Prima Stellplatz neben einem Camping-Platz, aber separiert davon. Nah zum Hafen und zum Zentrum und zu einem hübschen Naturschutzgebiet. Komplette Infrastruktur. Falls Platz voll: Kostenlose Parkplätze an der angrenzenden Straße.
Tag 13Ich arbeite mich weiter entlang der französischen Alabasterküste in Richtung der belgischen Grenze voran.
Meine erste Station heute ist die Hafenstadt Le Treport. Die Wettervorhersage verspricht einen schönen Tag. Wir sind früh dran und das Licht am Morgen ist einfach herrlich.
Le Treport liegt an der Mündung der Bresle in den Ärmelkanal, eingefasst zwischen Meer und Kalkfelsen. Auf der gegenüberliegenden Flussseite befindet sich die Stadt Mers-les-Bains.
Seit 1908 existierte in Le Treport eine Standseilbahn, die von der Unterstadt zur Wohnsiedlung oberhalb der Felsen führte. 2006 wurde diese durch einen neuen Schrägaufzug ersetzt.
Eindrucksvoll sieht das aus, wie die kleinen Kabinen lautlos durch einen Tunnel in den Klippen auf das Hochplateau gleiten. Und hübsche alte Häuschen gibt’s hier. Gut, dass ich den Abstecher nach Le Treport unternommen habe.
Blick von unserem Stellplatz auf den Hafen. Der Turm rechts liefert das Eis für die Fischerboote zur Konservierung ihres Fangs auf See.
Tag 12Heute Morgen sind wir bei Sonnenaufgang noch in Veulettes-sur-Mer einsam am Strand spazieren gegangen, anschließend ging es weiter in die quirlige Hafenstadt Dieppe, wo heute Markttag ist und entsprechend viel los.
Die Stadt liegt an einem Küsteneinschnitt, den der Fluss Arques geschaffen hat, der hier in den Ärmelkanal mündet.
Der Name leitet sich vom germanischen „Diep“ ab, was für tief steht. Gemeint ist die Bucht, der heutige Hafen, der sich durch seine Tiefe für die Hochseeschifffahrt hervorragend eignet.
Bis heute ist Dieppe deshalb ein bedeutender See- und Fischereihafen und verfügt über einen Yachthafen mit 500 Liegeplätzen.
Weil die Stadt 1694 durch eine niederländisch-englische Flotte bombardiert und bei dem nachfolgenden Flächenbrand fast komplett zerstört wurde, musste das Zentrum anschließend neu aufgebaut werden.
Dadurch präsentiert sich das historische Dieppe heute fast durchgehend im Barock-Stil der damaligen Zeit.
Überragt wird die Altstadt von der Burg am Übergang zwischen den Steilklippen und der Bucht. Außerdem gibt es zwei sehenswerte Kirchen, Saint-Jacques und Saint-Rémy. Gefällt mir gut hier, zumal wir mit tollem Blick auf einem kostenlosen Parkplatz direkt am Hafen stehen.
Blick vom Hafen zur Promenade am Quai
Handelskammer am Hafen
Hôtel d’Anvers am Quai
Palais neben dem Hôtel de la Vicomté
Letztes verbliebenes historisches Stadttor
Place du Puits-Salé mit beliebtem Cafe
Kriegerdenkmal vor dem Justizpalast
Justizpalast
Bürgerhaus am Justizpalast
Buntes Dieppel
Kann es einen besseren Diebstahlschutz geben?
Kirche Saint-Jacques
Seitlicher Blick auf die Kirche Saint-Jacques
Chor der Kirche Saint-Jacques
Eine von zwölf Seitenkapellen in der Kirche Saint-Jacques
Aufgang zur Burg
Frühere Zugbrücke als Zugang zur Burg
Vorhof der Burg
Innenhof der Burg
Blick vorbei an der Burg zur Innenstadt
Häuser unterhalb der Burg
Blick von der Burg ins Zentrum und zum Strand
Kirche Saint-Rémy
Chor der Kirche Saint-Rémy
Hier war nicht die Häkel-Guerilla, sondern die Klebe-Guerilla aktiv
Doxi hat etwas Eis vom Eisturm im Fischereihafen (oben rechts) bekommen
Am Strand unterhalb der Burg versuchten im August 1942 alliierte Truppen zu landen
Tag 12Bevor die Alliierten im Jahre 1944 erfolgreich in Dünkirchen landeten und die Rückeroberung Westeuropas begannen, hatten sie es zwei Jahre zuvor schon einmal in Dieppe versucht – und waren dabei verlustreich gescheitert.
Bei der Landungsoperation „Jubilee“ im August 1942 gegen den von der Wehrmacht besetzten Hafen waren 237 Schiffe und etwa 7500 alliierte Soldaten beteiligt, in der Mehrheit kanadische Verbände.
Es war ein Testlauf, um die Möglichkeit zur Eröffnung einer Westfront gegen Nazi-Deutschland zu eruieren. Außerdem wollte die Royal Air Force (RAF) die Luftwaffe herausfordern, um möglichst viele deutsche Flugzeuge durch britische Jagdflieger zu vernichten.
Doch die Wehrmacht war gut vorbereitet, die abgesetzten Panzer blieben am Strand stecken und die Operation musste wegen hoher alliierter Verluste vorzeitig abgebrochen werden.
Von den 5000 eingesetzten Kanadiern kehrten weniger als die Hälfte nach England zurück, davon viele verletzt. Der Rest war gefallen oder in deutsche Kriegsgefangenschaft geraten.
Außerdem verlor die Royal Air Force doppelt so viele Flugzeuge wie die Luftwaffe. Die NS-Propaganda feierte den Sieg und die Alliierten mussten sich eingestehen, dass die Zeit für sie noch nicht gekommen war.
Heute erinnert ein Museum und verschiedene Gedenkstätten an diese Operation, die im englischsprachigen Raum als „Raid on Dieppe“ bekannt ist. In Kanada ist dieses Ereignis ein fester Punkt der nationalen Geschichtsschreibung, weil so viele Kanadier dabei getötet wurden, wie bei keiner anderen Schlacht des Krieges.
Blick aus einem Bunker des Atlantikwalls in die Bucht von Veulettes-sur-Mer
Hier haben wir gestanden:
Stellplatz:
Parking de la Plage
Ort:
Veulettes-sur-Mer
Adresse:
Digue Jean Corruble
F - 76450 Veulettes-sur-Mer
Geo-Koordinate:
N49.8544447, E0.6062105
Preis pro Nacht:
7,5 € / kein Strom verfügbar (Daten vom 24.02.2023)
Zusatzinfo:
Feiner Platz auf Asphalt, zwanzig Meter vom Strand entfernt mit schönem Blick in das Tal der Durent.
Tag 11Wir lassen den Tag in Veulettes-sur-Mer an der Alabasterküste ausklingen, 20 km nördlich von Fecamp. Hier hat der Fluss Durdent an seiner Mündung in den Ärmelkanal ein 1,5 km breites Tal geschaffen, das auf beiden Seiten von Steilklippen eingerahmt wird.
Für die Deutsche Wehrmacht war das Tal im Zweiten Weltkrieg ein wichtiger Verteidigungspunkt, weil hier mit dem Absetzen von alliierten Spionen und Landeoperationen gerechnet werden musste.
Deshalb wurden die Klippen am Talrand mit zahlreichen Bunkern und Geschützstellungen im Rahmen des Atlantikwalls ausgebaut. Teile der Anlagen sind noch heute erhalten und werden durch einen Lehrpfad mit zahlreichen Informationstafeln erschlossen.
Oben auf den Klippen angekommen, ragen beim Blick nach Norden vier runde Betonkuppeln über die Feldflächen. Es sind die Spitzen der vier Druckwasserreaktoren des französischen Atomkraftwerks Paluel.
Das Kraftwerk ist das zweitstärkste in Frankreich und das fünftstärkste weltweit. Es liefert jährlich rund 32 Milliarden Kilowattstunden und deckt damit rund 7 Prozent des französischen Strombedarfs. Ein ganz schöner Brummer.
Blick aus dem Womo ins Tal
Der Fluss Durdent am Talausgang
Mündung der Durdent in den Ärmelkanal
Kiesstrand, wie überall hier
Steilklippen am östlichen Talrand von Veulettes-sur-Mer
Hübsches Häuschen im Tal
Typische Architektur der Region
Klippen am westlichen Talrand
Denkmal für einen abgeschossenen US-Bomber
Infotafel am Zugang zum Lehrpfad
Blick ins Tal zum Fluss Durdent
Infotafel zum Atlantikwall
Deutsche Verteidigungsstellung des Atlantikwalls
Blick aus einem Bunker auf die Bucht
Symbol eines deutschen Flakgeschützes
Blick von oben ins Tal
Blick auf die Küstenlandschft zwischen Veulettes-sur-Mer und dem Atomkraftwerk
Die Spitzen der Reaktoren ragen über die Hochfläche
Großer Asphalt-Parkplatz direkt am Hafen, fußläufig zur Innenstadt. Gleich um die Ecke, auf der anderen Seite des Quais in der Avenue Jean Lorrain gibt es kostenlose Parkplätze.
Tag 11Die nächste größere Stadt an der Küste auf unserem Weg nach Nordosten ist Fecamp. Die 20.000-Einwohner-Stadt zwischen Le Havre und Dieppe und verfügt über drei separate Häfen: einen Handelshafen, einen Fischereihafen und einen Yachthafen.
Das bekannteste Produkt aus Fécamp ist der hier destillierte Likör Bénédictine, der seine größte Beliebtheit aber lange hinter sich hat. Heute erinnert vor allem das sehenswerte Palais Bénédictine an diese Zeiten, als Dutzende von Likörbrennereien in Fecamp aktiv waren.
In Relation zu ihrer Größe ist die Stadt arm an repräsentativen Bauten. Es dominieren einfache Arbeiter- und Bürgerhäuser. Wir bleiben nach unserem Stadtspaziergang deshalb nicht lange hier, sondern fahren weiter in Richtung Veulettes-en-Mer.
Historischer Zweimaster im Hafen
Blick über den Yachthafen zur Kirche Saint-Etienne
Palais Bénédictine
Palais Bénédictine in Fecamp
Palais Bénédictine
Alexandre Le Grand, Gründer des Palais Bénédictine
Fabrikantenvilla neben dem Palais Benedicte
Ehemalige Likörbrennerei
Erinnerung an die Likördestillation
Hübsches Stadthaus
Prächtiger Jugendstilbau
Stadthaus am Place Charles-de-Gaulle
Denkmal am Place Charles-de-Gaulle mit Blick auf die Kirche Saint-Etienne