Unberührte Reste des Altrheins in den Urdenbacher Kämpen
Herbststimmung am Rhein in den Urdenbacher Kämpen im Süden von Düsseldorf. Mit meiner Wanderfreundin Gabi bin ich auf einer 15 km langen Wanderung zwischen den Stadtteilen Benrath, Urdenbach und Garath unterwegs, die am Rande des Parks von Schloss Benrath startet.
Es ist viel zu warm für diese Jahreszeit heute, fast 15 Grad, und das wenige Tage vor Weihnachten. Wir laufen am Rheinufer entlang in südlicher Richtung und bemerken sofort, dass der Rhein ordentlich Hochwasser führt.
Bald müssen wir auf den Rheinwiesen dem Hochwasser ausweichen und schlagen uns durch Brombeerhecken in Richtung der Rheinfähre Zons durch.
Anschließend geht es auf Feldwegen über das historische „Haus Birgel“ in Richtung der Urdenbacher Kämpen, einem verwilderten Altrheinarm, in dem viele Wasservögel zu Hause sind.
Jetzt, nachdem die Bäume ihre Blätter abgeworfen haben, kann man die Vögel auch aus der Distanz von den wenigen Wegen aus gut beobachten. Mehrmals begegnen uns „Bird-Spotter“ mit ihren teuren Kameras und riesigen Objektiven.
Auch wir entdecken Fischreiher und Kormorane, die oberhalb der Wasserflächen auf abgestorbenen Baumstämmen sitzen und auf Beute lauern. Irgendwie passt die Stimmung hier sehr gut zu den letzten Tagen des Herbstes, die nun angebrochen sind.
Rheinwiesen zwischen Benrath und Urdenbach
Hochwasser auf den Überflutungsflächen am Rhein
Wir laufen an der vorgeschobenen Wasserkante entlang
Blick vom Aussichtspunkt in den Urdenbacher Kämpen auf die verlandeten Reste des Altrheinarms
Viele Wasservögel kann man hier beobachten
Verwilderte Landschaft in den Kämpen
Umgestürzte Bäume spiegeln sich mit ihren Ästen im Wasser
Die Stimmung passt zur Jahreszeit, auch wenn es viel zu warm ist
Keine 24 Stunden ist es her, dass ich in den schneebedeckten Höhenlagen der Nordeifel unterwegs war. Heute ist mein Ziel die südholländische Nordseeküste bei Renesse, wo am Strand nicht einmal Laub liegt. Was für ein Kontrast!
Für heute ist an der Nordsee volle Sonne angekündigt, deshalb bin ich hier. Außerdem dürfen die Hunde jetzt, nach dem Ende der Tourismussaison, wieder leinenfrei am Strand laufen.
Nach knapp dreistündiger Autofahrt erreichen wir am Mittag den Brouwersdamm, der das Grevelingenmeer von der Nordsee trennt. Fast anderthalb Jahren war ich nicht mehr an diesem Ort, obwohl ich den endlos langen Sandstrand sooo liebe.
Das Thermometer zeigt nur 6 Grad, aber es weht kaum ein Wind und die Sonne scheint von einem wolkenlosen Himmel auf uns herab. Herrlich, wie sich der Strand und das Meer vor uns ausbreiten.
Und es ist wirklich wenig los am Strand: alle paar hundert Meter kleine Gruppen von Spaziergängern, vielfach mit Hunden – kein Vergleich zur Hauptsaison. Doxi nimmt gleich Kontakt mit einigen ihrer Artgenossen auf, die ebenfalls ohne Leine unterwegs sind. Schnell entsteht daraus ein quirliges hin und her.
Fast vier Stunden laufen wir am Meer entlang, bevor wir uns am späten Nachmittag auf den Rückweg machen. Aber vorher gibt es für mich auf dem Brouwersdamm noch eine Pommes mit Blick aufs Meer. Und Doxi bekommt ihre tägliche Dosis Pallets.
Die Rückfahrt gestaltet sich dann wesentlich anstrengender als die Hinfahrt. Im abendlichen Berufsverkehr reiht sich ein Stau an den anderen. Ob Zieriksee, Breda, Tilburg oder Eindhoven: Überall in der Nähe der Ballungszentren staut sich der Verkehr. Als wir wieder zu Hause eintreffen, bin ich doch ein wenig erschöpft. Aber es war ein wunderbarer Tag am Meer, und das Mitte November.
Wir laufen vom Strandzugang mit der Nummer 20 am Brouwersdamm (oben rechts) bis zur Nummer 12 und zurück
Blick aus den Dünen auf das Meer
Doxi ist ganz schön aufgekratzt
Die Möwen lassen sich nicht stören
Am Strand treffen sich die Hunde
Doxi komm …
Die große Sandbank zwischen Renesse und Nieuw-Hamstede lädt zum Spazieren und Schwimmen ein, kann bei Flut aber schnell zu einer lebensgefährlichen Falle werden
Blick auf die große Sandbank
Hier wird Sand aus dem Meer an den Strand gebracht, um die ständige Erosion durch das Meer auszugleichen
Eines der Schiffe, die Sand vom Meeresgrund aufnehmen, um ihn an den Strand zu bringen
Oben auf dem Dünenkamm
Knorriger Baum in den Dünen
Vor der Rückfahrt gibt es noch Original holländische Kraftnahrung für Yogis
Gerade einmal Mitte November und doch hat es in den Hochlagen der Nordeifel zwischen Monschau und Schleiden bereits zum ersten Mal geschneit. Im deutsch-belgischen Grenzgebiet zwischen dem Truppenübungsplatz Camp Elsenborn und dem Rand des Nationalparks Eifel liegen bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt 20 cm Schnee.
Doxi hat total Spaß, durch den Schnee zu rasen. Immer wieder wirft sie sich auf den Boden und rollt sich genüsslich ab. Auf tief verschneiten Wegen stapfen wir durch das jungfräuliche Weiß und laufen weiter durch den Wald in Richtung Hirschrott.
Auf dem belgischen Truppenübungsplatz wird unterdessen scharf geschossen. Immer wieder zerreißt der Lärm der Artilleriegeschosse die winterliche Stille. Die Straße durch das Gelände ist jetzt gesperrt, aber hier auf deutscher Seite der Grenze sind wir sicher.
Irgendwann geht es für uns nicht mehr weiter. Wir stehen vor der Absperrung einer Wildschutzzone. Links und rechts verschneiter Wald, deshalb beschließe ich, umzukehren und aus der Not eine Tugend zu machen, indem ich in meinen eigenen Trittspuren zurücklaufe. So fällt das Marschieren im tiefen Schnee gleich viel leichter 🙂
Die Hochlagen sind eingeschneit.
Der Staatsforst Elsenborn an der Grenze zu NRW. Auf diesem gesperrten Gelände im deutschsprachigen Teil von Ostbelgien befindet sich der Truppenübungsplatz.
Keine Weiterfahrt möglich. Hier wird heute scharf geschossen. Man hört es noch aus mehreren Kilometern Entfernung.
Wir laufen statt dessen auf deutscher Seite in den Nationalpark Eifel hinein.
Mitten im Schnee, wie herrlich
Noch keine Spuren im gefrorenen Weiß: Auf diesem Weg sind wir die Ersten.
Doxi rollt sich erst einmal schön im Schnee ab.
In den frostigen Nächten jetzt werfen die Laubbäume massenhaft ihre Blätter ab.
Was haben wir ein Glück mit dem Wetter heute! Die ganze Woche war es grau und windig, doch ausgerechnet an unserem Wochenend-Wandertag lässt sich die Sonne blicken.
Gemeinsam mit Doxi und einer charmanten Begleiterin, die anonym bleiben möchte, bin ich im Grenzgebiet zwischen Brüggen und Swalmen kurz vor Roermond unterwegs.
Wir folgen dem Premium-Wanderweg Nummer 1 vom Venekotensee durch den Diergardtschen Wald und auf niederländischer Seite weiter an der mäandernden Schwalm entlang.
Anschließend geht es auf deutscher Seite durch das Heide- und Venngebiet im Elmpter Schwalmbruch.
Der Herbst neigt sich langsam seinem Ende entgegen und dreht farblich noch einmal richtig auf. Wunderschön ist das, wie die Buchen in tiefstem Orange erstrahlen. Bald werden alle Blätter gefallen sein, aber heute ist der Wald stellenweise noch einmal ein richtiges Farbenmeer.
Was für eine Farbenpracht
An der Schwalm auf Niederländischer Seite kurz vor Swalmen
Wie erreichen das Venngebiet im Elmpter Schwalmbruch
Aussichtsturm mitten in der Heide
Blick vom Aussichtsturm in das Heidegebiet im Elmpter Schwalmbruch
Westlicher Teil der Heidefläche
Nördlicher Teil der Heidefläche
Östlicher Teil der Heidefläche
Doxi an einem der Vennseen, die von der Schwalm gespeist werden
Alles so schön bunt hier, auch die Birken
Panoramabild von der Schwalm auf Niederländischer Seite
Blick aus den Weinbergen auf das Schloss und den Rhein
Heute Nacht endet der Oktober und mit ihm der goldene Herbst, der uns in den vergangenen zehn Tagen mit viel Sonne und warmen Temperaturen verwöhnt hat. Ab morgen soll es eine Woche lang regnen.
Ich nutze den Tag noch einmal für eine Wanderung durch herbstbunte Weinberge – diesmal in Hönningen am Rhein, rund 30 km südlich von Bonn. Die Stadt auf der rechten Rheinseite liegt im Landkreis Neuwied und gehört bereits zu Rheinland-Pfalz. Gegenüber auf der anderen Rheinseite befindet sich Bad Breisig.
Oberhab von Hönningen erstrecken sich die Ausläufer des Westerwalds und das knapp 10 Hektar große Stadtweingut, in dem u. a. Riesling, Silvaner, Weiß- und Grauburgunder, Gewürztraminer, Portugieser und Dunkelfelder angebaut werden.
Am Rand dieser Weinberge befindet sich das Schloss Arenfels, das die Gemeinde weithin sichtbar überragt. Es geht auf eine in den Jahren 1258 und 1259 durch Gerlach von Isenburg erbaute Burg zurück. 1848 erwarb Reichsgraf Ludolf Friedrich von Westerholt das Schloss und ließ es durch den Kölner Dombaumeister Ernst Friedrich Zwirner im neugotischen Stil umbauen. Heute befindet sich die Anlage im Besitz des Barons Antonius Geyr von Schweppenburg.
Mit Doxi laufe ich zunächst an der schönen Uferpromenade von Bad Hönningen entlang, bevor unser Aufstieg zum Schloss beginnt. Dahinter geht es auf der 13 km langen Wanderung erst durch die Weinberge und anschließend durch den Stadtwald von Hönningen. Durch das Rheintal bläst ein eiskalter Wind, aber die Sonne wärmt uns. Schön ist das.
Die katholische Pfarrkiche St. Peter und Paul von Osten
Die katholische Pfarrkiche St. Peter und Paul von Westen
Doxi im Stadtpark an der Rheinpromenade
Schöne Bäume im Stadtpark
Wir nähern uns Schloss Arenfels
Kniefall im Weinberg am Schloss
Blick durch die Weinberge hinauf zum Schloss Arenfels
Blick in den Innenhof des Schlosses
Blick von Norden auf das Schloss
Schlossportal
Wald am Schloss
Blick aus den Weinbergen hinunter nach Bad Hönningen
Plattform in der Mitte des Rodebachs, der hier die Grenze zu den Niederlanden bildet: der westlichste Punkt von Deutschland
Auf einer spannenden Grenzwanderung zwischen Deutschland und den Niederlanden war ich heute mit Doxi im Gebiet der Gemeinde Selfkant ganz im Westen von NRW unterwegs.
Dabei passierten wir auch den westlichsten Punkt Deutschlands, der gleichzeitig die schmalste Stelle der Niederlande markiert. Denn nur 4,8 km weiter westlich von dort beginnt bereits Belgien.
Bei herrlichem Herbstwetter führt uns die 12 km lange Wanderung von Schalbruch über Isenbruch zum westlichsten Zipfel Deutschlands. Dahinter geht es auf niederländischem Staatsgebiet nach Niewstadt und weiter durch das Naturschutzgebiet am Fluss Geelenbeek.
Durch einen schönen Wald laufen wir anschließend in nördlicher Richtung nach Susteren und biegen dort wieder nach Osten in Richtung der Deutsch-Niederländischen Grenze ab. Nach rund drei Stunden erreichen wir schließlich unseren Startpunkt in Schalbruch.
Spannend ist die Geschichte des Selfkant, der tief in die Niederlande hineinragt und nach dem Zweiten Weltkrieg zunächst als Pfand für ausstehende Reparationsleistungen unter niederländische Verwaltung gestellt wurde. Erst im Jahre 1963 kam die Region nach zähen Verhandlungen und der Zahlung 280 Mio. D-Mark wieder zur Bundesrepublik.
In der entscheidenden Nacht zum 1. August 1963 waren die Häuser, Scheunen und alle verfügbaren Lastwagen im Selfkant vollgestopft mit niederländischem Kaffee, Zigaretten und anderem Schmuggelgut. Pünktlich um Mitternacht gelangten die Waren mit der Grenzverschiebung ohne weitere Formalitäten zollfrei ins Bundesgebiet und konnten ab dem nächsten Morgen teuer weiter verkauft werden. Das brachte den Beteiligten enorme Gewinne.
Viele Selfkanter Bürger fühlten sich von den Zollprofiteuren damals übervorteilt und schickten deshalb am Morgen einen Esel als ersten Passanten über die neue Grenze zu den Niederlanden. So wollte man ein Zeichen setzen.
Der Rodebach bildet hier die Grenze. Links Deutschland, rechts die Niederlande.
Nur noch ein paar Schritte, dann sind wir am westlichsten Punkt von Deutschland angelangt
Infotafel am westlichsten Punkt Deutschlands
Blick durch ein Kartenloch zum westlichsten Punkt
Weiter nach Westen geht es auf deutschem Staatsgebiet nicht
Und die Niederlande ist hier nur 4,8 km breit
Auf der Tafel steht: Willkommen im schmalsten Stück der Niederlande
Der Flutgraben von Nieuwstadt
Dorfkirche in Nieuwstadt
Wanderkarte im Marktplatz in Nieuwstadt
Im Naturschutzgebiet an der Geleenbeek hinter Nieuwstadt
Flache Landschaft und viel Wasser: So stellt man sich die Niederlande vor
Der Flutgraben im Wald kurz vor Susteren
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