Blick von der Burgtreppe hinunter nach Rothenfels. Links das alte Rathaus.
Tag 8Sieben Kilometer südlich von Neustadt am Main liegt Rothenfels, die kleinste Stadt Bayerns. Eingezwängt zwischen dem Fluss und einem Steilhang besteht die Stadt aus wenig mehr als einer Hauptstraße und einer darüber liegenden mittelalterlichen Gasse. Auf der anderen Mainseite liegt der deutlich größere und modernere Ort Zimmern.
Oben auf dem Steilhang über dem Ort thront die Burg Rothenfels, die dort vor rund 850 Jahren errichtet wurde. Beeindruckend ist nicht nur der mächtige Bergfried, sondern auch die tolle Aussicht hinunter in das Maintal.
Heute ist die Burg eine christliche Jugend- und Erwachsenenbildungsstätte mit Jugendherberge in freier Trägerschaft und ein beliebtes Ausflugsziel zwischen Würzburg und Aschaffenburg.
Vom Ort führt eine endlos erscheinende Treppe hinauf zur Burg. Während ich mit Doxi im prallen Sonnenschein aufsteige, bekomme ich immer mehr das Gefühl, das will ich meinem kleinen Fellmonster nicht in Gänze zumuten.
Auf halber Strecke leine ich Doxi im Schatten an und steige alleine weiter auf. Sie wartet dort ganz brav auf mich, bis ich nach einer kurzen Besichtigung der Burg wieder bei ihr bin.
Tag 8Wir folgen weiter dem Main und fahren von Lohr in das 8 km südlich gelegene Neustadt am Main. Der Ort liegt malerisch zwischen den Hängen des Bergs Klosterkuppel und dem Main.
Bekannt ist der Ort für seine ehemalige Benediktinerabtei, die von der karolingischen Zeit bis zur Säkularisation 1803 bestand.
Von den ursprünglichen Bauten sind nur wenige Mauerreste erhalten. Der größte Teil der großen Anlage mit der Klosterkirche St. Peter und Paul stammt aus dem 17. und 18. Jahrhundert.
Von der Klosteranlage wandere ich mit Doxi hinauf in die Hänge der Klosterkuppel. Die Landschaft unterhalb des Waldes ist lieblich. Die Wiesen sind mit blühenden Wildblumen und Obstbäumen durchsetzt.
Eigentlich will ich mit Doxi rund 8 km zum nächsten Ort Rothenfels und zurück wandern. Aber es ist schon so warm, dass wir beim Aufstieg zur Klosterkuppel ordentlich ins Schwitzen geraten. Also drehen wir um und laufen zurück nach Neustadt, denn wir haben heute noch einiges mehr vor.
Ausgewiesene Stellplätze auf einem großen Asphaltparkplatz am Main. Nur wenige Schritte zur sehenswerten Altstadt.
Tag 8Von Gemünden sind wir in südwestlicher Richtung weiter gefahren nach Lohr am Main. Die Stadt am Ostabhang des Spessarts liegt auf halber Strecke zwischen Würzburg und Aschaffenburg. Der Main nimmt hier eine Biegung und schwenkt nach Süden ein. Damit beginnt das Mainviereck, das den Südteil des Spessarts bildet.
Seit 2012 nennt sich Lohr „Schneewittchenstadt“. Dies geht auf die Nachforschungen eines Heimatforschers zurück.
Sie legen nahe, dass es sich bei historischen Vorbild um die 1725 in Lohr geborene Maria Sophia Margaretha Catharina von Erthal handelt. Sie lebte als Tochter eines Amtsmanns auf dem Schloss und starb kurz vor der ersten Niederschrift des Märchens durch die Brüder Grimm.
Lohr verfügt über eine große und sehenswerte historische Altstadt, die vom Schloss überragt wird, das 1389 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Den Grundstein legt um 1340 Graf Gerhard V. von Rieneck, der in der Region eine beherrschende Rolle spielte.
Ein weiteres Wahrzeichen der Stadt bildet der im 14. Jahrhundert errichtete Bayersturm am Zugang zum Fischerviertel am Main. Er ist der letzte erhaltene Turm der ehemaligen Stadtbefestigung in Lohr am Main und 39 Meter hoch.
Rund um die Altstadt und das Schloss gibt es viele Cafés, Biergärten und Außengastronomie, die sich an diesem Morgen schnell füllen – kein Wunder, es ist Muttertag.
Tag 7Als Abendwanderung laufe ich mit Doxi von Gemündendurch das Tal der Fränkischen Saale stromaufwärts zum Kloster Schönau im gleichnamigen Kirchdorf.
Das 1189 gegründete Kloster hat eine lange und wechselvolle Geschichte durch die Jahrhunderte hinter sich und wurde mehrmals zerstört und wieder aufgebaut.
Heute sind dort Minoriten (Franziskaner-Konventualen) zu Hause, die in ihrem Wirken dem heiligen Franz von Assisi folgen.
Leider kommen wir ungelegen, um uns die barocke Ausstattung der Kirche mit ihrem prächtigen Hochalter anzuschauen, denn als wir dort eintreffen, findet gerade ein Gottesdienst statt.
Tag 7Bei Gemünden macht der Main eine scharfe Kehre um den Mühlberg und formt damit die Spitze eines Dreiecks. Dort war ich heute mit Doxi auf Wanderung unterwegs.
Auf einem Teilstück des Fränkischen Marienweges laufen wir zunächst über die große Mainbrücke aus Gemünden hinaus und dann am Fuße des Walds nach Hofstetten, einer von 87 Stationen des 1920 km langen Marienweges.
Auf halber Strecke nach Hofstetten unterqueren wir dabei die Eisenbahnbrücke der Hochgeschwindigkeitsstrecke Hannover – Würzburg, die hier den Main überspannt.
Unmittelbar hinter der Brücke tauchen die Gleise in den 5 Kilometer langen Mühlbergtunnel ein, der den gesamten Mühlberg durchschneidet und von ICEs mit Tempo 250 befahren wird.
Auf der gegenüberliegenden Mainseite können wir beobachten, dass dort ein großes Paddelevent stattfindet. Am Ortsrand von Gemünden sind zahlreiche Zelte aufgebaut und Kajaks im Wasser. Über das Wasser hört man die Ansagen des Veranstalters.
Hinter Hofstetten geht es in den großen Mischwald, der fast den gesamten Mühlberg einnimmt. In einem ausgedehnten Bogen steigen wir im Wald immer weiter auf bis kurz vor dem hoch gelegenen Ort Massenbuch.
Dort erwartet uns nicht nur ein herrlicher Fernblick über die Landschaft, sondern auch eine Wildwiese mit blühenden Apfelbäumen.
Dahinter steigen wir am Rabigsgrund steil durch den Berg wieder hinab nach Gemünd, wo wir nach drei Stunden und 13 Wanderkilometern wieder eintreffen. Gut, dass wir den überwiegenden Teil der Tour durch den Wald gelaufen sind, denn in der Sonne ist es heute wieder ganz schön warm. Aber so war es auch für Doxi erträglich.
Der Tag startet mit Yoga vor dem Wohnmobil
Wanderkarte unserer Tour
Wir überqueren den Main, im Hintegrund die Eisenbahnbrücke der Schnellbahntrasse
Blick über die Fränkische Saale nach Gemünden am Main
Hier haben wir gestanden:
Stellplatz:
Stellplatz am Saale Ufer
Ort:
Gemünden am Main
Adresse:
Duivenalle
97736 Gemünden am Main
Preis pro Nacht:
5 € / kein Strom verfügbar (Daten vom 6.05.2022)
Zusatzinfo:
Ausgewiesene Womo-Stellflächen auf Großparkplatz an der Saale und direkt gegenüber der Altstadt. Kein V/E. Teilweise tolle Lage der Stellplätze unmittelbar am Fluss.
Tag 6Kurz hinter Rieneck erreichen wir Gemünden, unserer erste Station am Main. Hier mündet die Sinn in die Fränkische Saale und beide gemeinsam in den Main. Gemüden wird deshalb gerne als Fränkische Dreiflüssestadt bezeichnet.
Gemünden ist ein Verkehrs- und Eisenbahnknoten, was der Stadt kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs zum Verhängnis wurde.
Durch einen alliierten Luftangriff am 16. März 1945 wurden zwei Drittel der Stadt zerstört, inklusive des westlichen und mittleren Altstadtbereichs, der bis dahin eine komplett erhaltene Bebauung aus dem späten Mittelalter aufgewiesen hatte.
Nur wenig von der historischen Architektur wurde nach dem Krieg neu errichtet. Dennoch ist Gemünden aufgrund seiner Lage und Kulisse mit alten Türmen und der Ruine der Scherenburg eine sehenswerte Stadt, außerdem ein sehr guter Ausgangspunkt für Wanderungen und Radtouren.
Wir stehen mit dem Wohnmobil nur wenige hundert Meter von der Altstadt entfernt unmittelbar an der Saale mit Blick auf das frühere Huttenschloss und genießen das herrliche Wetter. Gefällt uns gut hier.
Karte unserer Stadtwanderung
Blick vom Womo-Stellplatz auf die Fränkische Saale
Das Alte Huttenschloss jenseits der Fränkischen Saale
Das Huttenschloss von der Saalebrücke aus gesehen
Doxi stärkt sich am Brunnen vor dem Huttenschloss
Die große Mainbrücke
Von links kommt die Fränkische Saale und mündet in den Main
Blick über die Fränkische Saale auf die Altstadt von Gemnden
Flutgraben vor der Altstadt
Historischer Mühltorturm
Gedenkstein an das im Krieg zerstörte historische Rathaus
Das Neue Rathaus
Bergfried der Scherenburg
Pfarrkirche St. Peter und Paul
Rekonstruierte Fachwerkhäuser in der Obertorstraße
Hier hat sich schon lange niemand mehr bedient
Rankarzgarten unterhalb der Scherenburg
Veranstaltungsfläche auf der Scherenburg
Blick von der Burg auf die Altstadt
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