Tag 8Bei der Erkundung der Insel Reichenau besuche ich im Ortsteil Mittelzell das berühmte ehemalige Kloster Reichenau, dessen frühmittelalterliche Buchmalerei seit 2003 zum Weltdokumentenerbe der UNESCO gehört. Es zählt neben St. Gallen und Fulda zu den bedeutendsten Klöstern der karolingischen Zeit.
Das Kloster geht auf eine im Jahre 724 n. Chr. gegründete Benediktinerabtei zurück. Nach den napoleonischen Säkularisierungen verließen im Jahre 1803 die letzten Mönche die Insel. Doch seit 2001 leben wieder einige Benediktiner dort.
Das Kloster war im Frühmittelalter eines der wichtigen kulturellen und wissenschaftlichen Zentren des Reiches der Karolinger und Ottonen. Speziell durch die Manuskripte aus dem 10. und 11. Jahrhundert, die die Ottonische Buchmalerei repräsentieren, hat das Kloster eine weitreichende Bekanntheit erreicht.
Als herausragend gelten auch die mittelalterlichen Goldschmiedearbeiten des Klosters. So solle die Reichskrone in der Wiener Schatzkammer durch die Goldschmiede des Klosters Reichenau angefertigt worden sein. Ich nutze den Besuch der Klosterkirche, um an diesem geschichtsträchtigen Ort zwei Kerzlein für meine Eltern anzuzünden.
Blick hinauf zur italienischen Wassertreppe (Foto Harke | http://commons.wikimedia.org | Lizenz: CC BY-SA 3.0 DE)
Tag 7Am Abend wandere ich mit Doxi von unserem Stellplatz an der Bodensee Therme 6 Kilometer am Seeufer entlang zur Insel Mainau. Die drittgrößte der Bodenseeinseln befindet sich in dem als Überlinger See bezeichneten nordwestlichen Teil des Bodensees. Sie ist über eine Brücke zu erreichen und verfügt über einen eigenen Schiffsanleger.
Bedingt durch das günstige Bodenseeklima wachsen im Schlosspark der tropfenförmigen Insel Palmen und andere mediterrane Pflanzen. Wegen ihrer reichen subtropischen, teilweise auch tropischen Vegetation wird die Mainau häufig als „Blumeninsel“ bezeichnet.
Neben den historischen Gebäuden bildet das von Großherzog Friedrich I. ab 1856 angelegte parkähnliche Arboretum das Herzstück der Insel. Dort wachsen mehr als 500 verschiedene Arten von zum Teil seltenen und wertvollen Laub- und Nadelgehölzen.
Die Insel gelangte im Jahre 1928 durch Erbschaft in den Besitz des schwedischen Königshauses. Das Schloss war zu diesem Zeitpunkt feucht und voller Ungeziefer, die Parkanlagen verwildert. 1932 übertrug Prinz Wilhelm von Schweden die Verwaltung der Mainau an seinem 23-jährigen Sohn Prinz Lennart Bernadotte. Er stellte sich der Herausforderung und fand Gefallen daran, die Mainau wieder zu einem Blumenparadies auszubauen.
Als Lennart Bernadotte im selben Jahr das schwedische Königshaus für die Heirat mit der bürgerlichen Karin Nissvandt verließ und auf sämtliche Titel und eine mögliche Thronfolge verzichtete, zog er sich auf die Mainau zurück und machte die Insel zu seinem neuen Zuhause.
Das Schloss im Herzen der Insel ist bis heute Wohnsitz der gräflichen Familie Bernadotte, die Mainau schon in den 1930er Jahren gegen Entgelt für viele tausende Besucher jährlich öffnete. Auch ich wollte mir die Insel gerne anschauen, bin mit Doxi an diesem Abend aber einfach zu spät dran. Na, vielleicht ein anderes Mal.
Wanderkarte unserer Tour
Luftbild der Insel Mainau, aus dem Zeppelin fotografiert (Foto Holger Uwe Schmitt | http://commons.wikimedia.org | Lizenz: CC BY-SA 3.0 DE)
Blick vom Bodenseeuferweg hinüber nach Mainau
Yachthafen und Fähranlager in Großenegg
Die Fähre ist der kürzeste Weg hinüber auf die Schweizer Seeseite
Ein Traum: Das Haus am See
Altes kaiserliches Wasserwerk am Seeufer
Der Zeppelin NT über der Insel Mainau (Foto Jan Wedekind | http://commons.wikimedia.org | Lizenz: CC BY-SA 3.0 DE)
Infotafel am Zugang zur Insel Mainau
Das Schloss Mainau (Foto Rainer Lippert, bearbeitet durch Tuxyso | http://commons.wikimedia.org | Lizenz: CC BY-SA 3.0 DE)
Der Gärtnerturm (Foto User:Riessdo | http://commons.wikimedia.org | Lizenz: CC BY-SA 3.0 DE)
Denkmal für Lennart Bernadotte (Foto Daniel Hüneborg | http://commons.wikimedia.org | Lizenz: CC BY-SA 3.0 DE)
Blick hinunter von der itelienischen Wassertruppe (Foto Stako | http://commons.wikimedia.org | Lizenz: CC BY-SA 3.0 DE)
Blumenbeete auf der Insel Mainau
Rondell (Foto Stako, bearbeitet durch Tuxyso | http://commons.wikimedia.org | Lizenz: CC BY-SA 3.0 DE)
Palmen auf Mainau (Foto Stako, bearbeitet durch Tuxyso | http://commons.wikimedia.org | Lizenz: CC BY-SA 3.0 DE)
Blumenbeete auf Mainau (Foto Stako, bearbeitet durch Tuxyso | http://commons.wikimedia.org | Lizenz: CC BY-SA 3.0 DE)
Tag 7Die Silhouette von Konstanz wird überragt vom mächtigen Glockenturm des Konstanzer Münsters, dem „Münster unserer Lieben Frau“, wie das katholische Gotteshaus offiziell heißt.
Die Kirche geht auf die Anfangszeit des Bischofssitzes um das Jahr 600 n. Chr. zurück. Sie war für zwölf Jahrhunderte die Kathedrale der Bischöfe von Konstanz und diente in den Jahren 1414–1418 als Sitzungssaal des Konzils von Konstanz.
Architektonisch handelt es sich beim bestehenden Bau um eine der größten romanischen Kirchen Südwestdeutschlands. Er ist als dreischiffige Säulenbasilika mit kreuzförmigem Grundriss ausgelegt und wurde im Jahr 1089 geweiht.
Die ursprüngliche Kirchenausstattung aus der Zeit der Romanik und Gotik ist heute nur an wenigen Stellen erhalten – im Innenraum überlagern sich Elemente aus der Zeit des Barocks, des Klassizismus und der Neugotik.
Als ich auf unserem Stadtbummel durch Konstanz am Münsterplatz vorbeikomme, nutze ich die Gelegenheit, um dort zwei Kerzlein für meine Eltern anzuzünden. Doxi parke ich in dieser Zeit an einer Bank im Schatten des Münsters. Als ich zurückkehre, hat sich eine Frau auf die Bank gesetzt. Doxi liegt unmittelbar daneben und schaut die Dame freundlich an. Feine Doxi, so soll es sein.
Der Hochaltar im Langhaus
Die Vierung und dahinter der Hochchor
Barockaltar im südlichen Querhaus (Thomaschor)
Gotische Darstellung des Todes der Jungfrau Maria und ihrer Beweinung durch die Jünger
Barockaltar im nördlichen Querhaus (Thomaschor)
Hier habe ich für meine Mutti zwei Kerzlein angezündet
ATag 7uf meinem ausgedehnten Stadtbummel durch Konstanz begegnen mir immer wieder schöne Kunst- und Design-Objekte im öffentlichen Raum. Hier eine Auswahl der Objekte, die mir am besten gefallen haben.
Blick auf die Rheinbrücke in Konstanz. Hier fließt der Rhein aus dem Bodensee ab.
Hier haben wir gestanden:
Stellplatz:
Stellplatz an der Bodensee Therme Konstanz
Ort:
Konstanz
Adresse:
Zur Torkel 8
78464 Konstanz
Preis pro Nacht:
6 € / kein Strom verfügbar (Daten vom 15.09.2019)
Zusatzinfo:
Eigentlich kein Stellplatz, sondern einfach ein etwas breiterer Parkstreifen für maximal 6 Wohnmobile an einer ansteigenden Straße ohne jegliche Infrastruktur. Dafür direkt an der wunderschönen Bodensee Therme und nur wenige Schritte vom Uferweg entfernt.
Tag 7Von Tuttlingen kommend sind wir früh am Morgen an den Bodensee weiter gefahren. Unser erstes Ziel dort ist Konstanz, die größte Stadt am Bodensee, unmittelbar an der Grenze zur Schweiz gelegen. Konstanz wurde bereits von den Römern besiedelt und ist heute ein wichtiger Ausgangspunkt für die Bodenseeschifffahrt.
An der Rheinbrücke, die von prächtigen Villen aus der Gründerzeit gesäumt wird, fließt der Rhein aus dem Bodensee ab. Die Konstanzer Altstadt und die westlich anschließenden Stadtteile sind die einzigen Gebiete Deutschlands, die südlich des Seerheins, auf der „Schweizer Seite“, liegen.
Die Schweizer Nachbarstadt Kreuzlingen ist mit Konstanz zusammengewachsen, sodass die Staatsgrenze mitten zwischen einzelnen Häusern und Straßen hindurch verläuft. Entsprechend viele Schweizer sind in Konstanz unterwegs. Bei unserem ausgedehnten Stadtbummel stoßen wir immer wieder unvermittelt auf Grenzübergänge mitten in der Besiedelung.
Nachdem sich der Morgennebel über dem See am späten Vormittag gelegt hat, ist es ein wunderbar sonniger und warmer Tag. Überall am See liegen und sitzen die Menschen in Badebekleidung an den verstreuten Kiesstränden und genießen die Sonne oder schwimmen im See.
Fast vier Stunden bin ich mit Doxi in der Stadt und am Seeufer unterwegs. Wie schön, dass ich dieses bezaubernde Bodensee-Flair einmal erleben darf.
Karte unserer Stadtwanderung
Seefontäne vor der Shilouette der Altstadt
Schwänenversammlung am See
Historische Villa am See
Prächtiger Gründerzeitbau unmittelbar am Ufer an der Rheinbrücke
Prächtiger Holzbau am Seeufer
Der historische Rheinturm, heute Sitz des Fastnachtmuseums
Die ersten bunten Herbstblätter, die mir auf dieser Womo-Tour begegnen
Hafenausfahrt mit der Imperia
Die „Imperia“ an der Hafenausfahrt
Das Konzilsgebäude am Hafen
Yachthafen am Altstadt-Ufer
Einer von mehreren Grenzübergängen mitten in der Besiedelung
Das Schnetztor, der historische Zugang zur Altstadt, Seeseite
Das Schnetztor, von der Altstadt aus gesehen
Brunnen auf der Marktsätte, dem alten Marktplatz von Konstanz
Fassade des historischen Rathauses
Innenhof des Rathauses
Prächtige Fassadenmalerei an einem historischen Gebäude, das heute ein Hotel beherbergt
Die Elta (von rechts kommend) am Zusammenfluss mit der Donau
Tag 6Nach einer ruhigen Nacht am Donaupark in Tuttlingen breche ich mit Doxi am Morgen zu einer 16 km langen Wanderung in die Wälder westlich von Tuttlingen auf. Wir laufen zunächst an der Donau entlang durch den schönen Donaupark und überqueren dann am Freibad die Mündung der Elta in die Donau.
Durch schönen schattigen Mischwald geht es anschließend stetig bergauf bis zur Ruine der Konzenburg auf dem Konzenberg. Nur noch der mächtige Bergfried aus großen Kalksteinquadern ist erhalten, doch ich kann nirgendwo einen Eingang entdecken.
Dann geht es bergab in Richtung des Eltatals. Der 16 km lange linke Nebenfluss der Donau entspringt in einem Waldgebiet zwischen Trossingen, Spaichingen und Gunningen und mündet in Tuttlingen in die Donau. Der Fluss ist in den letzten Jahren renaturiert worden und schlängelt sich nun wieder durch sein schönes Tal in Richtung Tuttlingen.
Doxi nutzt die Gelegenheit und steigt mehrmals in den Fluss, um sich abzukühlen und zu trinken. Und ich genieße noch einmal das herrliche Spätsommerwetter. Fast ist es mir ein wenig zu viel Sonne, aber bald schon wird der Herbst kommen und dann werden wir uns wieder nach der Sonne sehnen.
Wanderkarte unserer Tour
Bootsskulptur in der Donau am Donaupark in Tuttlingen
Skultpur im Donaupark
Skultpur an unserem Stellplatz am Rande des Donauparks
Ruine der Konzenburg im Wald westlich von Tuttlngen
Gesehen am Wegesrand im Wald
Infotafel zur Renaturierung der Elta
Wir überqueren die Elta
Blick aus dem Eltatal in Richtung Westen
Blick aus dem Eltatal in Richtung Osten
Kleiner See im Eltatal
Doxi testet die Wasserqualität der Elta
Panoramabild aus dem Eltatal
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