Basteibrücke im sächsischen Elbsandsteingebirge (Foto, Thomas Wolf, www.foto-tw.de | http://commons.wikimedia.org | Lizenz: CC BY-SA 3.0 DE)
Tag 3Eigentlich mag ich ja keine touristisch überlaufenen Orte, aber wo ich schon einmal in der Region bin, konnte ich die Bastei nicht links liegen lassen.
Die berühmte Felsformation am rechten Ufer der Elbezehn Kilometer von Pirna entfernt zählt zu den meistbesuchten Touristenattraktionen der Sächsischen Schweiz. Ein schmales Felsriff aus Elbsandstein fällt dort über eine Höhe von 194 Meter steil zur Elbe ab. Der Ort bietet eine weite Aussicht ins Elbtal und über das Elbsandsteingebirge.
So richtig genießen konnte ich die einmalige Perspektive allerdings nicht – einfach zu viel los hier an diesem Sonntagnachmittag.
Direkt neben dem Parkhaus für PKW gibt es eine Parkspur exklusiv für Wohnmobile. Keine schöne Aussicht, aber man steht ganz nah an der Festung. Für eine Nacht okay.
Tag 3Neben der Bastei ist die Festung Königstein eines der touristischen Highlights in der Sächsischen Schweiz. Wir sind früh am Morgen von Pirna zur Festung aufgebrochen, um den ganz großen Besucherströmen auszuweichen.
Die Festung ist eine der größten Bergfestungen in Europa und liegt inmitten des Elbsandsteingebirges auf dem gleichnamigen Tafelberg am linken Ufer der Elbe.
Mit Doxi wandere ich zunächst auf dem sogenannten Patrouillenweg am Fuße der mächtigen Festungsmauern einmal rund um die Festung. So bekommen wir schon einmal einen Eindruck von der enormen Größe und Mächtigkeit der Anlage.
Von unten scheinen die Mauern mehr als vierzig Meter hoch zu sein und jenseits des Patrouillenweges bricht das Gelände sofort steil nach unten ab. Kein Wunder, dass die Festung in ihrer vierhundertjährigen Geschichte niemals belagert oder gar eingenommen wurde.
Der Eindruck setzt sich beim Gang in die Festung fort. Die Wege sind breit und steil und gut gesichert.
Das Plateau ist so groß, dass dort innerhalb der Festungsmauern neben zahlreichen Häusern, Ställen, Kasernen, Depots, Lazarett- und Festungsgebäuden sogar ein kleiner Wald Platz hat.
Viele Gebäude besitzen tiefe Keller oder sind gleich in den Berg eingelassen, um bei Artilleriebeschuss Schutz zu bieten. Die große Brunnenanlage der Festung reicht mehr als 150 Meter tief in den Felsen.
Mehr als 500.000 Besucher kommen jedes Jahr zur tadellos rekonstruierten Festung. Die meisten Gebäude stehen Besuchern offen. Wer nicht nach oben laufen möchte, den bringen zwei Aufzüge schnell hinauf auf das Plateau. Ein Besucherzentrum informiert sehr lebendig über die Geschichte und die Nutzung der Anlage.
Darüber hinaus beeindrucken die weiten Blicke in das Elbtal und die Sächsische Schweiz. Eine absolut sehenswerte Anlage.
Wir schauen uns die Festung an
Modell der Anlage
Die Festungsmauern wirken von unten mehr als mächtig
Auf dem Patrouillenweg
Die Anlage scheint mit dem Felsgestein zu verschmelzen
Trotz Verwitterungsmerkmalen sehr robust: Die Felsen des Elbsandsteingebirges
Der Panoramaaufzug außerhalb der Anlage
Das erste Tor
Aufgang zum Festungsportal
Ein langer dunkler Gang als Zuweg hinter dem Festungsportal
Manuelle Seilwinde als Zughilfe für Wagen und Kanonen
Die Anlage wirkt wie eine kleine Stadt
Blick in das Elbtal
Blick zum Berg „Lilienstein“
Die sogenannte Friedrichsburg, ein kleines Lustschloss innerhalb der Anlage mit Rundumblick in das Elbtal
Festungsmauer auf der Ostseite mit der Friedrichsburg
Das Depot mit tief in den Berg eingelassenen Kellern und haushohen Weinfässern
Das Königsteiner Riesenfass: Zeitgenössische Darstellung
Blick hinunter zum Ort Königstein
Hier schlägt die Elbe einen Bogen um den Lilienstein
Diese Kanone zielt in Richtung Lilienstein
Bick über die Festungsmauern Richtung Südwesten
Multimediale Darstellung der Anlage im Besucherzentrum
Blick vom Schlossberg hinunter auf die Altstadt von Pirna
Hier haben wir gestanden:
Stellplatz:
Parkplatz P 7
Ort:
Pirna
Adresse:
Hauptplatz 14
01796 Pirna
Preis pro Nacht:
kostenlos / kein Strom verfügbar (Daten vom 4.09.2016)
Zusatzinfo:
Feiner kleiner Platz auf der anderen Elbseite gegenüber der Altstadt von Pirna. Schöner Blick über die Elbe und guter Ausgangspunkt für Wanderungen zum Elbdurchbruch. Noch dazu kostenlos.
Tag 2Wir stehen mit dem Womo im Stadtteil Copitz auf der anderen Elbseite, mit Blick auf die Altstadt und das Schloss Pirna. Am Morgen überquere ich mit Doxi die Elbe für einen Spaziergang durch Pirna, bevor es weiter zur Festung Königstein geht.
Man spürt, dass seit der Wende eine Menge Geld in die Stadt geflossen ist. In der Altstadt und am Schloss ist alles fein renoviert und hübsch anzusehen. Sicher auch, weil die Elbschiffe von Dresden kommend viele Touristen in die Stadt bringen.
Das Rathaus von Pirna
Brunnen am Marktplatz
Altstadtgasse mit Blick zur Kirche
Erker an einem Haus in der Altstadt
Ehemaliges Bürgerhaus am Marktplatz, heute Hotel
Brunnen an der Kirche
Grundriss von Schloss Pirna
Innenhof von Schloss Pirna
Blick auf einen Weinberg am gegenüberliegenden Elbufer
Hier bricht die Elbe durch das Elbsandsteingebirge, dahinter weitet sich das Tal Richtung Dresden
Tag 2Pirna gilt als Tor zur Sächsischen Schweiz, weil die Elbe hier durch das Mittelgebirge bricht und sich das Tal hinter Pirna in Richtung Dresden weitet.
Vor Pirna ist das Elbtal sehr eng. Neben dem Fluss ist gerade einmal Platz für eine Straße und ein oder zwei Häuserzeilen, dann geht es schon beinahe senkrecht bergauf.
Mit Doxi wandere ich am Abend einige Kilometer flussaufwärts und steige dann über eine steile Treppe fast einhundert Meter hoch zur Abbruchkante.
Ein schmaler und sehr alt wirkender Trampelpfad führt direkt an der Kante entlang zurück in Richtung Pirna. Teilweise läuft man nur dreißig Zentimeter vom Abgrund entfernt.
Als die Dämmerung einsetzt, wird mir die Sache zu heiß und ich wende mich nach rechts auf das Hochplateau.
Um diese Uhrzeit sind bereits die ersten Rehe unterwegs. Um uns herum raschelt es verdächtig und plötzlich stehen zwei prächtige Exemplare direkt gegenüber und schauen uns überrascht an.
Gut, dass ich Doxi vorsorglich angeleint habe, denn der Anblick und der Geruch der beiden Wildtiere versetzt sie mächtig in Wallung.
Langsam müssen wir uns ranhalten, denn es wird schneller dunkel, als ich erwartet hatte. Und ich weiß noch nicht, wie wir Richtung Pirna wieder zum Fluss absteigen können.
Glücklich erwischen wir schließlich einen Wanderweg, der wiederum durch den Wald über steile Treppen nach unten führt. Ich trage mein Handy am ausgestreckten Arm wie eine Laterne vor mir her, damit wir in der vollkommenen Dunkelheit zumindest ein wenig die Stufen erkennen können.
Als wir endlich wieder die Elbstraße erreichen, amte ich erst mal durch. Das war ganz schön aufregend. Warum habe ich mir nur keine Taschenlampe eingesteckt?
Wanderkarte unserer Tour
Im Elbtal: Hinter den Häusern geht es gleich steil nach oben.
Doxi prüft erst Mal die Wasserqualität der Elbe.
Blick über die Elbe zum Schloss Pirna
Ein Heißluftballon steigt auf
Blick stromaufwärts
Wir sind im kleinsten Weinanbaugebiet Deutschlands
Wappen an einer Weinschänke
Hochwassermarken der letzten zweihundert Jahre
Denkmal für eine Gruppe von Soldaten, die hier 1911 beim Überqueren der Elbe ertrunkenen sind
Am Elbedurchbruch
Hier geht es steil nach oben auf die Elbhöhen
Blick nach unten
An der Abbruchkante steht Wald, dahinter folgen Felder
Direkt neben dem Trampelpfad an der Abbruchkante geht es steil nach unten
Der Fürstenzug mit den sächsischen Herrschern zwischen 1127 und 1873 (Foto Kora27 | http://commons.wikimedia.org | Lizenz: CC BY-SA 3.0 DE)
Tag 2Dresden ist reich an Kunstwerken, Skulpturen und anderen kulturellen Schätzen. Ein Werk, das mich besonders fasziniert, ist der sogenannte „Fürstenzug“, ein mehr als 100 Meter langes Porzellanbild an der Rückseite des alten Stallhofs, ganz in der Nähe der Frauenkirche.
Das überdimensionale Bild besteht aus rund 23.000 Fliesen aus Meißner Porzellan.
Es stellt die Ahnengalerie der zwischen 1127 und 1873 in Sachsen herrschenden 34 Markgrafen, Herzöge, Kurfürsten und Könige aus dem Geschlecht des Fürstenhauses Wettin dar und gilt als das größte Porzellanbild der Welt.
Das ganze Werk ist einem Wandteppich nachempfunden. Oben wird der Teppich von 38 unterschiedlich gestalteten Befestigungsknöpfen an einer vom Künstler gedachten Wand gehalten. Unten zieren 38 große und 999 kleine Quasten in unregelmäßigen Abständen das gesamte Bild.
Im Fürstenzug werden insgesamt 94 Personen dargestellt, davon reiten 45 Personen zu Pferd und 49 Personen gehen zu Fuß.
Neben den Herrschern sind 59 Wissenschaftler, Künstler, Handwerker, Soldaten, Kinder und Bauern, fünfundvierzig Pferde und zwei Windhunde dargestellt.
Unter den Kindern befindet sich die einzige weibliche Person im Bild. Ansonsten sind nur Männer abgebildet.
Die Herstellung des Wandbildes in einer speziellen Putzkratztechnik dauerte von 1872 bis 1876. Um die Gesichtszüge und historische Einzelheiten so genau wie möglich wiederzugeben, waren der Erstellung jahrelange Studien vorausgegangen.
Der anfänglich gefeierte schwarz-weiße Bilderfries war jedoch nicht sehr witterungsbeständig. Um die Jahrhundertwende zeigte er bereits massive Schäden. In den Jahren 1904 bis 1907 ersetzte man das Fries deshalb durch fugenlos angepasste Keramikfliesen der Meißner Porzellanmanufaktur, die nach einer zwischenzeitlichen Restauration in den 1980er Jahren bis heute Bestand haben.