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An der Huntemündung

An der Huntemündung
Elsfleth, 30.06.2021

Das Sperrwerk an der Mnütung der Hunte in die Weser

Tag
7
Jetzt habe ich mich an die Unterweser rangewamst. In Elsfleth im Landkreis Wesermarsch mündet die Hunte nach 189 Flusskilometern aus dem Oldenburger Land kommend in die Weser. Vom dem Womo-Stellplatz am Hafen aus blickt man direkt auf die Hunte.

Elsfleth ist mit einer ersten urkundlichen Erwähnung um 1220 einer der älteren Orte in der Region. Die Stadt liegt an der Unterweser, jenen letzten rund 50 Flusskilometern vor der Mündung in die Nordsee, die bereits den Gezeiten unterliegen.

Mitte des 14. Jahrhunderts geriet Elsfleth unter die Herrschaft der Grafen von Oldenburg. Durch die Errichtung des Elsflether Weserzolls erfuhr die Stadt ab 1624 einen bedeutenden Aufschwung.

Elsfleths günstige Lage am Zusammenfluss von Weser und Hunte sowie die nahegelegene Nordsee bewirkten die Verbundenheit Elsfleths mit der Seefahrt und dem Schiffbau. Ende des 19. Jahrhunderts gehörte Elsfleth zu den größten Reedereiplätzen Deutschlands. 22 Reedereien waren in Elsfleth ansässig und um die 100 Schiffe in Elsfleth beheimatet. Heute sind im Ort noch die Ahlers Werft und die Elsflether Werft ansässig.

Nachdem Elsfleth jahrhundertelang immer wieder von Hochwassern der Weser heimgesucht wurde, die sich über die Hunte ins Oldenburger Land fortsetzten, wurde in den 1970er Jahren das Huntersperrwerk kurz vor der Huntemündung nördlich des Stadtzentrums errichtet.

Das Sperrwerk ist 120 Meter breit und besteht aus zwei Schifffahrtsöffnungen sowie zwei beidseitig angeordneten Stromöffnungen. Darüber kann die Hunte bei Bedarf gegen die Wassermassen der Weser abgeriegelt werden.

Das Sperrwerk verfügt über eine große Klappbrücke, um den Zugang zum dahinter liegenden Naturschutzgebiet Elsflether Sand zwischen Hunte und Weser zu ermöglichen. Dort wolle ich eigentlich mit Doxi heute wandern, doch das Hunte-Sperrwerk darf aufgrund von Baumaßnahmen nicht überquert werden.

Deshalb drehen wir einfach eine Runde durch die hübsche kleine Stadt und entlang des Yachthafens am Hunte-Sperrwerk. Das ist auch schön.

( MITI )

Morgenritt durch Delmenhorst

Morgenritt durch Delmenhorst
Delmenhorst, 30.06.2021

Das berühmte Jugendstil-Rathaus von Delmenhorst aus dem Jahre 1907

Tag
7
Heute möchte ich die Wesermarsch hinauf fahren bis ganz an die Spitze bei Nordenham. Ich beginne den Tag jedoch erst einmal 30 km westlich von Bremen in Delmenhorst. Die Stadt ist architektonisch für ihren denkmalgeschützten Rathauskomplex bekannt, der zwischen 1912 und 1914 errichtet wurde und Jugendstilelemente aufweist.

Teil des Ensembles ist ein 44 Meter hoher Wasserturm mit Aussichtsplattform, der seit 2011 nicht mehr in Betrieb ist. Ebenfalls am Marktplatz liegt die 1919/1920 errichtete Markthalle, die durch einen 1955 abgerissenen Arkadengang mit dem Rathaus verbunden war.

Die nüchterne und gradlinige Eleganz des gesamten Komplexes steht in krassem Gegensatz zum wilhelminisch geprägten Prunk des Amtsgerichts auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Leider gelingt es mir nicht, das gesamte Rathausensemble auf einem einzelnen Foto festzuhalten. Dafür stehen um diese Uhrzeit einfach zu viele Autos davor.

Anschließend drehe ich mit Doxi noch im Schnelldurchgang eine Runde durch das Zentrum und die angrenzende Burgsinsel, mit den Graftanlagen an der Delme. Dort stand einst ein befestigter Hof, der im 16. Jahrhundert zu einem repräsentativen Renaissanceschloss ausgebaut wurde.

Nach der Schleifung der Anlage zwischen 1711 und 1787 ist davon schon lange nichts mehr erhalten. Lediglich der Grundriss des Schlosses ist durch Bodenmarkierungen in dem seit 1906 zum Park umgestalteten Gelände sichtbar gemacht.

( MITI )

Sommerregen an der Hunte

Sommerregen an der Hunte
Wildeshausen, 29.06.2021

Die Hunte an unserem Startort unweit der Alexanderkirche von Wildeshausen

Tag
6
Heute ist für mich der Tag der großen Huntewanderung. Darauf hatte ich mich schon gefreut. Während es die Hunte Wasserwanderern durch sanfte Strömung und wenige Wehre leicht macht, ihr zu folgen, ist dies für Wanderer „per Pedes“ nicht ganz so einfach.

Denn in vielen Abschnitten gibt es keine durchgängigen Wege am Ufer. Nördlich und südlich von Wildeshausen allerdings schon, wenn auch jeweils nur für einige Kilometer.

Früh am Morgen bin ich mit Doxi im warmen Sommerregen zunächst in nördlicher Richtung unterwegs. Die Tour führt uns entlang der Hunte zum Nachbarort Dötlingen und dann durch die Wälder auf der anderen Flussseite wieder zurück.

Dabei passieren wir auch mehrere Altarme der Hunte, die in den letzten Jahren wieder an den Fluss angeschlossen wurden. Sie möchte man die Fließgeschwindigkeit reduzieren und frühere Habitate wieder herstellen.

Der frühere Altoner-Flußarm ist noch nicht wieder angeschlossen und das sieht man sofort: Das gesamte Wasser ist mit Wasserlinsen überzogen und wirkt nicht wie eine Wasser-, sondern eher wie eine Grünfläche. Nur hineintreten sollte man da besser nicht.

( MITI )

Abendtour durch Wildeshausen

Abendtour durch Wildeshausen
Wildeshausen, 28. Juni 2021

Das Alte Rathaus am Marktplatz

Tag
5
Erst spät am Abend treffe ich in Wildeshausen ein, aber da es morgen den gesamten Tag über regnen soll, unternehme ich vor Einbruch der Dunkelheit noch schnell eine Ortsbesichtigung mit dem Fahrrad.

Wildeshausen liegt inmitten des Naturparks Wildeshauser Geest an der Hunte und ist historisch betrachtet eine der ältesten Städte im Oldenburger Land.

Der Ort gelangte im Mittelalter zu Bedeutung durch seine Lage am Hunteübergang der Flämischen Straße (von Lübeck über Hamburg und Bremen nach Flandern) und der Rheinischen Straße (über Vechta und Osnabrück in das Rheinland).

Dieser historisch gewachsene Kern ist insbesondere um den Markt und die Evangelisch-Lutherische Alexanderkirche sehr präsent. Hinter der Kirche erstreckt sich ein schöner Park hinunter zur Hunte und in der Altstadt entdecke ich einige sehenswerte alte Bauten. Gefällt mir richtig gut hier.

( MITI )

Pestruper Gräberfeld

Pestruper Gräberfeld
Wildeshausen, 28.06.2021

Regenbogen über dem Pestruper Gräberfeld

Tag
5
Es ist die größte bekannte bronze- und eisenzeitliche Nekropole des nördlichen Mitteleuropas: Das Gräberfeld bei Wildeshausen liegt in einem heutigen Heide- und Waldgebiet und enthält mehr als 500 größere und kleinere Grabhügel. Die meisten stammen aus der Zeit zwischen 900 und 200 v. Chr.

In den einen Meter hohen Erdhügeln mit etwa acht Metern Durchmesser wurden nach heutigem Kenntnisstand die Überreste der zuvor verbrannten Leichname beigesetzt. Daneben existieren noch sechs große Hügel, von denen drei als „Königshügel“ bezeichnet werden, deren Bedeutung aber nicht ganz klar ist.

Neben der Leichenasche fanden sich in vielen Grabstellen Beigaben wie Tontöpfe, Schmuck und Waffen. Bei den Schmuckbeigaben handelt es sich u. a. um bronzene Hals- und Armreifen, aber auch um Ketten aus Bronze und Glasperlen.

Als ich auf meinem Weg von Diepholz nach Wildeshausen dort Station mache, steht die Sonne bereits knapp über dem Horizont. Und plötzlich fängt es leicht an, zu regnen. Schon steht ein schmaler Regenbogen am Himmel. Ein schönes Symbol für diesen Ort, der uns mit den Menschen vor fast dreitausend Jahren verbindet.

( MITI )

Diepholz – Stadt des Wassers

Diepholz – Stadt des Wassers
Diepholz, 28.06.2021

Blick über die Lohne auf das Schloss Diepholz

Tag
5
Nach meiner Wanderung mit Doxi durch das Oppenweher Moor fahre ich am Nachmittag nach Diepholz weiter. Diepholz liegt ziemlich genau in der Mitte zwischen Osnabrück, Bremen und Oldenburg und nördlich des Dümmers.

Diepholz ist vom Wasser geprägt. Die Stadt wird eingeschlossen von den Flüssen Hunte und Strothe und von der Lohne durchquert. Diese spaltet sich im Ortskern in eine Vorderlohne und eine Hinterlohne auf…

Das moderne Diepholz ist nicht sehr sehenswert, in der Haupteinkaufsstraße herrscht viel Leerstand und Tristesse. Aber das historische Diepholz mit dem Alten Rathaus, dem Schloss (heute Amtsgericht), der St.-Nicolai-Kirche und den historischen Wohnhäusern an der Lohne macht schon etwas her.

Am Schloss beginnt auch ein Skulpturenpfad, der sich über mehrere Stationen durch die Stadt zieht. Insbesondere die Skulptur vor dem Schloss hat mir ausnehmend gut gefallen.

( MITI )