Blick vom Kriegerdenkmal oberhalb von Nohen hinunter zu unserem Startpunkt an der Nahe
Hier haben wir gestanden:
Stellplatz:
Wanderparkplatz Im Eck (kein offizieller SP)
Ort:
Nohen
Adresse:
Im Eck
55767 Nohen
Preis pro Nacht:
kostenlos / kein Strom verfügbar (Daten vom 17.10.2021)
Zusatzinfo:
Kleiner Schotterparkplatz direkt an der Nahe und am Sportplatz. Wohnmobile stären dort nicht. Keine Infrastruktur.
Tag 7Vom Erbeskopf, dem höchsten Punkt im Hunsrück, bin ich wieder zur Nahe abgestiegen, um bei Nohen, 15 km südlich der Kreisstadt Birkenfeld, mit Doxi die Traumschleife „Nohener Nahe Schleife“ zu laufen.
Der Weg mit dem Wohnmobil dorthin war abenteuerlich, doch das scheinbar endlose Gekurve über enge Straßen und steile Anstiege hat sich gelohnt: Die Wanderung ist wirklich ein Juwel unter den Touren, die wir bislang in dieser Region unternommen haben.
Wie ich hinterher erfahren habe, ist dieser Premiumweg vom Deutschen Wanderinstitut mit sagenhaften 92 Erlebnispunkten bewertet worden, und das hat er m. E. auch verdient.
So viele schöne Ausblicke, sowohl von Felsklippen weit oberhalb der Nahe, als auch auf Flussniveau, so herrlich bunte Mischwälder an den Steilhängen und lauschige Talgründe am Fluss in einer weitgehend unberührten Landschaft. Das hat wirklich Spaß gemacht.
Wanderkarte der Traumschleife
Nahe-Wehr unterhalb des Ortes
Eingangsportal zur Traumschleife
Kriegerdenkmal oberhalb von Nohen
Blick hinunter in den Ort vom Kriegerdenkmal
Blick von der Kanzel zur Alten Wassermühle und zur Eisenbahnbrücke über die Nahe (rechts)
Die Alte Wassermühle wird derzeit restauriert
Wandergedicht an der Kanzel
Blick von der kleinen Nahebrücke an der Mühle hinauf zur Kanzel, wo wir vorhin noch standen
Idyllische Landschaft an der Nahe
Eisenbahnbrücke über die Nahe
Große Findlinge im Flussbett
Hier geht es steil bergauf. Seile geben Halt.
Blick von der Steilstelle auf die Nahe
Am Fluß kurz vor Nohen
Wanderpause mit Apfel
Panoramablick von den Klippen hinunter in das Nahetal
Windklang, die begehbare Skulptur auf dem Gipfel des Erbeskopf, im Nebel
Hier haben wir gestanden:
Stellplatz:
Parkplatz am Hunsrückhaus (kein offizieller SP)
Ort:
Hilscheid
Adresse:
Hunsrückhaus
54426 Hilscheid
Preis pro Nacht:
kostenlos / kein Strom verfügbar (Daten vom 17.10.2021)
Zusatzinfo:
Großer Beuscherparkplatz am Hunsrückhaus, 100 Meter unterhalb des Gipfels des Erbeskopfs. Wohnmobile stören dort nicht. Keine Infrastruktur.
Tag 7Der Erbeskopf, der höchste Berg im Hunsrück, ist zugleich der höchste linksrheinische Punkt in Deutschland. Bei einer Höhe von 816 Metern hat man von dort einen weiten Blick ins Land. Allerdings nur bei schönem Wetter.
Mich empfängt der Erbeskopf am Dienstagnachmittag mit Starkregen. Und als dieser am nächsten Morgen abgezogen ist, bleibt Nebel zurück. Von Sonne und Fernsicht keine Spur.
Trotzdem laufe ich von unserem Stellplatz am Hunsrückhaus zweimal mit Doxi die verbleibenden rund 120 Meter zum Gipfel hinauf.
Früher war die gesamte Gipfelregion militärisches Sperrgebiet, heute ist dort nur noch eine Radarstation im Betrieb. Im Winter bringt ein Schlepplift Skifahrer zum Gipfel hinauf, in der warmen Jahreszeit ist dort eine Sommerrodelbahn in Betrieb.
Oben auf dem Gipfel steht ein hölzerner Aussichtsturm, der derzeit noch wg. Corona geschlossen ist. Außerdem begrüßt die Besucher dort seit 2001 die begehbare Skulptur Windklang des Bildhauers Christoph Mancke. Sie ist als Landmarke weithin sichtbar.
Eine schöne Wanderungdurch die als Naturpark ausgewiesene Gipfelregion ermöglicht die 7 km lange Traumschleife „Gipfelrauschen“, der ich mit Doxi folge. Sie führt vom Hunsrückhaus hinauf zum Gipfel und auf der anderen Seite knapp unterhalb der Kammhöhe durch den Wald. Eine sehr schöne Tour, auch bei Nebel.
Wanderkarte unserer Tour
Das Hunsrückhaus, jetzt „Nationalpark Schaufenster“
Skulptur vor dem Hunsrückhaus
Gedenkstein zur Eröffnung des Nationalparks
Blick von der Spielwiese zum Hunsrückhaus
Infotafel am Eingang zum Nationalpark
Übersicht der Traumschleife „Gipfelrauschen“
Hier geht es zum Gipfelrauschen
Waldgeist am Kletterwald
Sommerrodelbahn unterhalb des Erbeskopf
Liftanlage am Erbeskopf
Liftanlage und Mountainbike-Trail führen vom Hunsrückhaus bis kurz unter den Gipfel
Stele unterhalb des Gipfels
Begehbare Skultpur Windklang, Blick vom Hang unterhalb des Gipfels
Nur vom Gipfel aus ist de Skulptur begehbar
Aussichsturm auf dem Gipfel, derzeit noch wg. Corona geschlossen
Militärische Funkanlagen auf dem Gipfel
Die Traumschleife „Gipfelrauschen “ führt durch das Naturreservat auf dem Gipfelkamm
Die Steinbachtalsperre bei Kempfeld wird derzeit saniert und ist deshalb nur zu einem Bruchteil gefüllt
Hier haben wir gestanden:
Stellplatz:
Wanderparkplatz an der Talsperre Steinbach (kein offizieller SP)
Ort:
Kempfeld OT Katzenloch
Adresse:
Am Steinberg
55758 Kempfeld
Preis pro Nacht:
kostenlos / kein Strom verfügbar (Daten vom 17.10.2021)
Zusatzinfo:
Großer Schotterparkplatz nahe der Talsperre. Keine Infrastruktur. Wohnmobile stören dort nicht.
Tag 6Unsere heutige Wanderung führt uns rund um die Steinbachtalsperre bei Katzenloch, Gemeinde Kempfeld. Die 1,3 Kilometer lange und 36 Meter tiefe Talsperre wurde 1966 in Betrieb genommen und dient der Trinkwasserversorgung der nahegelegenen Stadt Idar-Oberstein. Sie speichert bis zu 4,8 Millionen Kubikmeter Wasser.
Der 13 km lange „Köhlerpfad am Steinbach“ startet am Wasserwerk Katzenloch und führt zunächst am Flachsbach entlang durch einen schönen Wiesengrund.
Bald erklimmen wir die Höhen nördlich der Talsperre und bekommen am Aussichtspunkt einen Blick auf die Talsperre. Die Talmauer der Sperre wird zurzeit saniert und um 20 Zentimeter erhört, deshalb wurde das Wasser im April 2021 weitgehend abgelassen.
Weiter laufen wir durch Felder und Waldabschnitte in Richtung des Köhlerdorfes Langweiler. Wir steigen weiter auf und umrunden das Dorf. Dahinter erblicken wir in der Ferne erneut die Talsperre, der wir uns nun wieder annähern.
Am Rande des Ortes Sensweiler überqueren wir den Steinbach, kurz bevor dieser in die Talsperre fließt. Dem Südrand der Talsperre folgend laufen wir zurück zu unserem Startpunkt, den wir nach etwas mehr als drei Stunden wieder erreichen.
Eigentlich sollte es heute den ganzen Tag regnen, aber zumindest auf dieser Vormittagswanderung sind wir schon einmal trocken geblieben. Glück gehabt.
Karte der Tour
Portal am Einstieg zur Wanderung
Wir überqueren zunächst den Flachsbach
Infotafel zum Thema „die Kraft des Wassers“
Urige Landschaft am Flachsbach
Urige Landschaft am Flachsbach
Das Wasser ist ganz klar
Hübsche kleine Wanderbrücke mitten im Nirgendwo
Die Staumauer ist komplett saniert worden
Für die Sanierung wurde das Wasser weitehend abgelassen
Abfluss des Steinbachs hinter der Staumauer
Wir nähern uns Langweiler
Ach, so! Schild in Langweiler.
Doxi wältzt sich auf dem bemoosten Waldboden oberhalb von Langweiler ab
Der Steinbach hinter Langweiler kurz vor dem Zufluss in die Talsperre
Was sind das denn für hübsche Blätter?
Blick hinter Langweiler zur Talsperre
Der Herbst dreht langsam auf
Moderne Megalith-Kunstwerk zwischen Sansweiler und Katzenloch
Blick hinunter nach Herrstein, dem Ausgangspunkt des Mittelalterpfads
Tag 5Wir sind in den schönen Ort Herrstein gekommen, weil dort ein bekannter Wanderweg startet, der im Jahr 2010 sogar zum schönsten Wanderweg Deutschlands gekürt wurde: der Mittelalterpfad.
Er verbindet den historischen Burg- und Talort Herrstein mit den offenen Hunsrückhöhen, die sich zwischen Soon- und Idarwald erstrecken. Unterwegs eröffnen sich uns immer wieder herrlich weite Panoramablicke in die Landschaft.
Dazwischen gibt es lauschige Bachtäler, dichte Waldabschnitte, Felsrücken mit knorrigen Eichen und immer wieder interessante Infotafeln über die Geschichte der Region und ausgewählter Plätze am Wegesrand in den Zeiten des Mittelalters.
Eine wirklich abwechslungsreiche, gut ausgeschilderte und klug ausgewählte Streckenführung.
Da ich mit Doxi erst um 16:30 zu der Tour aufbreche, haben wir auf dem Rückweg etwas Mühe, nicht in die Dunkelheit zu kommen. Auf dem serpentinenartigen Abstieg vom Aussichtsturm hoch oben im Wald hinunter nach Herrstein wird es schwierig.
Vor allem spürt man, dass die Nacht naht: Überall kommen bereits Rehe aus der Deckung. So erwächst auf den letzten Kilometern der Tour eine ganz eigentümliche Stimmung, die wir beim Wandern nicht so häufig erleben.
Übersichtskarte der Tour
Blick aus der Stadtmauer
Blick über das Tal des Fischbachs hinweg
Blick Richtung Breitenthal
Felsrücken an der Rabenkanzel
Wir wagen uns bis zur Spitze der Rabenkanzel voran
Bald überqueren wir den Hosenbach
Lieblicher Talgrund am Hosenbach
Die Tour ist hervorragend ausgeschildert
Die Jammereiche, hier sollen im Dreißigjährigen Krieg viele Dorfbewohner getötet worden sein
Der Wechsel von Wald- und Feldflächen prägt die Landschaft
kostenlos / Strom verfügbar (Daten vom 17.10.2021)
Zusatzinfo:
Feiner kleiner Stellplatz an einem Bach und unmittelbar am Rand der historischen Altstadt. V/E vorhanden.
Tag 5Unser Übernachtungsort heute ist Herrstein an der Deutschen Edelsteinstraße, rund sechs Kilometer von Fischbach entfernt. Der Ort liegt im Hunsrück südlich des Idarwalds. Durch ihn fließt der Fischbach, der später beim gleichnamigen Ort in die Nahe mündet.
Herrstein ist ein beliebter Ausflugsort seit einer großen Restaurierungskampagne in den späten 1970er Jahren. Dabei wurden die zugeputzten oder mit Schiefer verkleideten Fachwerkhäuser des historischen Ortskerns freigelegt.
So entstand das malerisch wirkende Ensemble eines mittelalterlichen Marktfleckensinklusive Stadttor, Wehrturm und Resten der früheren Stadtmauer.
Dass Wohnmobile an einem so schönen Ort und unmittelbar vor den Toren der Altstadt kostenlos parken können, nehmen wir sehr gerne an.
Das Heimatmuseum vor dem Stadtor (links)
Stadttor mit Uhrengeläut, Landseite
Stadttor, Ortsseite
Häuser am Stadttor
Häuser am Stadttor
Aufgang vom Stadttor zum Markt
Blumenensemble zwischen den Häusern
Die Alte Zehntscheune (links), heute eine Gastronomie
Liebevoll restaurierte Fachwerkhäuser überall
Von uns aufgeschreckt: Eine süße Katze am Marktplatz
Nur einige wenige Fachwerkhäuser sind noch nicht vollstädnig renoviert
Wanderparkplatz am Kupferbergwerk (kein offizieller SP)
Ort:
Fischbach
Adresse:
Hosenbachstraße
55743 Fischbach
Preis pro Nacht:
kostenlos / kein Strom verfügbar (Daten vom 17.10.2021)
Zusatzinfo:
Großer Wanderparkplatz auf Schotter direkt am Kupferbergwerk, zwei Kilometer außerhalb von Fischbach. Wohnmobile stören dort nicht. Keine Infrastruktur.
Tag 5Oberhalb von Fischbach an der Nahe, rund 10 km von Idar-Oberstein entfernt, existiert seit der Zeit der Kelten und Römer ein Kupferbergwerk, das seit 1975 der Öffentlichkeit zugänglich ist.
Erstmals urkundlich erwähnt wurde es im Jahre 1461 bei die Verleihung der Bergrechte durch die lokalen Machthaber, den Pfalzgrafen von Sponheim und den Wildgrafen von Kyrburg.
Noch über diese Zeit hinaus erfolgte der Vortrieb und Abbau des erzhaltigen Vulkangesteins komplett in Handarbeit mit Hammer und Stößel. Mehr als zwei bis vier Zentimeter kam ein Bergmann in seiner zwölfstündigen Schicht kaum voran.
Erst im späten Mittelalter kamen dann Sprengverfahren auf, allerdings in viel kleinerem Maßstab, als man das heute aus dem Bergbau kennt.
Es ist unglaublich, dass die Bergleute auf diese Weise mitten im Berg einen Hohlraum geschaffen haben, der in Europa einzigartig ist und die gesamte Porta Nigra, das berühmte römische Stadttor von Trier, aufnehmen könnte.
Wo die Besucher heute auf einem Asphaltweg bequem auf halbe Höhe den Berg hinauflaufen und dann über einen kurzen Stollen in den riesigen Hohlraum gelangen, haben sich die Bergleute früher vom Fuße des Berges erst 200 Meter in den Stein hineingehauen und dann noch einmal 60 Meter aufwärts.
Allein um diese Strecke zu ihrem Arbeitsplatz im Berg zu bewältigen, benötigten die Bergleute täglich eine Stunde für den Auf- und eine für den Abstieg. Und das zählte nicht zu ihrer zwölfstündigen Arbeitszeit!
Schematische Darstellung der Stollen im Berg
Auf dem geführten Rundgang mit einer Besuchergruppe erfahre ich, dass kaum ein Bergmann damals mehr als 40 oder 45 Jahre alt wurde. Und doch war dies mehr als die Durchschnittsbevölkerung, weil die Bergleute gut mit Obst und Gemüse und im Krankheitsfall auch medizinisch versorgt wurden. So hart die Arbeit aus heutiger Sicht erscheint: Sie war in dieser Zeit ein begehrter und mit Stolz ausgeführter Beruf.
Im Berg arbeiten durften übrigens nur Männer. Frauen brachten Unglück und ließen die Stollen einstürzen, dachte man damals. Dafür arbeiteten Frauen und Mädchen am Fuß des Berges, wo das heraus geschaffte Erz zerkleinert, pulverisiert und dann verhüttet wurde, um möglichst reines Kupfer zu gewinnen. Alles unglaublich aufwändig und aus heutiger Sicht unerträglich harte Arbeit. Was geht es uns im 21. Jahrhundert doch gut!
Eintrittskarte
Wegweiser beim Aufstieg zum Stolleneingang
Geschichte des Kupferbergbaus in Fischbach
Einzige Frau im Berg: Die heilige Barbara, Schutzpatronin der Bergleute
Der größte von Menschen im Berg geschaffene Hohlraum in Europa
Die verschiedenen Aufgaben im Berg werden durch Pappkameraden illustriert
Mühsam mussten die Bergleute auf einfachsten Leitern emporsteigen
Heute können die verschiedenen Kammern und Stollen durch Treppen sicher und mühelos begangen werden
Farblich auffällige Ausfällung in der Wand
Die gesamte Anlage ist aufwändig illuminiert
Auf kleinen Loren, den sogenannten „Hunden“, wurde das Erz aus dem Berg geschafft, nachem man es bis zum Fuß des Berges hinabgelassen hatte
Der Berggeist
Hier reift aromatischer Bergkäse heran
Die Farbe des Gesteins zeigt die verschiedenen Mineralien
Mehr als ein Sprengloch schaffte ein Arbeiter nicht pro Tag
Die Dimensionen sind wirklich beeindruckend
Verhüttung des geförderten Erzes am Stollenausgang
Mit Hilfe der Wasserkraft werden Stempel angetrieben, die das Erzgestein zerkleinern
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