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Sandwatt vor Tossens

Sandwatt vor Tossens
Tossens, 1. Juli 2021

Wanderer auf dem Sandwatt im Jadebusen am Strand von Tosses

Tag
8
Von Burhave am Nordrand der Wesermarsch fahre ich weiter nach Tossens an der Innenjade an der Westküste der Halbinsel. Hier gibt es ein großes Sandwatt, sodass man mühelos Wattwanderungen unternehmen kann ohne einzusinken.

Tossens wirkt auf mich noch eine Spur kommerzieller als Buharve. Ich vermute, weil es hier auch mehr Touristenunterkünfte gibt, u. a. in einem großen CenterParc. Mir gefällt es hier nicht so gut, deshalb fahre ich nach einem kurzen Strandbesuch mit Doxi weiter.

( MITI )

Nordseebad Burhave

Nordseebad Burhave
Burhave, 1. Juli 2021

Halbstarke Schafe auf dem Nordseedeich bei Burhave. Sind die nicht süß?

Tag
8
Im Norden des Landkreises Wesermarsch liegt an der Nordseeküste der Badeort Burhave. Davor erstreckt sich das Watt Langlutjensand und dahinter die Fahrrinne der Weser im Übergang zur Nordsee.

Dort kann man wunderbar an der Küste unterhalb des Deichs wandern, wie ich heute mit Doxi feststellen konnte. Der Regen der Nacht war gerade erst abgezogen und deshalb außer uns fast niemand unterwegs. Um uns herum überall Strandläufer und andere Küstenvögel, die gerne Lärm machen. Herrlich!

( MITI )

An der Fähre Bremerhaven

An der Fähre Bremerhaven
Nordenham, 30.06.2021

Das Weserschlösschen am Fährableger. Früher ein Bahnhof, heute Ausflugslokal.

WTag
7
eil wir auf dem großen Festplatz von Rodenkirchen als einziges Wohnmobil doch ein wenig sehr auf dem Präsentierteller standen, bin ich zum Ende des Tages noch weitergefahren. Und zwar an einen Ort, den ich vor einigen Jahren schon aus der Ferne beobachtet habe und unbedingt einmal aus der Nähe sehen wollte: nach Nordenham an der Spitze der Wesermarsch.

Direkt gegenüber liegt auf der anderen Seite der hier unglaublich breiten Weser die Stadt Bremerhaven. Und von dort hatte ich schon einmal rübergeschaut und mich gefragt, was für große Industrieanlagen das am anderen Ufer wohl sein mögen.

Nun also stehe ich mitten drin im Stadtteil Blexen zwischen all den riesigen Hallen und Türmen und Schloten ganz im Norden von Nordenham. Mehr Norden geht hier nicht, denn sonst fällt man in die Nordsee.

Wir verbringen die Nacht am Fährableger nach Bremerhaven auf einem kleinen Behelfsparkplatz, der tagsüber gebührenpflichtig ist, aber von 18:00 bis 9:00 kostenlos.

Von hier laufe ich mit Doxi zunächst zum Deich, wo man wunderbar auf die Skyline von Bremerhaven am anderen Ufer der Weser blicken kann.

Allerdings kommen wir dort nicht weit, denn es weiden Schafe auf dem Deich und dann sind Hunde ja tabu. Aber für einen kurzen Blick hat es gereicht. Jetzt habe ich das alles also tatsächlich einmal aus der anderen Perspektive gesehen. Gut, dass wir uns noch aufgemacht haben.

( MITI )

Die Weser: Unerreichbar

Die Weser: Unerreichbar
Rodenkirchen, 30.06.2021

Blick vom Deich zum Yachthafen am Abser Sieltief. Im Hintergrund: Das Kernkraftwerk Unterweser

Tag
6
Zum Ende des Tages möchte ich gerne noch mit Doxi ein wenig an der Weser spazieren gehen. Doch das erweist sich als schwieriger als gedacht. Ich bin nach Rodenkirchen an der Unterweser weiter gefahren. Dort gibt es einen kostenlosen Womo-Stellplatz auf dem großen Festplatz, doch die Weser bleibt für uns hier leider unerreichbar.

Denn zwischen dem Deich am Ortsrand und der Weser liegt die Strohauser Plate, die durch den Weser-Nebenarm Schweiburg vom Ort getrennt ist. Und über den Schweiburg führt keine Brücke.

Trotzdem möchte ich mir das gerne einmal aus der Nähe anschauen. Also laufen wir zum Deich und dem dahinter liegenden Yachthafen am Abser Sieltief, das in den Schweiburg mündet. Von dort wandern wir auf einem Feldweg in Richtung Schweiburg.

Und dort geht es tatsächlich nicht weiter. Wie ich auf Wikipedia erfahre, führt lediglich eine privat betriebene Motorfähre über den Wasserarm. Die gehört dem einzigen Bauern, der auf dem Schweiburg noch einen Hof betreibt. Okay, dann war das also nichts. Aber trotzdem ist es schön hier in der Natur der Wesermarsch, auch wenn wir die Weser nur in der Ferne erahnt haben.

( MITI )

Am Binnenhafen Brake

Am Binnenhafen Brake
Brake / Unterweser, 30.06.2021

Blick über die Weser zu den mächtigen Getreidesilos und Kränen im Tiefseehafen von Brake

Tag
7
Weiter geht es entlang der Unterweser in die Industrie- und Hafenstadt Brake. Die Kreisstadt des Landkreises Wesermarsch lockt mit einem kostenlosen Womo-Stellplatz am Binnenhafen, der 1860 eingeweiht wurde.

Brake blickt auf eine reiche maritime Vergangenheit zurück, die sich bis heute fortsetzt. Die Stadt profitierte ab dem späten Mittelalter davon, dass die Weser ab Elsfleth zunehmend versandete.

Dadurch wurde Brake zum Umschlagplatz für größere Überseeschiffe, die hier ihre Waren auf kleinere Leichter umladen mussten. Die Leichter fuhren dann weiter nach Bremen, um dort ihre Waren zu löschen.

Am 4. Februar 1825 verwüstete eine Sturmflut die Stadt. 1842 wurde Brake zum zentralen Umschlagplatz für den Viehexport nach England.

Die optische Telegrafenlinie Bremen–Bremerhaven zur Weitergabe von Schiffsnachrichten wurde 1846 über Brake geführt. In dem Gebäude ist heute das Schifffahrtsmuseum der Oldenburgischen Weserhäfen Brake angesiedelt. Von 1848 bis 1852 war Brake der Heimathafen der deutschen Reichsflotte.

Viele schöne und teils prächtige Häuser an der Weserstraße zeugen bis heute vom Wohlstand dieser Zeit. Heute dient der Hafen vor allem als Umschlagstelle für die traditionellen Massenschüttgüter Getreide, Futter- und Düngemittel, Schwefel sowie die Massenstückgüter Holz, Papier, Eisen und Stahl. Riesige Futtersilos und Ladekräne erlauben den Umschlag großer Warenmengen und verleihen dem Hafen ein großstädtisches Flair.

( MITI )

Das Mega-Riesen-Krabbenbrötchen

Mein persönlicher Viertelpfünder Krabben mit Käse. In meiner Womo-Kombüse selbst kreiert.

STag
7
o, Freunde, jetzt mal Butter bei de Fische. Wo gibt’s das größte Krabbenbrötchen der Welt? Richtig: Beim Michi im Wohnmobil! Selbstgeschmiert im Hafen von Brake an der Weser.

Und nicht mit so ner ollen Bemmel, mit der man sich nur den Gaumen aufreißt. Sondern mit frischem Fladenbrot als Unterlage. Damit die kleinen Beißerchen auch sanft auf Tauchfahrt gehen können.

Darauf ordentlich Butter für den zarten Schmelz. Und dann erst mal ‚ne kleine Salatbeilage. Da muss keiner meckern, hier gäb’s nichts Gesundes.

Darauf als Hauptgericht 200 Gramm Nordseekrabben, darunter tun wir’s nicht. Darf ja schon mal ein bisschen mehr sein, als nur für den kleinen Hunger zwischendurch. Und schön frisch natürlich, die kleinen Sandbankkrabbler.

Dann, als Referenz an unsere englischen Freunde aus dem verlorenen Achtelfinale bei der Fußball-EM, zwei ordentliche Scheiben Chester-Käse obendrauf. Den guten alten, gereiften. Da kommt die Würze ins Spiel. Ist tausendmal besser als so schlabbrige Mayonnaise, glaubts mir.

Dann nur noch zuklappen, zubeißen und genießen. Jeder Happen ein Volltreffer für den guten Nordseegeschmack. Wohl bekomms!

( MITI )