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An der Uckermündung

An der Uckermündung
Ueckermünde, 8. Juni 2024

Binnenhafen von Ueckermünde

Tag
7
Nach einer wunderbar ruhigen Nacht am Stettiner Haff fahren wir früh am Morgen weiter nach Ueckermünde. Hier mündet der Fluss, der weiter südlich noch Ucker heißt, und der Region Uckermark ihren Namen gab, in das Stettiner Haff.

Der ursprüngliche Fischerort liegt rund drei Kilometer landeinwärts der Mündung. Im Vergleich zu anderen Orten der Umgebung lockt Ueckermünde durch seinen Hafen, die gut erhaltene Altstadt sowie das Strandbad am Haff viele Touristen an.

Südöstlich der Stadt erstreckt sich mit der Ueckermünder Heide das größte Waldgebiet Vorpommerns auf mehr als 50 Kilometer Breite bis zum polnischen Police (Pölitz).

Die Stadt blühte Ende des 18./Anfang des 19. Jahrhunderts nach der Entdeckung von Raseneisenerz in der Region auf. Es entstanden Eisengießereien und Ziegeleien. Ueckermünde wurde zu einem bedeutenden Umschlagplatz. Auch der Schiffbau kam voran.

Durch den wachsenden Wohlstand entstanden in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts viele neue Gebäude, die auch heute noch die Altstadt um Markt und St.-Marien-Kirche prägen. In der Gegenwart ist es vor allem der (Wasser-) Tourismus, der Geld und Besucher in die hübsche Stadt bringt.

( MITI )

Sonnenuntergang über dem Haff

Sonnenuntergang über dem Haff
Rieth, 7.06.2024

Doxi stakst durch das Wasser des Stettiner Haffs

Tag
6
Wir folgen der Deutsch-polnischen Grenze in Richtung Norden bis an den Südrand des Stettiner-Haffs, wo es nicht mehr weitergeht. Im Örtchen Rieth finden wir einen Stellplatz neben einer kleinen Marina direkt am Wasser.

Das Stettiner Haff ist ein inneres Küstengewässer im Mündungsbereich von Oder und Peene, das durch die Halbinsel Usedom von der Ostsee getrennt ist. Wir sind hier in einem südlichen Teilabschnitt, der Riether Werder genannt wird.

Durch das auch als Oderhaff oder Pommersches Haff bekannte große Binnengewässer verläuft seit 1945 die Grenze zwischen Polen und Deutschland. Der östliche polnische Teil wird als Großes Haff, der westliche deutsche Teil als Kleines Haff bezeichnet.

Leider ist das Wasser noch zu kalt und auch das Wetter nicht so wirklich schön, als dass man bereits baden möchte. Also unternehme ich mit Doxi eine kleine Wanderung durch den Ort und die Wälder in der näheren Umgebung.

Ich wundere mich zunächst, dass hier alle trotz des warmen Wetters in langen Hosen herumlaufen, doch bald verstehe ich warum: Es gibt einfach unglaublich viele Mücken in der Gegend. Auf freiem Feld geht es noch, doch im Wald werden wir ständig umlagert. Da hilft nur eines: Nicht stehenbleiben und sich mit Armen und Beinen möglichst permanent bewegen.

Im Wald stoßen wird bald auf die durch Zäune und Tore markierte Grenze. Diese sollen nicht Menschen aufhalten, sondern dem Schwarzwild einen Übertritt unmöglich machen, denn in Polen herrscht unter Wildschweinen die Afrikanische Schweinepest.

Zurück im Wohnmobil erleben wir dann doch noch so etwas wie einen Sonnenuntergang über dem Haff. An Tagen, wo sich der Himmel nicht komplett bewölkt gibt, sieht das sicher wunderschön aus.

Kaum ist die Sonne untergegangen und die Menschen in ihren Womos verschwunden, übernimmt auch schon der Fischreiher das Revier. Überall springen Fische aus dem Wasser, um sich Insekten zu schnappen, und wenn sie nicht aufpassen, werden sie dabei selbst zu Beute.

( MITI )

Stellplatz an der Oder

Stellplatz an der Oder
Mescherin, 7.06.2024

Stellplatz an der Westoder

Tag
6
So nahe wie in Mescherin bin ich der Oder mit dem Wohnmobil noch nicht gekommen. In dem kleinen Ort am Nordrand des Nationalparks Unteres Odertal kann man direkt am Quai stehen.

Zwei Kilometer weiter verlässt die Grenzziehung zwischen Deutschland und Polen die Oder und dreht nach Westen ab. Im weiteren Verlauf fließt die Oder dann komplett auf polnischen Staatsgebiet ihrer Mündung 40 km weiter nördlich bei Stettin entgegen.

Wo die Grenze den Fluss verlässt, befinden sich die Köstiner Wiesen. Dort kann man auf einem Aussichtsturm in die Auenlandschaft, auf den Fluss und hinüber nach Polen blicken. Auch wir verlassen hier die Oder und wenden uns in Richtung des Stettiner Haffs.

( MITI )

Nationalparkstadt Schwedt

Nationalparkstadt Schwedt
Schwedt / Oder, 7. Juni 2024

Brunnen am Kirchplatz

Tag
6
Schwedt an der Oder kannte in der DDR jeder, der irgendwie motorisiert war, weil von dort das Benzin kam, das an den Minol-Tankstellen verkauft wurde. Noch heute liefert die riesige Raffinirie vor den Toren der Stadt fast 10 % des bundesdeutschen Benzin- und Diesel-Kraftstoffs.

Die Stadt in der Uckermark geht wie viele Städte in der Region auf eine slawische Ansiedlung von Fischern an der Oder zurück. Ihr Name bedeutet auf Slawisch „Licht“.

Im Mittelalter bildete Schwedt einen wichtigen Kreuzungspunkt der Straßen von Stettin und Prenzlau nach Berlin und Frankfurt (Oder).

Nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges, der die Stadt schwer verwüstet hatte, holte die Kurfürstin Dorothea französischen Hugenotten ins Land, um die Wirtschaft wieder in Gang zu bringen, und begründete mit ihnen die Tradition des Tabakanbaus in der Uckermark.

Am Ende des Zweiten Weltkrieges war Schwedt über zwei Monate lang heftig umkämpft. Dabei wurde ein Großteil der Stadt inklusive des prächtigen Stadtschlosses komplett zerstört. An seiner Stelle befindet sich heute das Uckermarkische Landestheater.

Zwischen der Stadt und der Oder erstrecken sich die Auen des Nationalparks Unteres Odertal. Aus diesem Grund darf sich die Stadt seit 2013 Nationalparkstadt nennen. Die Auen sind hier von zahlreichen Wasserflächen durchzogen, die auf alte Oderarme zurückgehen.

Mit Doxi laufe ich erst ein wenig durch die Auenlandschaft und schaue mit dann die Altstadt an. Zwischen einigen wenigen gut erhaltenen bzw. wiederrichten Vorkriegsbauten erheben sich hohe Plattenbauten aus der DDR-Zeit. Krass sieht das aus – ein ziemlicher städtebaulicher Kontrast.

( MITI )

Parklandschaft Criewen

Parklandschaft Criewen
Criewen, 7.06.2024

Herrenhaus der Gutsanlage im Lenné-Park

Tag
6
Nördlich von Stolpe befindet sich in Criewen der nächste Zugang zum Nationalpark Unteres Odertal mit einem Nationalparkzentrum für Besucher.

Der kleine Ort Criewen mit nur 500 Einwohnern gilt als eines der ältesten slawischen Fischerdörfer an der Oder und wurde 1354 erstmals urkundlich erwähnt.

Das Nationalparkzentrum befindet sich im ehemaligen Schafstall einer hübschen Gutsanlage mit Herrenhaus, das um etwa 1750 für den Rittmeister Otto von Arnim errichtet wurde.

Die Anlage ist eingebettet in den schönen Lenné-Park mit einem wertvollen Baumbestand und idyllischen Teichen, aus denen uns ein wahres Froschkonzert empfängt. Im Park befindet sich auch die kleine Dorfkirche.

Wie schon in Stolpe kommt am Ortsrand zunächst der Kanal (Hohensaaten-Friedrichsthaler Wasserstraße), dahinter der Winterdeich und schließlich die Überflutungsflächen der Oder, die jetzt kurz vor Sommeranfang noch ein wenig parkartiger wirken, als in Stolpe.

Am Horizont erhebt sich eine Hügellandschaft, die östlich der Oder liegt und bereits zu Polen gehört. Es ist eine Landschaft, die pures Naturvergnügen verspricht.

( MITI )

Die Türen von Eberswalde

Die Türen von Eberswalde
Eberswalde, 6. Juni 2024

Wo das Geld sitzt – Sparkassen-Villa

Tag
5
In Eberswalde hat der Zweite Weltkrieg viel Bausubstanz zerstört, doch wo die prächtigen Häuser geblieben sind, sind es auch die eindrucksvollen Türen und Portale. Hier meine Ausbeute einer längeren Radtour durch die Innenstadt.

( MITI )