Feiner kleiner Stellplatz an der alten Stadtmauer am Rande der Altstadt.
Tag 4So langsam müssen wir uns auf den Heimweg machen, weil an diesem Wochenende in meinem Heimatort das jährliche Schützenfest stattfindet. Und ich bin wie schon seit 40 Jahren als Schütze fest eingeplant. Doch eine Stadt in Kurhessen möchte ich unbedingt noch sehen: Fritzlar.
Also fahren wir am späten Abend von Eschwege in die 80 Kilometer westlich gelegene Domstadt, wo wir kurz vor Beginn der Dunkelheit eintreffen – gerade noch rechtzeitig für einen Abendspaziergang. Das Licht ist nicht mehr so gut, um schöne Fotos zu machen. Aber dafür ist die Stadt um diese Uhrzeit bereits schön leer. Man kann eben nicht alles haben …
Karte unseres Abendspaziergangs durch Fritzlar
Plan der historischen Altstadt
Reste der Stadtmauer mit Wehrturm
Historische Bauten an der alten Hauptstraße
Teufelsfigur an einem Fachwerkhaus
Das Heimatmuseum
Der Dom von Fritzlar in der Seitenansicht …
und in der Frontansicht
Luther-Figur gegenüber dem Dom
Überdimensionale Sitzgruppe am Dom
Das alte Rathaus am Dom
Fachwerkhäuser gegenüber dem Dom
Der Brunnen am Marktplatz
Häuser am Marktplatz
Detail an einem Haus
Der Frauen-Turm
Ein interessanter architektonischer Stilmix
Hier wacht ein Löwe über die ein- und ausgehenden Besucher
kostenlos / kein Strom verfügbar (Daten vom 20.06.2018)
Zusatzinfo:
Großparkplatz am Rande der Innenstadt. Während der Kirmes im Juni gesperrt.
Tag 4Als wir nach unserer Wanderung bei Bad Sooden-Allendorf im Ort keinen Schattenplatz für das Wohnmobil finden und die Temperatur im Inneren die 30-Grad-Marke erreicht, beschließe ich spontan, in das 20 Kilometer entfernte Eschwege weiterzufahren.
Auf dem großen Festplatz an der Werra kann man kostenlos parken und das mit etwas Glück sogar im Schatten großer Bäume.
Doch bei der Annäherung an Eschwege sehe ich am Straßenrand schon großflächig die Ankündigung für das jährliche Volksfest plakatiert. Start ist an diesem Wochenende … genau wie bei uns zu Hause.
Mir schwant nichts Gutes, und tatsächlich ist der Festplatz bereits gesperrt und vollständig mit Fahrgeschäften belegt.
Doch ich habe Glück und finde nur wenige hundert Meter weiter an einem Seitenarm der Werra einen Schattenplatz auf einem kleinen öffentlichen und kostenlosen Parkplatz. Und hier, am Rande des Flusses, wehtsogar ein leichter Wind.
Von dort starten wir am späten Nachmittag zu einem ausgedehnten Spaziergang durch die historische Altstadt von Eschwege.
Die Stadt hat im Zweiten Weltkrieg nur wenig gelitten und verfügt deshalb viel historische Bausubstanz. Fast 1000 Fachwerkhäuser sollen es im Innenstadtbereich noch sein. Wie sich bald zeigt, sind nicht so viele Perlen darunter wie in Allendorf, aber es sind wirklich sehr sehr viele Fachwerkhäuser hier.
Karte unserer Stadtwanderung durch Eschwege
Die Burg Eschwege oberhalb der Werra, heute Sitz der Kreisverwaltung
Innenhof der Burg
Brunnen im Innenhof
Wappen in der Burg
Wehrturm am Rande des Parks, der zur Burg gehört
Fachwerkhäuser im Brückenviertel an der Werra
Der Nikolaiturm
Gedenkstein für die Eschweger Soldaten, die sich gegen Napoleon erhoben
Fachwerkhäuser am Marktplatz
Geschäftszeile am Marktplatz
Prächtiges Portal am Marktplatz
Die Stadtkirche
Die Häkel-Guerilla war auch schon da
Prächtiges Fachwerkhaus am Anfang der Haupteinkaufsstraße gegenüber der Burg
Schöne Haustür
Blick über den Werratalsee am Rande der Innenstadt
Tag 4Sooden war über Jahrhunderte nur ein kleines Nest mit einem Salzbergwerk und den dort beschäftigten Arbeitern.
Doch im 19. Jahrhundert entwickelte sich aus der dazugehörigen Solequelle ein lebhafter Kurtourismus mit allem, was zu damaligen Zeit dazugehörte: Saline, Therme, Kurpark, Flaniermeile und vielen schmucken Pensionen in der zeitgenössischen Bäderarchitektur. Aus Sooden wurde Bad Sooden.
Gleich hinter dem Ortsrand beginnt am Ahrenberg ein ausgedehntes Waldgebiet mit dem Roßkopf als höchsten Punkt. Dort hinauf folge ich mit Doxi der Tour 23 aus dem Rother-Wanderführer „Kurhessen“.
Nach wenigen Kilometern endet der Wanderweg am Ahrenberg abrupt vor der überdachten und um diese Uhrzeit gut besuchten Terrasse des gleichnamigen Waldhotels. Ich schaue ein wenig verdutzt, aber die Wanderschilder sagen eindeutig: Es geht geradeaus über die Terrasse.
Also laufe ich mit Doxi verschwitzt, wie ich bin, zwischen den Gästen an ihren Tischen hindurch und auf der Vorderseite des Gebäudes wieder aus dem Hotel heraus. So etwas habe ich auch noch nicht erlebt, Aber das soll hier wohl so sein!?
Da es sehr heiß ist und die Wanderstrecke im zweiten Teil den Wald verlässt, kürzen wir nach der Besteigung des Roßkopfesein wenig ab, um im Schatten des Waldes zu verbleiben. Statt der avisierten 20 Wanderkilometer werden es dann nur knapp 17, aber das reicht ja bei diesem schweißtreibenden Wetter ja eigentlich auch 🙂
Sehr schöner, ruhiger Stellplatz direkt an der Werra. Historische Altstadt nur wenige Schritte entfernt.
Tag 4Von Lindewerra sind wir in südlicher Richtung nach Bad Sooden-Allendorf weitergefahren. Eigentlich liegt die Verbandsgemeinde nur acht Kilometer südlich von Lindewerra in einem Talkessel an der Landesgrenze zu Thüringen.
Doch weil eine Brücke gesperrt ist und es aufgrund der langjährigen Trennung durch den Eisernen Vorhang wenig grenzüberschreitende Straßen gibt, müssen wir einen riesigen Umweg nehmen.
Nachdem ich mich auch noch zwei Mal verfahre und anschließend erst den Umleitungsschildern und dann meinem Navi misstraue, benötigen wir für das eigentlich kurze Stück fast anderthalb Stunden. Wahnsinn!
Allendorf und Bad Sooden waren über Jahrhunderte zwei getrennte Gemeinden links und rechts der Werra, die von der Salzgewinnung und dem Salzhandel lebten. Sooden war der Standort des Salzwerks und nur ein kleiner Flecken, in dem die Salinenarbeiter wohnten,
Im stolzen Allendorf, das bereits 1218 die Stadt- und Marktrechte erhielt, lebten hingegen die reichen Eigentümer der Siedepfannen. Im Jahre 1929 wurden die beiden Orte gegen ihren ausdrücklichen Willen zur Verbandsgemeinde Bad Sooden-Allendorf vereinigt.
Aufgrund seiner schönen Lage am Fluss und der vielen guterhaltenen Fachwerkhäuser gilt Allendorf als „Perle des Werratals“. Wir beginnen unseren Besuch mit einem ausgiebigen Spaziergang durch die wirklich absolut sehenswerte Altstadt von Allendorf. Anschließend laufen wir hinüber nach Bad Sooden und brechen von dort zu einer Wanderung auf den nahegelegenen Roßkopf auf.
Blick aus dem Wald hinunter nach Bad Sooden-Allendorf
Das Werra-Wehr
Südliches Zugangstor zur Stadt
Am Brunnen auf dem Marktplatz
Reste der alten Stadtmauer mit Wehrturm
Rosengarten an der Stadtmauer
Reste der Stadtmauer mit Wehrgang
Der Bibelgarten an der Stadtkirche
Klatschmohn an der Stadtmauer bei der Kirche
Viele gut erhaltene Fachwerkhäuser prägen das Bild der Altstadt
Blick in die Haupteinkaufsstraße vom Marktplatz aus
Stadtwappen an einem Haus
Schöne Haustüren
Ausgefallener Briefkasten an einem Haus
Blick von der Werrabrücke auf das alte Fischerviertel
kostenlos / kein Strom verfügbar (Daten vom 18.06.2017)
Zusatzinfo:
Großer PKW-Parkplatz am Herkules.
Tag 3Nach knapp zwei Jahren bin ich wieder am Bergpark Wilhelmshöhe in Kassel. Wir starten kurz nach sieben Uhr am Morgen und sind so früh dran, dass wir den Park fast für uns alleine haben.
Doch leider sind die schönsten Bauwerke wie etwa der imposante Herkules und die romantische Löwenburg derzeit mit Gerüsten zugestellt. Hier wird fleißig renoviert und das noch bis zum Jahr 2018.
Aber der Park ist für uns heute ohnehin nur Durchgangsstation auf einer großen Wanderung durch den angrenzenden Habichtswald. Wir folgen dabei der 19 Kilometer langen Tour 9 aus dem Rother-Wanderführer „Kurhessen“.
Nachdem wir vom Herkules zum Schloss Wilhelmshöhe hinabgestiegen sind, verlassen wir den Park an der Löwenburg in südlicher Richtung. Wir queren eine Bundesstraße und wandern auf der anderen Seite an der lokalen Försterei wieder in den Habichtswald hinein.
Auf diesem Abschnitt laufen wir an mehreren markanten Felsformationen aus vulkanischem Gestein vorbei: Erst kommt der Marienfelsen, dann die Bilssteinklippen und schließlich die Porta Lapidara, eine natürliche Pforte aus LKW-großen Steinen, durch die der Wanderweg hindurchführt.
Unser nächstes Ziel ist der Bismarckturm von 1904, der einen fantastischen Blick hinunter nach Kassel und in das Umland bietet. Wenig später passieren wir die sogenannte „Teufelsmauer“, eine imposante natürliche Wand aus Basaltgestein.
Weiter geht es durch das romantische Firnsbachtal, wo Doxi erst einmal einen kräftigen Schluck aus dem Bach nimmt. Hinter der Waldgastschänke „Kleines Herbsthäuschen“ queren wir eine Kuhweide und steigen weiter hinauf zum höchsten Punkt des Habichtswalds am steinernen Aussichtsturm „Hohes Gras“, wo im Winter ein kleiner Skilift betrieben wird.
Vorbei am Golfplatz Kassel-Wilhelmshöhe geht es anschließend zurück zu unserem Startpunkt am Herkules. Irgendwie waren wir trotz der Hitze schnell unterwegs. Die Route ist im Wanderführer mit fünfeinhalb Stunden veranschlagt. Wir haben eine Dreiviertelstunde weniger benötigt.
Wanderkarte unserer Tour
Wir sind in der documenta-Stadt Kassel
Alles so schön eingerüstet, hier
Der Herkules blickt auf seinen Park herab
Am frühen Morgen liegt noch Dunst über der Stadt
Übersichtskarte über den Park am Besucherzentrum
Blick durch den Park hinauf zum Herkules
Der Englische Pavillon
Schattenspendende Allee an der Löwenburg
Die Löwenburg am Südrand des Parks
Außerhalb der Parks: Skulptur an einer Seniorenresidenz. Doxi hängt das Postieren offensichtlich zum Halse raus 🙂
Der Marienfelsen
Die Bilsteinklippen
Der 1904 errichtete Bismarckturm
Infotafel am Bismarckturm
Blick vom Bismarckturm über Kassel
Blick nach Süden
Eine Blindschleiche sonnt sich auf dem Wanderweg
Ein Hügelgrab oberhalb der Waldgaststätte „Kleines Herbsthäuschen“
Zweiburgenblick im Werratal: links die Burg Hanstein, rechts die Burg Ludwigstein (Foto lebrac | http://commons.wikimedia.org | Lizenz: CC BY-SA 3.0 DE)
Tag 3Am frühen Abend starte ich mit Doxi von Lindewerra zu einer interessanten Wanderung zu zwei ehemals feindlichen Burgen auf thüringischer Seite hoch über dem Werratal. Wir folgen dabei der Tour 24 aus dem Rother-Wanderführer „Kurhessen“.
Die Wanderwege hier im schönsten Abschnitt des mittleren Werratals entstanden erst nach der „Wende“ im Jahre 1990. Zuvor war die Gegend aufgrund ihrer unmittelbaren Grenzlage für DDR-Bürger über Jahrzehnte absolut tabu.
Am Ortsrand von Lindewerra geht es sogleich in den Wald, wo wir über eine Strecke von mehreren Kilometern Schritt für Schritt den Rücken des Hohebergs erklimmen.Am höchsten Punkt erreichen wir die „Teufelskanzel“, eine Sandsteinklippe mit fantastischer Aussicht hinunter nach Lindewerra und ins Werratal.
Weiter dem Höhenrücken folgend, erreichen wir bald den kleinen Ort Limbach unterhalb der Burgruine Hanstein. Leider ist die Burg um diese Uhrzeit bereits geschlossen und so müssen wir uns mit einem Blick von außen begnügen.
Etwas unterhalb des Ortes kommen wir an einem schönen Fischteich mit vielen Goldfischen vorbei, daneben eine Pferdekoppel. Eigentlich sollte hier laut GPS-Track der Einstieg in einen längeren Wegabschnitt hinunter zum Ort Werleshausen und der Burg Ludwigstein beginnen. Doch da ist nichts.
Mühsam arbeiten wir uns durch verwachsenes Gelände voran, versuchen ein ausgedehntes Brennnesselfeld einigermaßen unbeschadet zu passieren und folgen schmalen Tierpfaden einen Dornen-bewachsenen Hang hinab, bis wir glücklich wieder den vorgegebenen Track erreichen. Meine halbnackten Beine sehen ganz schön mitgenommen aus. Zum Glück passiert uns so etwas wirklich selten. Normalerweise sind die Rother-Wanderführer sehr zuverlässig.
Nachdem wir den nächsten Hügel erklommen haben, kommt wieder das Werratal mit dem Ort Werleshausen und der Burg Ludwigstein in den Blick. Wir wandern hinab in den Ort. Weil sich der Tag bereits spürbar dem Ende zuneigt, verzichte ich auf den Aufstieg zur Burg. Stattdessen bleiben wir an der Werra.
Wir unterqueren die mächtige Eisenbahnbrücke über das Werratal, deren Sandstein jetzt im Abendlich rot leuchtet. Dann laufen wir entlang der hufeisenförmigen Werraschleife auf Lindewerra zu, das wir kurz vor Einbruch der Dunkelheit erreichen. Mehr als 30 Kilometer sind wir heute in großer Hitze gewandert und haben viel gesehen. Ich bin zufrieden, aber auch ganz schön k.o.
Wanderkarte unserer Tour
Aufschluss im Bundsandstein unterhalb der Teufelskanzel
Blick von der Teufelskanzel ins Werratal
Blick aus der Ferne auf die Burgruine Hanstein
Äste wie ein Hirschgeweih
Landschaft nordöstlich von Limbach
Die Kirche von Limbach unterhalb der Burg
Blick über Limbach zur Burgruine Hanstein (Foto: Dirk Schmidt | http://commons.wikimedia.org | Lizenz: CC BY-SA 3.0 DE)
Wir stehen unterhalb der Burgruine und kommen leider nicht hinein