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Moselschleife bei Minheim

Moselschleife bei Minheim
Minheim, 15. Mai 2019

Blick hinunter zur Moselbrücke, die Piesport und Minheim verbindet

Tag
4
Zum ersten Mal auf dieser Womo-Tour bin ich länger als eine Nacht auf einem Stellplatz geblieben. Hier in Piesport ist es einfach wunderschön und außerdem möchte ich heute mal etwas langsamer machen. Die letzten Tage waren sehr erlebnisreich und auch ein wenig anstrengend.

Am Morgen praktiziere ich erst einmal neben dem Womo ganz gemütlich Yoga und mache mich dann mit Doxi auf, um von Piesport in Richtung Wintrich zu wandern. Wir laufen am Fluss entlang nach Minheim und weiter bis zur Schleuse Wintrich, immer mit Blick auf die Steilhänge am gegenüberliegenden Ufer.

Auf dem Rückweg geht es dann auf dem alten Römerweg durch die Weinberge und den Ort Minheim. Die Sonne lacht uns entgegen. Perfektes Wanderwetter!

( MITI )

Von der Moselloreley zur Weißley

Von der Moselloreley zur Weißley
Piesport, 14.05.2019

Blick hinunter auf Piesport (rechts). Davor am gegenüberliegenden Moselufer: Alt-Piesport.

Tag
3
Unsere nächste Station entlang der Mosel ist der Winzerort Piesport, rund 15 Kilometer stromaufwärts von Bernkastel-Kues. Der Rother-Wanderführer „Mosel“, der uns auf dieser Reise begleitet, führt hier eine vielversprechende Tour auf.

Wir starten am späten Nachmittag an unserem wunderschönen Womo-Stellplatz an der Mosel und laufen zunächst bis zur Moselbrücke an der Pfarrkirche St. Michael in Alt-Piesport.

Anschließend geht es durch die Weinberge hinauf auf die Höhen über der Mosel – hier allerdings nicht auf Serpentinenwegen, sondern auf steilen Treppen, die gefühlt kein Ende nehmen wollen.

Entlang eines Kreuzwegs geht es zur Spoar-Kapelle, die einen schönen Ausblick hinunter nach Piesport bietet. Weiter laufen wir durch den Wald zur Weißley, einem Aussichtspunkt, von dem man die gesamte Moselschleife bei Piesport überblicken kann.

Es folgt eine lange Passage durch den Wald, teilweise mit herrlichen Fernblicken in den Hunsrück. Am Ende des Weges erreichen wir das Winzerdorf Osann-Manzel. Von dort blicken wir durch die Weinberge wieder in das Moseltal, wobei der Blick bis nach Bernkastel-Kues reicht.

Wir steigen weiter hinab zur Mosel beim schönen Ort Kesten. Von dort geht es wieder hinauf in den Wald am mächtigen Brauneberg. Nun folgen wir dem Minheimer Römerweg und passieren dabei im Wald einen alten römischen Sauerbrunnen. Das Wasser ist stark eisenhaltig, aber trinkbar. Ich nehme einen kräftigen Schluck. Für mich schmeckt es ein wenig wie Mineralwasser mit Kohlensäure. Nur Doxi mag das Brunnenwasser gar nicht – angwidert wendet sie sich ab, wo sie doch sonst aus jedem „Drecksloch“ trinkt 🙂

Von der Moselloreley zur Weißley

Wir müssen uns ranhalten: Die Sonne steht schon tief, langsam wird es dunkel.

Oberhalb der Mosel geht es nun am Waldsaum entlang in Richtung Wintrich. Bald rückt die Schleuse Wintrich ins Bild, wo gerade ein langes Frachtschiff die Schleuse stromabwärts verlässt und ein anderes bereits auf seine Einfahrt in die Schleuse wartet.

Wir überqueren die Landzunge der Moselschleife zwischen Wintrich und Piesport und steigen auf schmalen Pfaden und Treppen unterhalb der Monzellay („Moselloreley“) durch die Weinberge wieder nach Piesport hinab. Kurz vor dem Eintreten der Dunkelheit erreichen wir nach fünf Stunden wieder unseren Startpunkt.

Obwohl ich heute eigentlich etwas kürzertreten wollte, sind es in der Tagesbilanz doch wieder 29 Wanderkilometer und 1.100 Höhenmeter geworden. Ich bin ganz schön geschafft und verschwinde nach dem Abendessen gleich im Bett. Doch die Anstrengungen haben sich gelohnt, denn das waren wirklich zwei ganz tolle Touren heute.

( MITI )

Bernkasteler Bärensteig

Bernkasteler Bärensteig
Bernkastel-Kues, 14. Mai 2019

In der malerischen Altstadt von Bernkastel-Kues

Tag
2
Puh, heute Morgen bin ich doch mal ein wenig k.o. Waren vielleicht etwas zu viele Wanderkilometer gestern bei unseren Touren rund um Traben-Trabach und Zeltingen-Rachtig. Für den heutigen Vormittag habe ich mir deshalb eine etwas kürzere Wanderung vorgenommen – ausnahmsweise 🙂

Von Zeltingen-Rachtig fahren wir fünf Kilometer weiter stromaufwärts nach Bernkastel-Kues – einem der absoluten Touristenmagneten an der Mosel. Die romantische Altstadt mit ihren zahllosen Weinlokalen ist schon morgens um zehn Uhr gut mit Touristen gefüllt. Enge Gassen mit hübschen Fachwerkhäusern reihen sich aneinander und münden in kleinen Plätzen mit kunstvollen Brunnen.

Wir durchqueren die Altstadt und erreichen schon wenige hundert Meter weiter den Übergang zwischen den Weinbergen und dem Wald. Von nun an sind wir ganz allein unterwegs – eine echte Wohltat.

Entlang des Kallenfelsbaches geht es stetig bergauf, immer begleitet vom Rauschen des Baches und zahllosen Vogelstimmen aus dem Wald um uns herum.

Auf der Hochfläche angelangt stehen wir unvermittelt vor der neuen Autobahntrasse, deren imposante Moselquerung auf einer neu errichteten Hochtalbrücke wir gestern schon bei Zeltingen-Rachtig bewundert haben. Es ist unerwartet ruhig, denn noch ist die Autobahn nicht eröffnet.

Nach einer kurzen Waldpassage stellen sich unvermittelt wunderbare Fernblicke in den Hunsrück ein. Zwischen grünen Kornfeldern und gelben Rapsflächen erscheint am Horizont der Ort Longkamp.

Wir drehen an dieser Stelle wieder in Richtung Bernkastel-Kues ab. Es geht steil durch den Wald hinab, vorbei am „goldenen Kreuz“ auf einem exponierten Felssporn, und weiter zum Aussichtspunkt „Kaiserstuhl“. Von dort blicken wir wunderbar hinunter ins Moseltal nach Bernkaste-Kues und weiter bis nach Zeltingen-Rachtig, wo wir gestern unterwegs waren.

Bernkasteler Bärensteig

Blick beim Abstieg nach Bernkastel-Kues hinauf zur Burg Landshut

Zwischendurch können wir durch die Bäume einen Blick auf die Burgruine Landshut oberhalb von Bernkastel-Kues erhaschen. Aus der Altstadt führt der langgezogene Burgweg direkt hinauf zur Burg. Doch auf diese Passage verzichte ich heute, weil mir dort zu viel los ist.

Nach „nur“ 9 Streckenkilometern und 400 Höhenmeter stehen wir wieder vor dem Wohnmobil. Für den Vormittag soll es das erst einmal gewesen sein. War eine sehr schöne Tour, und Bernkastel-Kues haben wir nun auch einmal gesehen.

( MITI )

Schleuse Zeltingen-Rachtig

Schleuse Zeltingen-Rachtig
Zeltingen-Rachtig, 13.05.2019

Die Schleuse Zeltingen-Rachtig. Im Vordergrund: Die Reste der Ruine Rosenburg, dahinter der Ort Zeltingen-Rachtig.

Tag
2
Bei der Weiterfahrt entlang der Mosel sind wir in Zeltingen-Rachtig gelandet. Hier gibt es einen schönen Womo-Stellplatz direkt an der Mosel, der nicht ganz so überlaufen ist, wie viele andere Stellplätze in der Region. Außerdem habe ich in meinem Wanderführer eine vielversprechende Wanderung entlang des Moseltals entdeckt, die ich mit Doxi am späten Nachmittag in Angriff nehme.

Wir laufen zunächst entlang der hübschen Uferpromenade und passieren bald den alten Marktplatz mit einigen sehenswerten Häusern. Hinter dem Friedhof geht es in die Weinberge und in Richtung der Ruine der Rosenburg, von der allerdings nur noch wenige Grundmauern erhalten sind. Rechts von uns blicken wir auf die große Moselschleuse von Zeltingen-Rachtig.

Dahinter erblicken wir den Ort Wehlen und am Horizont Bernkastel-Kues. Immer höher steigen wir durch die Weinberge auf, bis wir an einem Rastplatz mit einem großen weißen Kreuz auf den Zuweg zum Moselsteig treffen. Der Weg entlang des Waldsaums bietet uns willkommenen Schatten, denn die tief stehende Nachmittagssonne hat uns in den Weinbergen bereits mächtig eingeheizt.

Wir laufen weiter in Richtung Bernkastel-Kues, drehen aber an der kleinen Siedlung Graacher Schäferei in den Weinbergen um und laufen hinunter in den urigen Ort Graach. Dahinter geht es auf halber Strecke in Richtung Zeltingen-Rachting auf der Moselbrücke hinüber nach Wehlen, das bereits zu Bernkastel-Kues gehört.

Unsere Wandertour sieht eigentlich den Aufstieg auf die bewaldeten Moselhänge hinter Wehlen vor, aber nachdem wir heute schon fast neun Stunden gelaufen sind, reicht es mir langsam. Spontan beschließe ich, stattdessen an der Mosel entlang nach Zeltingen-Rachtig zurückzulaufen. So sparen wir uns einige Höhenmeter und kommen außerdem an der großen Moselschleuse vorbei, die sehr modern wirkt, so als sei sie erst vor wenigen Jahren erneuert worden.

Als wir wieder das Wohnmobil erreichen, haben wir an diesem Tag mehr als 33 Wanderkilometer und 1100 Höhenmeter in den Beinen. Eigentlich wolle ich ja noch Yoga machen, aber das muss heute leider ausfallen. Ich bin doch ein wenig k.o., und Doxi hat für heute auch genug, glaube ich 🙂

( MITI )

Rund um Traben-Trarbach

Rund um Traben-Trarbach
Traben-Trarbach, 13. Mai 2019

Blick von der Grevenburg hinunter nach Traben-Trarbach

Tag
2
Die zweite Station auf unserer Mosel-Tour ist Traben-Trabach an einer Moselschleife im Tal der Mittelmosel, rund 40 km nordöstlich von Trier und etwa 60 km südwestlich von Koblenz. Wir parken direkt an der Moselbrücke mit dem markanten Brückentor und brechen von dort zu einer 16 Kilometer langen Wanderung in die Wälder und Höhen südlich der Stadt auf.

Zunächst erklimmen wir den steilen Anstieg zur Ruine der Burg Grevenburg oberhalb der Stadt. Dort befindet sich ein beliebter Biergarten mit fantastischem Blick hinunter zur Mosel und in den Hunsrück. Weiter geht es hinunter in den historischen Ortskern von Trarbach, vorbei am Kriegerdenkmal und dem Friedhof, bevor es wieder hinauf auf die bewaldeten Moselhöhen geht.

Wir passieren die Laacher Hütte und später das Unheller Küppchen, wo sich vor uns ein herrlicher Blick ins Moseltal auftut. Kurz dahinter erreichen wir die Hochebene und laufen durch Wald und ausgedehnte Feldflächen, bevor unser Abstieg ins Kautenbachtal beginnt. Die Pfade am steilen Waldhang sind schmal und rutschig und werden mehrmals von reißenden Bächen unterbrochen, die nach dem Regen der vergangenen Woche viel Wasser führen.

Wir erreichen den ehemals florierenden Kurort Bad Wildstein und steigen von dort zum Wildenstein auf, einer beeindruckenden Felsformation, die als Naturdenkmal gilt. Durch den Wald geht es anschließend hinab in den Ortsteil Trarbach mit einigen noblen Villenvierteln aus dem 19. Jahrhundert. Nach fünf Stunden und mehr als 900 Höhenmetern erreichen wir schließlich wieder unseren Startpunkt.

Obwohl die Wanderung durchaus anstrengend war, brechen wir gleich wieder auf, denn in Traben-Trarbach ist mir touristisch einfach zu viel los. Entlang der Bundesstraße B53 geht es weiter durch das Moseltal in Fahrtrichtung Trier. Mal sehen, wo wir den nächsten Halt einlegen …

( MITI )

Die doppelte Mosel

Die doppelte Mosel
Zell/Mosel, 12.05.2019

In der Bildmitte die Marienburg an der schmalsten Stelle der Zeller-Moselschleife. Links davon Pünderich und rechts davon Bullay.

Tag
1
Heute früh am Morgen bin ich mit Doxi zu einer einwöchigen Womo-Tour an die Mosel und in den Hunsrück aufgebrochen. Nach zwei Wochen mit sehr nassem, April-haftem Wetter verspricht die kommende zweite Maiwoche viel Sonne – das möchte ich ausnutzen.

Unser erste Ziel ist Zell, das an einer imposanten Flussschleife der Mittelmosel liegt. Wir haben Glück und erwischen einen Womo-Stellplatz mit direktem Blick auf den Fluss.

Unmittelbar nach der Ankunft breche ich mit Doxi zu einer ausgedehnten Wanderung entlang der Mosel-Schleife auf. Die 24 Kilometer lange Tour folgt in vielen Abschnitten dem beliebten Moselsteig. Allerdings sind hier heute nur wenige Wanderer unterwegs, was ich sehr angenehm finde.

In der ersten Stunde ist der Himmel noch grau, doch dann lockern die Wolken immer mehr auf und geben den Blick auf einen blauen Himmel frei. Bei knapp 15 Grad Lufttemperatur kommt schon bald die Sonne heraus. Es dauert nicht lange, und wir können zwischen den Weinstöcken die ersten wunderbaren Fernblicke von den Moselhöhen genießen.

Auf dem Weg zum ehemaligen Kloster Marienburg sehen wir die Mosel dann tatsächlich doppelt. Der Strom kommt von links aus Richtung Trier, windet sich hinter uns um die Moselschleife von Zell, um dann auf der rechten Seite weiter in Richtung Koblenz zu strömen. Toll sieht das aus!

Wir laufen bis zur Marienburg, blicken von dort auf Pünderich herab und steigen dann hinunter zur Eisenbahnbrücke bei Bullay. Die 1888 eröffnete, zweistöckige Eisenkonstruktion war seinerzeit die erste Brücke in Deutschland, auf der Eisenbahnen, Automobile und Pferdegespanne ungestört voneinander gleichzeitig verkehren konnten.

Wir laufen entlang der Uferpromenade ein Stück flussabwärts, um dann durch die Weinberge in den Wald oberhalb von Bullay aufzusteigen. Flussaufwärts geht es nun in Richtung Merl und weiter nach Zell, wo wir auf den Berg Collis aufsteigen. Oben erwartet uns der Collis-Turm mit einer tollen Aussicht hinunter nach Zell – und einem schwierigen Abstieg über steile, schmale Stufen, die in den Schieferfels gehauen sind.

Ich habe ein wenig Angst um Doxi, die das Gekraxel jedoch souverän meistert. Dennoch beschließe ich nach dem ersten Abschnitt, lieber einen Umweg zu laufen, als weiter über den Collis-Steilpfad nach Zell hinabzusteigen.

So vergehen am Ende tatsächlich mehr als sechs Stunden, bis wir wieder am Wohnmobil eintreffen. Fast 1000 Höhenmeter haben wir auf dieser tollen Tour erklommen. Ein supertoller Auftakt für die kommende Wanderwoche. Ich freue mich auf mehr.

( MITI )