Nach dem Dauerregen der letzten 24 Stunden ist die Elster stark angeschwollen
Tag 10Heute Vormittag bin ich eine der beliebtesten Wanderung im Vogtland gelaufen: Den Uferpfad entlang der Weißen Elster von Barthmühle (Gemeinde Pöhl) nach Elsterberg.
Der Weg führt durch saftige Wiesentäler, schmale Flusseinschnitte, kleine Siedlungen und an steil aufragenden Felsen vorbei, immer ganz nah an der Elster entlang.
Außerdem verläuft durch das Tal die eingleisige Bahnstrecke der Elstertalbahn, die mehrmals die Flussseite wechselt.
Nach dem Dauerregen der letzten 24 Stunden führt die Elster viel Wasser. Wild rauschend zieht der Fluss an uns vorbei und schwappt an einigen Stellen bis auf wenige Zentimeter an den Wanderpfad heran.
Da ich den gleichen Weg auch wieder zurücklaufen will, mache ich mir ein wenig Sorgen, dass ich auf dem Rückweg bei weiter steigendem Flusspegel nasse Füße bekomme. Doch ein Paddler, der mir mit seinem Wildwasserkajak auf den Schultern entgegenkommt, beruhigt mich: Der Pegel sinke bereits wieder.
Gut drei Stunden sind wir schließlich im Tal unterwegs. Anschließend laufen wir noch einige hundert Meter von Barthmühle flussaufwärts, um einen Blick auf die Elstertalbrücke zu werfen. Sie ist die zweithöchste Brücke der Welt aus Ziegelsteinen und nur einen Meter niedriger als die berühmte Gölzschtalbrücke. Ein beeindruckendes Bauwerk.
Haltestelle der Elstertalbahn: Der Bahnhof Barthmühle
Wild rauschend zieht die Elster an uns vorbei
Immer wieder wechselt die Elstertalbahn die Flußseite
Doxi knabbert am saftigen Ufergras
Ein Baum ist in das Flußbett gestürzt und hat eine Engstelle geschaffen
Große Findlinge im Flussbett
Überall ragen schwarze Felsen auf
Felsunterstand am rechten Flußufer
Heute sind ideale Bedingungen für Wildwasser-Kanuten
Hochwassermarkierungen auf einem Felsen am Flußufer
Haus an der Rentzschmühle
Haus an der Rentzschmühle …
… mit schönem Bauerngarten
Beim Aufstieg hinauf zum Elsterberg: Blick auf das große Elsterwehr
Das Wehr an der Elstertalbrücke
Die 68 Meter hohe Elstertalbrücke wurde zwischen zwischen 1846 und 1851 errichtet
Panoramabild von einer besonders wilden Stelle des Tals
Fahrgastschiff an der Anlegestelle bei der Staumauer
Hier haben wir gestanden:
Stellplatz:
Stellplatz am FKK-Strand
Ort:
Talsperre Pöhl
Adresse:
Pöhler Straße 10
08543 Pöhl
Preis pro Nacht:
15 € / Strom verfügbar (Daten vom 30.08.2020)
Zusatzinfo:
Toller Platz direkt am See auf Schotter und Rasen. Größtenteils Blick auf den See, teilweise unter Bäumen. V/E vorhanden.
Tag 9Dem Regen immer einen kleinen Schritt voraus, bin ich heute in aller Frühe einmal rund um die Talsperre Pöhl bei Plauen gewandert.
Auf der 19 km langen Runde geht es in einigen Abschnitten direkt am Seeufer entlang, in anderen mit etwas Abstand auf den Höhen rund um den See.
Leider war es total grau, aber durch unseren frühen Start sind wir erst im letzten Teil der viereinhalb stündigen Wanderung in den Regen gekommen.
Die zwischen 1958 und 1964 errichtete Talsperre verdankt ihren Namen der Ortschaft Pöhl, die für das Projekt aufgegeben werden musste und im See versank.
„Die Pöhl“ staut das Wasser der Trieb, einem Nebenfluss der Weißen Elster. Im Hinblick auf die Größe des Speicherraums ist sie die zweitgrößte Talsperre in Sachsen. Sie dient dem Hochwasserschutz, der Brauchwassergewinnung, der Energieerzeugung und der Freizeiterholung.
Rund um den See gibt es zahlreiche Laubensiedlungen, Camping-Plätze, einen FKK-Strand und mehrere Marinas. Zu DDR-Zeiten war der See darüber hinaus ein Devisenbringer, denn auch Gäste aus dem kapitalistischen Ausland konnten dort unter strenger Aufsicht der Staatsorgane ihren Camping-Urlaub verbringen.
Schade, dass das Wetter heute nicht zum Baden oder Paddeln einlädt. Gerne hätte ich den See auch von der Wasserseite aus erlebt. Wenn ich mal wieder im Vogtland bin, muss ich das unbedingt nachholen, denn es ist wirklich sehr schön hier.
Karte des Sees
Blick auf die Staumauer mit einer Kronenlänge von 312 Metern
Blick von Bosenhübel in Richtung Staumauer
Urige Rindviecher auf den Höhen am
Kleine Bucht bei Rollhübel
Doxi testet die Wasserqualität des Sees
Talquerung im Landschaftsschutzgebiet zwischen Besenhüber und Rollhübel
BTag 8ei meinem Abendspaziergang mit Doxi laufen wir an der Elster flussaufwärts aus dem Zentrum von Plauen hinaus. Bald erreichen wir ein Industriegebiet, in dem es noch verfallende Fabrikkomplexe aus früherer Zeit gibt – ein wunderbares Feld für Sprayer. Hier die interessantesten Streetart-Werke, die mir dabei begegnet sind.
kostenlos / kein Strom verfügbar (Daten vom 29.08.2020)
Zusatzinfo:
Ausgewiesene Stellplätze auf Asphalt am hinteren Rand eines Großparkplatzes. Nur wenige hundert Meter vom Zentrum entfernt. Keine Infrastruktur.
Tag 8Am Mittag fahren wir weiter nach Plauen, die größte Stadt im sächsischen Vogtland, und schauen uns das historische Stadtzentrum an.
Plauen liegt im Tal und an den Uferhängen der Weißen Elster. Die Stadt wurde 1122 erstmals urkundlich erwähnt. 1214 gründete der Deutsche Orden eine Niederlassung in Plauen, das Deutsche Haus, dem der Vogt Heinrich der Mittlere von Weida im Jahr 1224 die Johanniskirche schenkte.
Im Mittelalter war Plauen ein bedeutendes Handelszentrum. Ab dem 18. Jahrhundert wurde die Stadt überregional durch die als Plauener Spitze bezeichneten Stickereien bekannt.
Das Stadtzentrum ist von urbaner, großstädtischer Bebauung des 19. Jahrhunderts geprägt. Die teils prächtigen Bürgerhäuser zeugen vom damaligen Wohlstand durch die florierende Stoff- und Textilindustrie.
Wahrzeichen der Stadt sind das Alte Rathaus am Alter Markt und die evangelische Johanniskirche. Ihr gegenüber liegt das Alte Schloss, das ab etwa 1250 als Sitz der Vögte von Plauen entstand.
Das Schloss wurde im Zweiten Weltkrieg erheblich zerstört und die verbliebenen Reste später als Gefängnis genutzt. Derzeit wird die komplette Anlage umfangreich saniert und neu aufgebaut. Einige Teile erstrahlen bereits wieder im alten Glanz.
Schon vor der Errichtung des Schlosses existierte seit etwa einhundert Jahren oberhalb der Elster eine Stadtburg, deren Überreste heute als Malzhaus bekannt sind.
Das alles schaue ich mir mit Doxi am Mittag an, bevor ich im Wohnmobil den Start der diesjährigen Tour de France verfolge. Am Abend laufen wir dann noch einmal eine Runde, diesmal entlang des Elsterufers in Richtung Westen raus aus der Stadt und anschließend über die Elsterhöhen wieder zurück.
Blick vom Schlossberg zum Zentrum mit der Johanniskirche und dem Turm des Neuen Rathaus
Vorderseite des Alten Schloss
Rückseite des Alten Schloss
Die mittelalterliche Steinerne Elsterbrücke am Alten Schloss
Der mächtige Turm des Neuen Rathaus
Westflügel des Neuen Rathaus
Blick hinauf zur Johanniskirche
Hier residiert das Vogtland-Museum
Bürgerhäuser in der Nobelstraße neben dem Vogtland-Museum
Häuser am Alter Markt
Prächtiges Haus gegenüber der Alten Feuerwache
Die Alte Feuerwache, in der heute die Jugendherberge Plauen residiert
Historischer Bau der Sparkasse Vogtland
Erinnerung an die Blütezeit der Plauener Spitze
Lutherkirche am Lutherpark
Skulptur im Lutherpark
Blick von den Weberhäusern hinauf zum Malzhaus
Das Malzhaus, Teil der früheren Stadtburg
Blick vom Malszhaus zur Johannis-Kirche
Markantes Eckhaus an der Hofwiesenstraße
Prächtige Villa an der Straßberger Straße
Prächtige Villa an der Straßberger Straße
Prächtige Villa an der Straßberger Straße
Moderner Komplex der Sparkasse Vogtland an der Elser
Liebesschlösser an der Elster
Die Johanniskirche bei Nacht
Das Alte Rathaus bei Nacht
Und hier noch einige der schönsten Türen, die mir bei meiner Stippvisite in Plauen begegnet sind.
Blick vom Vogtländer Panoramaweg in das Zentrum von Mylau
Tag 8Gestern sind wir der Göltzsch flussabwärts von der Göltzschtalbrücke bis nach Greiz gefolgt, heute geht es in der Gegenrichtung flussaufwärts erst nach Mylauund dann nach Netzschkau.
Von unserem Stellplatz steigen wir am Morgen auf die Höhen über Mylau auf. Vor uns liegt die Stadt im Talkessel am Zusammenfluss von Göltzsch und Reichenbach, hinter uns die Göltzschtalbrücke.
Wir laufen durch das Ortszentrum mit der imposanten Stadtkirche St. Wenzel und steigen gleich dahinter durch einen kleinen Park zur Burg Mylau auf.
Die Burg sitzt auf einem Bergsporn oberhalb des Ortszentrums und wurde um 1180 im Zuge der deutschen Ostkolonisation unter Kaiser Barbarossa errichtet.
Sie gilt als eine der am besten erhaltenen mittelalterlichen Burgen in Sachsen, doch leider sind wir zwei Stunden zu früh dran, um das Innere der Burg zu besichtigen.
Weiter geht es in südöstlicher Richtung auf dem Plateau oberhalb der Göltzsch bis zur alten Brücke beim Alaunwerk Mühlwand. Dort überqueren wir die Göltzsch und steigen durch den Wald bis zur Ortschaft Lauschgrün auf.
Dann wenden wir uns nach Nordwesten und laufen durch ausgedehnte Feldflächen zurück nach Netzschkau oberhalb der Göltzschtalbrücke. Dabei passieren wir auch das Schloss Netzschkau, ein um 1490 errichtetes unbefestigtes Wohnschloss, gegenüber der zugehörigen Schlosskirche.
Horizontaler Blick durch die Bögen der Göltzschtalbrücke
Zur Zeit seiner Entstehung war das Netzschkauer Schloss eines der ersten Schlösser in Sachsen. Bauherr war Caspar von Metzsch. der einem altritterlichen sächsisch-vogtländischem Adelsgeschlecht entstammte und am sächsischen Hof großen Einfluss besaß.
Hinter dem Schloss beginnt unser Abstieg durch Netzschkau zu unserem Stellplatz an der Götzschtalbrücke, den wir nach etwas mehr als drei Stunden und 13 Wanderkilometern wieder erreichen.
Nachdem wir gestern eine sehr lange und anstrengende Tour absolviert haben, bin ich gar nicht unglücklich, dass unsere Wanderung heute etwas kürzer ausgefallen ist.
Mylau liegt in einem Talkessel am Zusammenfluss von Göltzsch und Reichenbach
Blick zurück zur Göltzschtalbrücke
Das Rathaus von Mylau
Stadtkirche St. Wenzel in Mylau
Stadtkirche St. Wenzel in Mylau
Mächtige Mauern: Burg Mylau
Westflügel von Burg Mylau
Das Alte Rathaus auf der Burg Mylau
Innenhof der Burg
Liebevoll gestaltete Bücherecke im Dorf Lambzig oberhalb von Netzschkau
Das Schloss Netzschkau war eines der ersten Schlösser in Sachsen
Auffallend sind die im spätgotischen Stil errichteten Staffelgiebel
Links das Obere Schloss, in der Mitte das Untere Schloss, rechts die Bibliothek
Tag 7Greiz ist eine Stadt im Tal der Weißen Elster im thüringischen Vogtland, unmittelbar an der Landesgrenze zu Sachsen. An der Stadtgrenze mündet die Göltzsch in die Weiße Elster.
Aufgrund ihrer reizvollen Lage und zahlreicher gut erhaltener historischer Bauten gilt die Stadt als „Perle des Vogtlandes“.
Greiz war die Residenzstadt des Fürstentums Reuß, das bis zum Ende des Deutschen Kaiserreichs 1918 als selbstständiger Bundesstaat bestand und vom Haus Reuß regiert wurde. Ihre Residenz, das Obere Schloss, überragt weithin sichtbar die Altstadt von Greiz.
Darunter ist das prächtige Untere Schloss angesiedelt, an das sich die Bibliothek (ehemals Lyzeum) und Gymnasium anschließt. Gleich daneben befindet sich die Stadtkirche St. Marien.
Zur Elster hin erstreckt sich der frühere Schlossgarten, aus dem man einen wunderbaren Blick auf das gesamte historische Ensemble hat. Sieht richtig chic aus, finde ich.
Unteres Schloss und Bibliothek
Die Bibliothek beherbergt heute die Lessingschule
Die Alte Wache gegenüber dem Unteren Schloss
Blick vom Schlossgarten zum Unteren Schloss
Portal am Unteren Schloss
Innenhof zwischen Unterem Schloss und Marienkirche
Stadtkirche St. Marien mit Turm
Am Turm der Stadtkirche vorbei geht der Blick zum Oberen Schloss
Blick von der Altstadt zum Oberen Schloss
Blick von der Friedensbrücke zum Oberen Schloss
Historisches Rathaus am Marktplatz
Fassadenmalerei in der Einkaufsstraße
Patrizierhaus in der Altstadt
Wohnhaus in der Altstadt mit Jugenstilfassade von 1904
Jugendstil-Portal
Häsuer in der Einkaufstraße
Häsuer in der Einkaufstraße
Die Weiße Elster am Rande des Schlossgartens
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