biennale 2017

Vor zwei Jahren habe ich mit großer Begeisterung von der Urban-Art-Biennale 2015 in der Völklinger Hütte berichtet. Jetzt bin ich wieder hier zur Urban-Art-Biennale 2017.

Diesmal werden in dem ehemaligen Stahlwerk 150 Werke von 100 Künstlern aus 17 Ländern präsentiert. Sogar ein echter „Banksy“ ist darunter, gut bewacht von einer Videokamera.

Einen Schwerpunkt der Ausstellung bilden diesmal UrbanArt-Werke aus Südamerika und der interventionalen „UrbanArt 2.0“. Die meisten Bilder und Objekte sind in der 10.000 Quadratmeter großen Möllerhalle ausgestellt. In den halboffenen Betonbunkern wurden früher die Erze für die Verhüttung gelagert.

Darüber hinaus sind auf dem Hüttengelände mehr als 20 ortsfeste Installationen geschaffen worden, die man bei einem Rundgang über das riesige Areal entdecken kann.

Beim letzten Mal war ich mit Doxi und dem Wohnmobil im Rahmen einer ausgedehnten Saarland-Reise hier. Diesmal sind Jutta und ich extra für diese Ausstellung 300 Kilometer aus dem Rheinland angereist.

Die Anfahrt war recht lang, hat sich aber absolut gelohnt. Viele der ausgestellten Werke gefallen uns ausnehmend gut und ihre Präsentation im Rahmen der Völklinger Hütte ist absolut gelungen. Mein Ausstellungs-Highlight 2017!

( MITI )

Rund um die Burg Bentheim

Rund um die Burg Bentheim
Bentheim, 14.08.2017

Links der Batterieturm der Burg

Eine weithin sichtbare Landmarke in der flachen Landschaft der Grafschaft Benthein ist die Burg Bentheim, eine frühmittelalterliche Höhenburg aus dem 11. Jahrhundert. Sie gilt als eine der größten und schönsten Burganlagen Nordwestdeutschlands.

Die Burg steht auf einem großen Felsen aus Bentheimer Sandstein hoch über der Stadt. Dieser „Bentheimer Höhenrücken“ ist der letzte westliche Ausläufer des Teutoburger Waldes.

Die gesamte Anlage ist heute als Museum besuchbar. Bis auf einen kleinen privaten Teil, in dem weiterhin Angehörige der Grafen von Bentheim und Steinfurt wohnen, können alle Bereiche der Burg von Besuchern erkundet werden. Weil ich Doxi dabeihabe, muss ich darauf heute aber leider verzichten.

Der gute Erhaltungszustand der Burg und ihre Nähe zu den relativ „burgenarmen“ Niederlanden locken viele niederländische Besucher in die Stadt. Deshalb ist die gesamte Anlage in Deutsch und in Niederländisch beschildert.

Auch um mich herum wird an diesem sonnigen Feriennachmittag sehr viel Niederländisch gesprochen. Aber da ich die Sprache gut verstehe, stört mich das ganz und gar nicht. Denn auch ich bin der Meinung: „Diet is een helemaal prachtelijke burg.“

( MITI )

Rund um Schloss Gimborn

Rund um Schloss Gimborn
Gimborn, 13. August 2017

Blick hinunter auf die katholische Kirche St. Johann Baptist und das Schloss Gimborn mit Nebengebäuden

Unsere heutige Sonntagswanderung führt uns nach Gimborn, in das Herz des sogenannten „Schwarzenberger Landes“. Die Region im Bergischen Land erinnert durch ihre Hügellandschaft und die zahlreichen dichten Nadelwälder unwillkürlich an den Schwarzwald. Dabei liegt sie nur rund 50 Kilometer von Köln entfernt.

Wir folgen der Tour 27 aus dem Rother-Wanderführer „Bergisches Land“ und starten am Wasserschloss Gimborn, das in einem Nebental der Leppe liegt.

In der Ortsmitte befinden sich die katholische Kirche St. Johann Baptist sowie das Schloss, das einst als Regierungssitz einer Reichsherrschaft diente, die nach ihren Grafen als „Schwarzenbergisches Land“ bezeichnet wurde.

Heute wird das Schloss von der International Police Association als Bildungszentrum genutzt.

In der Nacht hat es kräftig geregnet. Am Morgen ist die Landschaft noch ziemlich feucht und Dunst-verhangen. Wir wandern stetig aufwärts durch den Wald und erreichen bald die Ruine der Wasserburg Elbach.

Als uns eine Gänsefamlie mit ihren halb ausgewachsenen Jungen kommen sieht, flüchtet sie sogleich in den Burgteich. Dabei führen wir doch gar nichts Böses im Schilde!

Weiter geht es hinauf bis zur kleinen Siedlung „Grunewald“. Wir passieren das alte Forsthaus und laufen am Waldrand entlang, mit schöner Sicht auf die gegenüberliegenden Höhen.

Bald haben wir den höchsten Punkt unserer Wanderung erreicht und blicken hinunter ins Tal auf die Häuser von Dürhölzen.

Nun geht es steil abwärts zurück nach Gimborn, wo wir nach rund vier Stunden und 13 Wanderkilometern wieder am Schloss eintreffen. Eine wirklich wunderschöne Wanderung, die wir gerne irgendwann einmal wiederholen.

( MITI )

Auf dem Papsthügel bei Kerpen

Auf dem Papsthügel bei Kerpen
Kerpen, 23. Juli 2017

Geweihtes Holzkreuz auf dem Papsthügel, das an die Geschichte des Geländes als Marienwallfahrtsort erinnert

Heute waren wir mit Doxi auf dem Marienfeld bei Kerpen unterwegs, wo auf dem XX. Weltjugendtag 2005 fast eine Million Menschen eine Messe mit Papst Benedikt XVI. gefeiert haben.

Das Marienfeld liegt südwestlich von Köln im Rhein-Erft-Kreis rund 20 Kilometer vom Kölner Dom entfernt. Es ist eine 260 ha umfassende Ackerfläche auf dem seit 2003 verfüllten und rekultivierten ehemaligen Braunkohletagebau Frechen. Zwischen 1950 und 1986 wurde hier Braunkohle aus einer Tiefe von 250 Metern gefördert.

Der Name Marienfeld verweist auf die mehr als 500 Jahre alte Geschichte des Ortes als Marienwallfahrtsstätte. Früher standen an dieser Stelle die Kapelle und die Klosterkirche des Klosters Bottenbroich, wo eine um 1420 geschaffene Marienstatue verehrt wurde.

Für die Gottesdienste im Rahmen des Weltjugendtages wurde auf dem Marienfeld der 10 Meter hohe „Papsthügel“ errichtet, der an der Spitze rund 2.000 Menschen Platz bietet und noch heute markant aus der Landschaft ragt. Gekrönt wird der Hügel von einem Basaltaltar und einem großen geweihten Holzkreuz.

In einem Waldgebiet am Rande des Marienfeldes liegt der malerische Boisdorfer See, ein Tagebaurestsee, der bei der Rekultivierung des ehemaligen Tagebaus in einer Geländemulde angelegt wurde. Der See wird durch die Kleine Erft gespeist und dient auch als Hochwasserrückhaltebecken. Als wir den See passieren, kommt gerade die Sonne zwischen den Wolken hindurch und taucht die Seeoberfläche in ein tiefes Blau. Schön sieht das aus.

( MITI )

Allendorf – Die Perle des Werratals

Allendorf – Die Perle des Werratals
Allendorf, 20.06.2017

Stadtkirche an der Werra

Von Lindewerra sind wir in südlicher Richtung nach Bad Sooden-Allendorf weitergefahren. Eigentlich liegt die Verbandsgemeinde nur acht Kilometer südlich von Lindewerra in einem Talkessel an der Landesgrenze zu Thüringen.

Doch weil eine Brücke gesperrt ist und es aufgrund der langjährigen Trennung durch den Eisernen Vorhang wenig grenzüberschreitende Straßen gibt, müssen wir einen riesigen Umweg nehmen.

Nachdem ich mich auch noch zwei Mal verfahre und anschließend erst den Umleitungsschildern und dann meinem Navi misstraue, benötigen wir für das eigentlich kurze Stück fast anderthalb Stunden. Wahnsinn!

Allendorf und Bad Sooden waren über Jahrhunderte zwei getrennte Gemeinden links und rechts der Werra, die von der Salzgewinnung und dem Salzhandel lebten. Sooden war der Standort des Salzwerks und nur ein kleiner Flecken, in dem die Salinenarbeiter wohnten,

Im stolzen Allendorf, das bereits 1218 die Stadt- und Marktrechte erhielt, lebten hingegen die reichen Eigentümer der Siedepfannen. Im Jahre 1929 wurden die beiden Orte gegen ihren ausdrücklichen Willen zur Verbandsgemeinde Bad Sooden-Allendorf vereinigt.

Aufgrund seiner schönen Lage am Fluss und der vielen guterhaltenen Fachwerkhäuser gilt Allendorf als „Perle des Werratals“. Wir beginnen unseren Besuch mit einem ausgiebigen Spaziergang durch die wirklich absolut sehenswerte Altstadt von Allendorf. Anschließend laufen wir hinüber nach Bad Sooden und brechen von dort zu einer Wanderung auf den nahegelegenen Roßkopf auf.

( MITI )