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Im Groote Peel

Im Groote Peel
Nederweert (NL), 17. März 2023

Durch Torfaushub entstandener See im Meerbaansblaak

Zwischen Eindhoven und Venlo befand sich nach der letzten Eiszeit ein riesiges Hochmoor mit mehr als 30.000 Hektar Fläche. Heute sind davon noch rund 1.400 Hektar erhalten und als Naturschutzgebiet mit dem Namen Groote Peel ausgewiesen.

Das Gebiet umfasst zahlreiche Wasserflächen, die vor allem durch frühere Abtorfungen entstanden sind.

Die umliegenden Feuchtgebiete dienen unter anderem als Rastplatz für Kranich, Saatgans, Großer Brachvogel und Rotschenkel.

Ein großer Teil des Gebiets ist in der Brut- und Nistzeit im Frühjahr sowie während des Vogelflugs im Herbst gesperrt.

Wir konnten deshalb heute nur zwei Drittel der geplanten 14 km langen Runde begehen. Aber das hat gereicht, um sich einen Eindruck von der reichen Vogelwelt und der schönen Natur zu verschaffen, die jährlich von mehr als 100.000 Menschen besucht wird.

( MITI )

Geschichtsträchtiges Dünkirchen

Geschichtsträchtiges Dünkirchen
Dünkirchen (F), 1.03.2023

Hafenausfahrt mit Leuchtturm

Unsere letzte französische Stadt auf dieser Reise ist Dünkirchen (Dunkerque) an der Opalküste, nur wenige Kilometer von der belgischen Grenze entfernt.

Die Kriegsereignisse im Mai 1940, als die deutsche Werhmacht fast eine halbe Millionen alliierter Soldaten in Dünkirchen einkesselte und dann nach England abziehen ließ, haben der Stadt einen Eintrag in den Geschichtsbüchern gesichert.

Nach den schweren Bombenangriffen des Zweiten Weltkriegs gibt es im Zentrum nur noch wenige historische Bauten.

Dafür wurden rund um den alten Hafen viele neue interessante Gebäude geschaffen, als Wohnraum und für die Universität von Dünkirchen.

Und der Strand ist wirklich phänomenal und so geschichtsträchtig. Auf Schritt und Tritt trifft man auf Hinweistafeln, die die Geschehnisse aus dem Jahre 1940 wieder lebendig werden lassen.

Für die Gegner Deutschlands war dieses Ereignis eine Schmach, die sich in einen Triumph verwandelte, an den man sich bis heute erinnert.

( MITI )

Amiens, Hauptstadt der Picardie

Amiens, Hauptstadt der Picardie
Amiens (F), 27.02.2023

Palais Picardi, heute ein Museum

Ich bin wegen der Kathedrale nach Amiens gekommen, doch auf meinem zweistündigen Stadtspaziergang mit Doxi entdecke ich viele weitere sehenswerte Gebäude. Nur die Hortillonnages, ein von Kanälen durchzogenes, jahrhundertealtes Obst- und Gemüseanbaugebiet im Osten der Stadt haben wir leider verpasst.

Amiens war und ist die Hauptstadt der Region Picardie im Norden Frankreichs, die rund 2 Millionen Einwohner umfasst. Die Stadt liegt an der Einmündung der Flüsse Selle und Avre in die Somme, rund 120 km von Paris entfernt.

Bevor die Römer sich in dieser Region festsetzten, hatten dort die keltischen Ambiani gelebt. Auf deren Stammesnamen geht die Bezeichnung „Amiens“ zurück. Die ältesten Siedlungsspuren in der Region weisen allerdings bereits 700.000 Jahr zurück, wie die Funde von Faustkeilen zeigen.

Bereits in römischer Zeit war Amiens ein wichtiger Knotenpunkt auf dem Weg von Südfrankreich an die nordfranzösische Küste und weiter nach Brittanien.

Die Stadt prosperierte im Mittelalter als Handelszentrum, was den Bau der berühmten Kathedrale Notre Dame d’Amiens möglich machte – bis heute der größte Sakralbau Frankreichs.

Bei der Annäherung an die Stadt von Norden ist die Kathedrale bereits aus einer Entfernung von mehr als 30 km sichtbar.

Daneben erscheint ein zweiter hoher Turm, der auf den Wiederaufbau der Stadt zurückgeht, nachdem das Zentrum im Zweiten Weltkrieg schwer zerstört wurde: Der 1952 fertiggestellte Tour Perret des gleichnamigen Architekten und Wiedererbauers von Le Havre. Er überragt mit 104 Metern Höhe die Kathedrale und ist ein prägendes Element der Stadtsilhouette.

Wir stehen mit dem Womo rund 15 Fußminuten von der Kathedrale entfernt nicht schlecht auf einem kostenlosen Parkplatz am Zoo. Doch es ist nach früh am Nachmittag und deshalb beschließe ich, weiterzufahren. Das war auf jeden Fall schon einmal das zweite A an diesem Tag. Nun kommt das dritte.

( MITI )

Sonnenuntergang über der Somme

Sonnenuntergang über der Somme
Le Crotoy (F), 26.02.2023

Die Somme an ihrer Mündung in den Ärmelkanal

Von Saint-Valery-sur-Somme fahre ich auf die andere Seite der Somme-Mündung. Der Mündungstrichter am Ärmelkanal ist drei Kilometer breit und besteht größtenteils aus Salzwiesen, die regelmäßig vom eindringenden Meerwasser überflutet werden.

In Le Crotoy am Ostrand des Mündungsgebiets gibt es einen schönen Womo-Stellplatz unmittelbar am Strand, der sich dort kilometerweit am Rand der Salzwiesen entlang zieht.

Hinter dem Strand befindet sich ein ausgedehnter Dünen-Gürtel, der mit sandliebendem Kiefernwald bewachsen ist.

Die Somme am gegenüberliegenden Ufer vor dem Städtchen Saint-Valery-sur-Somme kann man von hier aus am Horizont nur erahnen.

So laufe ich mit Doxi erst einige Kilometer am Strand entlang, bis wir uns auf einem Kutschenweg durch die Salzwiesen in Richtung der Somme bzw. des eindringenden Meerwassers voran arbeiten. So ganz kann man das hier nicht auseinanderhalten.

Nach der Rückkehr zum Strand laufen wir auf dem Rückweg durch den Dünenwald und erleben dann noch einen wunderschönen Sonnenuntergang über der Somme-Mündung. Toll sieht das aus.

( MITI )

Saint-Valery-sur-Somme

Saint-Valery-sur-Somme
Saint-Valery-sur-Somme (F), 26.02.2023

Fischerhäuser in der Oberstadt von Saint-Valer-sur-Somme

Nun bin ich an der Mündung der Somme in den Ärmelkanal angekommen. Am westlichen Ufer liegt Saint-Valery-sur-Somme, wo heute am Sonntag Markttag ist und die Besucher in großer Zahl in das pittoreske Städtchen strömen.

Bis ins 20. Jahrhundert lebte Saint-Valery-sur-Somme von der Fischerei und von seinen Fabrikationsstätten für Segeltuch, Schlosser- und Seilerwaren.

Heute ist der Hafen weitgehend versandet und der Tourismus treibt die Geschäfte im Ort.

Sehenswert ist nicht nur die mittelalterliche Oberstadt auf einem Hügel mit der Kirche St. Martin aus dem 15. Jahrhundert und den Resten des früheren Schlosses Saint-Valery.

Auch die neuzeitliche Unterstadt „La Ferté“ mit zahllosen Restaurants und einer schönen Uferpromenade lockt Besucher in den Ort.

Über die Somme geht der Blick zu den Salzwiesen, die bei Flut vom Meer überspült werden. Dahinter liegt der Ort Le Cortoy, dort will ich heute auch noch hin. Aber erst mal reihe ich mich mit Doxi in den Pulk der Marktbesucher ein.

( MITI )

Am Atlantikwall

Am Atlantikwall
Veulettes-sur-Mer (F), 24.02.2023

Blick aus einem Bunker des Atlantikwalls in die Bucht von Veulettes-sur-Mer

Wir lassen den Tag in Veulettes-sur-Mer an der Alabasterküste ausklingen, 20 km nördlich von Fecamp. Hier hat der Fluss Durdent an seiner Mündung in den Ärmelkanal ein 1,5 km breites Tal geschaffen, das auf beiden Seiten von Steilklippen eingerahmt wird.

Für die Deutsche Wehrmacht war das Tal im Zweiten Weltkrieg ein wichtiger Verteidigungspunkt, weil hier mit dem Absetzen von alliierten Spionen und Landeoperationen gerechnet werden musste.

Deshalb wurden die Klippen am Talrand mit zahlreichen Bunkern und Geschützstellungen im Rahmen des Atlantikwalls ausgebaut. Teile der Anlagen sind noch heute erhalten und werden durch einen Lehrpfad mit zahlreichen Informationstafeln erschlossen.

Oben auf den Klippen angekommen, ragen beim Blick nach Norden vier runde Betonkuppeln über die Feldflächen. Es sind die Spitzen der vier Druckwasserreaktoren des französischen Atomkraftwerks Paluel.

Das Kraftwerk ist das zweitstärkste in Frankreich und das fünftstärkste weltweit. Es liefert jährlich rund 32 Milliarden Kilowattstunden und deckt damit rund 7 Prozent des französischen Strombedarfs. Ein ganz schöner Brummer.

( MITI )