Tag 25Rund um das Storchendorf Rühstädt kann man schön wandern: entlang der Elbe und durch die Felder im Hinterland.
Wie überall in der dünn besiedelten Prignitz ist es sehr ruhig. Wir genießen das nach den vielen Tagen „on-the-road“ und begegnen bei unseren Spaziergängen Rehen, Füchsen, riesigen Langohren und ganz vielen Schmetterlingen.
Auf den Feldern weiden Kühe und Pferde, die sich über ein wenig menschlichen Kontakt freuen. Richtig entspannt ist es hier. So können wir die Tour schön ausklingen lassen.
Farbenvoller Sonnenuntergang am Abend
Blick von unserem Schlafplatz am Morgen nach dem großen Regen
Bauernhaus am Ortstrand
hübscher Bauerngarten
Die Kirche von Rühstädt mit dem kleinen Friedhof
Kirchenportal
Schloss Rühstädt, Vorderseite
Aufgang zum Schloss
Schloss Rühstädt, Gartenseite mit Mammutbaum
Säule im alten Schlosspark
Hübscher Falter
Storchensäule
Tausende von Blüten an einer blühenden Linde – und überall Bienen, die Pollen sammeln
Doxi am Elbdeich
Wildblumen auf den trocken liegenden Überflutungsflächen der Elbe
In allen fünf Nestern auf dem Bild gibt es Nachwuchs
Hier haben wir gestanden:
Stellplatz:
Stellplatz am Besucherzentrum
Ort:
Rühstädt
Adresse:
Neuhausstraße 9
19322 Rühstädt
Preis pro Nacht:
kostenlos / kein Strom verfügbar (Daten vom 2.07.2020)
Zusatzinfo:
Hübscher kleiner Platz am Orstrand im Grünen. Keine Infrastruktur, aber schön leise und ruhig und direkt bei den Störchen. Morgens hört man die Hähne krähen und die Störche klappern. Nur 1.500 Meter bis zur Elbe.
Tag 25Die letzten zwei Tageunserer vierwöchigen Womo-Tour durch Mecklenburg-Vorpommern verbringen wir in Rühstädt (Brandenburg). In dem kleinen Dorf an der Elbebrüten jährlich rund 20 Storchenpaare, zumeist auf vorbereiteten Nistplätzen auf Scheunendächern.
Vor vier Jahren war ich schon einmal hier, da kam ich aber genau eine Woche zu spät: Alle Störche waren bereits ausgeflogen in Richtung ihrer Winterquartiere in Afrika und Asien.
Aber diesmal passt es: Fast alle Nester sind wieder belegt und der Nachwuchs – oft zwei oder drei Jungstörche – bereits so groß wie ihre Eltern.
Teilweise haben sie sich sogar schon mehr Gewicht angefuttert als ihre Alten, weil sie den ganzen Tag im Nest verbringen und nicht auf Futtersuche gehen.
Die Alten füttern ihren Nachwuchs zwar noch fleißig, verbringen aber bereits viel Zeit mit etwas Abstand zu ihren Nestern und schauen sich das Treiben des Nachwuchses aus einigen Metern Entfernung vom Dachfirst aus an.
Die jungen Störche fliegen noch nicht, breiten aber immer wieder ihre Schwingen aus und simulieren das Fliegen. Mitunter heben sie dabei bereits für einige Zentimeter aus ihren Nestern senkrecht nach oben ab, um gleich wieder zu landen. Putzig sieht das aus.
Bald werden sie das Fliegen lernen und dann im August bereits rund zwei Wochen vor ihren Eltern zu ihrer ersten großen Reise aufbrechen. Dies und noch viel mehr erfahren wir bei einem Besuch im NABU-Informationszentrum in Rühstädt. Prädikat: Sehr empfehlenswert.
Leider kann man die Störche aus der Entfernung mit dem Handy nicht so gut fotografieren. In meiner Verzweiflung halte ich mein Fernglas vor das Handy, aber das funktioniert auch nicht so richtig. Dennoch hier meine besten Aufnahmen von den Störchen in Rühstädt 2020.
Tafeln an den Häusern informieren über den Bruterfolg in den jeweiligen Nestern
Auch auf dem alten Trafohäuschen befindet sich ein Nest
Die Jungstörche sind zwar schon so groß wie ihre Eltern, müssen aber weiterhin gefüttert werden
Eines der wenigen Wohnhäuser (und nicht Scheunen), auf denen ein Nest sitzt
Hier stolziert ein Storch bei der Nahrungssuche auf der Wiese vor unserem Stellplatz
Aufnahme mit dem Fernglas vor dem Handy
Stark vergrößerte Aufnahme, um den Storch heranzuholen
Da kommt einer angeflogen
Der Jungstorch auf dem Wasserturm simuliert schon einmal das Fliegen
Tag 24Eigentlich wollten wir nach unserem Besuch in Plau am See das ehemalige Kloster Dobbertin besichtigen, bis 1918 eines der größten Landgüter und Wirtschaftsbetriebe in Mecklenburg.
Doch als wir nach einer halbstündigen Autofahrt in Dobbertin eintreffen, werden wir noch an der Zufahrt freundlich, aber bestimmt abgewiesen: Die gesamte Anlage, auf der heute psychisch-kranke und hilfebedürftige Menschen durch die Diakonie betreut werden, steht unter Corona-Quarantäne.
Spontan entschließen wir uns, nach Parchim weiterzufahren, rund 30 km weiter südwestlich. Parchim ist die Kreisstadt des Landkreises Ludwigslust-Parchim und liegt am Südrand der Sternberger Seenlandschaft.
Die Stadt war das Siedlungsgebiet des westslawischen Stammes der Smeldinger. Durch die Stadt fließt die Elde, der sich hier in mehrere Flussarme aufteilt und Inseln gebildet hat.
Das erweiterte Stadtrecht erhielt Parchim 1226. In den darauf folgenden Jahrzehnten wurde eine massive Stadtmauer mit einer Höhe von bis zu 6 Metern errichtet. Auf einer Länge von rund 3 km ist diese Mauer noch heute erhalten.
Schon um 1530 fand in Parchim die Reformation statt. Im Dreißigjährigen Krieg, durch die Pest und mehrere große Brände, wurde die Stadt im ausgehenden Mittelalter stark in Mitleidenschaft gezogen. Von einstmals mehr als 5.000 Einwohnern überlebten kaum mehr als 1.200.
Wie auch andere Städte der Region wurde Parchim 1806 durch napoleonische Truppen geplündert. Erst nach 1815 erholte sich die Stadt allmählich und kam durch die einsetzende Industrialisierung zu Wohlstand.
Nach der Wiedervereinigung wurde die historische Altstadt im Rahmen der Städtebauförderung und des Programmes „Städtebaulicher Denkmalschutz“ grundlegend saniert. Rund um das Rathaus und den Marktplatz findet man dadurch heute viele schöne Häuser, die wir uns auf einem Spaziergang durch die Altstadt anschauen. Anschließend geht es für uns weiter in Richtung Elbe zum Storchendorf Rühstädt.
Rathaus am Alter Markt, Stirnseite
Rathaus am Alter Markt, Seitenansicht
Portal des Rathauses
Blick in den Färbergraben, der durch ein Wehr von der Alten Elde gespeist wird
Marienkirche Westansicht
Marienkirche Südansicht
Haus an der Mühlenstraße gegenüber der Marienkirche
Skulptur vor dem ehemaligen Kaiserlichen Postamt
Giebelhaus
Zinnhaus in der Langen Straße 24
Denkmal für den größten Sohn der Stadt: Helmuth Karl Bernhard von Moltke, Preußischer Generalfeldmarschall
Eines der wenigen noch nicht rennovierten Häuser in der Altstadt von Parchim
Volksschulhaus von 1892, heute: Fritz-Reuter-Schule
Tag 24Bevor wir den schönen Plauer See verlassen, besuchen wir noch die namensgebende Stadt an der Mündung der Elde in den See. Über die Müritz-Elde-Wasserstraße ist Plau am See mit den jeweils rund 250 km entfernt liegenden Städten Hamburg und Berlin verbunden.
Bis 1994 trug die Stadt lediglich ihren ursprünglichen Namen Plau, der dann ergänzt wurde, um Verwechselungen mit Plaue, Plauen und Plaue (Brandenburg an der Havel) zu vermeiden.
Die Stadt ist im 13. Jahrhundert aus einer slawischen Siedlung von Fischern und Flößern hervorgegangen.
Die nördlich gelegene slawische Burg und Siedlung Quetzin bildete ein kulturelles Zentrum des slawischen Stammes der Warnower.
Im Mittelalter hatte die Stadt unter der Pest, dem Dreißigjährigen Krieg und mehreren verheerenden Stadtbränden zu leiden, bei denen wiederholt ein großer Teil von Plau zerstört wurde.
Im November 1806 plünderten die französische Revolutionsarmee mit 18.000 Mann drei Tage lang die Stadt und verursachten enorme Schäden. Erst danach begann der wirtschaftliche Aufschwung, u. a. durch eine große Tuch- und Maschinenfabrik.
Heute, 30 Jahre nach der Deutsch-deutschen-Wiedervereinigung, präsentieren sich viele der historischen Häuser im Stadtkern fein renoviert und mit hübscher Fassade. Die Lage an der Elde und am Plauer See verleihen der Stadt ein maritimes Flair. Richtig gut gefällt es uns hier. Schön, dass wir diesen Abstecher unternommen haben, bevor es weiter an die Elbe geht.
Infotafel der Wasserstraßen rund um Plau am See
Rechts die Kirche, links die Schleuse mit der Fußgängerbrücke darüber
Ein Schwanenpaar mit ihren vier Jungen an der Elde
Blick von der Schleuse in Richtung Plauer See
Ein Boot liegt vor der Schleuse in Warteposition
Wunderschöner Privatgarten direkt an der Elde
Alte Mühle an der Schleuse
Stadtkirche St. Marien am Markt
Schmales Eckhäuschen in der Altstadt an der Kirche
Das alte Rathaus am Markt, 1980 abgebrannt und zu DDR-Zeiten nur unter erheblichen Mühen wieder aufgebaut
Altes Rathaus, Seitenansicht
In der Altstadt dominieren traufständige, zweigeschossige Fachwerkbauten mit Ziegelfüllung zwischen dem Fassadengebälk
Eines der wenigen noch nicht vollständig renovierten Fachwerkhäuser in der Altstadt
Tag 22Zweieinhalb Stunden in der Altstadt von Plau haben ausgereicht, um wieder einen wahren Schatz prächtiger Haustüren und Portale zu entdecken. Hier eine Auswahl meiner schönsten Auf ahmen.
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