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UNESCO-Welterbe Stift Melk

UNESCO-Welterbe Stift Melk
Melk (AT), 23. März 2024

Stift Melk auf einem Felsen oberhalb der Wachau. Daneben der historische Ortskern von Melk.

Tag
5
Sie gilt als eine der größten Sehenswürdigkeiten Niederösterreichs: Das Stift Melk, eine schlossartig gestaltete Benediktiner-Abtei am Zusammenfluss von Wachau und Donau. Der Barockbau wurde in den Jahren 1702–1746 errichtet und ist heute ein UNESCO-Welterbe.

Die Anlage beherbergt u.a. das Stiftsgymnasium Melk, die älteste noch bestehende Schule Österreichs. Außerdem verfügt sie über einen großen und prächtigen Stiftspark.

Die unglaublich detailreich ausgestaltete Stiftskirche ist das Wahrzeichen der Stadt Melk und der Wachau und gilt als eine der schönsten Barockkirchen in Österreich.

Während ich die Anlage besichtigt, wird in der Kirche gerade die Aufzeichnung einer Messe durch das ORF vorbereitet, die am morgigen Palmsonntag live im ORF und im ZDF übertragen wird.

Ein Teil des Klosters, der sogenannte Kaisertrakt, war für den Aufenthalt der kaiserlichen Familie bestimmt. Dort ist heute das Museum zur Geschichte des Stifts untergebracht.

Man erreicht diesen Teil über die Kaisertreppe und wird von den Ausstellungsräumen in den prachtvollen Marmorsaal geführt, der vor allem als Fest- und Speisesaal für weltliche Gäste diente.

Dahinter gelangt man in die berühmte Klosterbibliothek, die insgesamt mehr als 100.000 Bände enthält. In Melk ist sie auf drei Stockwerke verteilt, darunter zwei prachtvoll gestaltete Haupträume mit Deckenfresken von Paul Troger.

Durch ein Treppenhaus mit aufwendiger Deckenbemalung wird man anschließend in die Stiftskirche geführt, ein mächtiger tonnengewölbter Saalbau mit Kapellnischen und Emporen sowie mit einer gewaltigen, 64 Meter hohen Tambourkuppel.

Wenn man sich in der Kirche umschaut, wird man beinahe von barocken Details erschlagen: So viele Seitenaltäre, verzierte Säulen, Gemälde und Heiligenfiguren, dazu die imposanten Deckenfreskos – man kann nur staunen.

Insbesondere in den Gesichtern der asiatischen Besucher meine ich ablesen zu können, dass sie so etwas noch nie gesehen haben. Jährlich besuchen rund 500.000 Gäste das Stift, und nach meinem Rundgang kann ich gut nachvollziehen, warum.

( MITI )

Wo es schön ist, mache ich Halt

Wo es schön ist, mache ich Halt
Grein (AT), 23. März 2024

Die Donau in Grein., Blick stromaufwärts

Tag
4
Ich folge weiter dem Lauf der Donau Richtung Osten über die B3, die ab Linz nicht ohne Grund den Titel „Romantikstraße“ trägt.

Die Landschaft erinnert mich an das berühmte Mittelrheintal: Die engen Talgründe, die steilen bewaldeten Hänge und oben an der Hangkante immer wieder Burgen.

Nur dass die Donau hier bereits deutlich breiter ist, als der Rhein, und aufgrund der vielen Staustaufen auch spürbar träger fließt. Mir kommt sie stellenweise wie ein See vor.

Außerdem fehlen die lauten Züge, weil es links und rechts der Donau keine Eisenbahnstrecken gibt, so wie zwischen Koblenz und Mainz. Das macht das Reiseerlebnis doch etwas entspannter.

Und wo es besonders schön ist, da halte ich an und laufe mit Doxi ein wenig durch den Ort. So wie in Grein, 55 km östlich der Landeshauptstadt Linz. Die Gemeinde liegt in einer kleinen Weitung des in diesem Abschnitt engen Donautals. Mit Grein endet Oberösterreich. Flussaufwärts beginnt Niederösterreich.

Und hier kann Doxi auch zum ersten Mal die Wasserqualität der Donau testen. An unseren bisherigen Stationen sind wir noch gar nicht richtig an den Fluss herangekommen.

Gleich neben der hübschen Uferpromenade erhebt sich auf einem Felsen Schloss Greinburg, eines der ältesten Wohnschlösser Österreichs. Das Schloss entstand zwischen 1491 und 1495 und befindet sich seit 1823 im Besitz der Familie von Sachsen-Coburg und Gotha. In der großen Anlange ist heute u.a. das „Oberösterreichische Schifffahrtsmuseum“ untergebracht.

( MITI )

Mahnmale gegen das Vergessen

Mahnmale gegen das Vergessen
Mauthausen (AT), 23. März 2024

Mahnmal für die ermordeten Juden

Tag
4
Ein beeindruckender Ort ist das Feld zwischen dem Lager Mauthausen und dem Steinbruch, in dem die Häftlinge bis zur tödlichen Erschöpfung Steine brechen und bearbeiten mussten. Nach dem Krieg haben die Länder mit den größten Häftlingsanteilen auf diesem Feld Mahnmale für ihre getöteten Landsleute errichtet. Diese verraten viel über das Selbstverständnis dieser Nationen und ihre Trauer um die verlorenen Töchter und Söhne.

( MITI )

KZ Mauthausen

KZ Mauthausen
Mauthausen (AT), 23. März 2024

Vorderseite des Lagers mit Zufahrt

Tag
4
Kann man sein Heimatland lieben und sich dennoch abgrundtief dafür schämen? Für das, was im Namen einer Nation und durch ihr Mittun geschehen ist? Hier im KZ Mauthausen fällt das ganz leicht.

Mauthausen war das größte Konzentrationslager der Nazis auf dem Gebiet von Österreich, gelegen an der Donau rund 20 Kilometer östlich von Linz.

Mehr als 200.000 Menschen aus aller Herren Länder waren dort zwischen 1938 und 1945 inhaftiert. Rund die Hälfte davon überlebte den brutalen Terror der SS nicht. Sogar nach der Befreiung starben noch fast 3.000 Insassen aufgrund die zuvor erlittenen Qualen und an Entkräftung.

Das KZ war für die „Vernichtung durch Arbeit“ bestimmt. Die Häftlinge mussten im angrenzenden Steinbruch arbeiten und dort mit primitivsten Mitteln Steinblöcke für die Bauten der Nazis und anderer Kunden herrichten. Denn die SS betrieb hier gut getarnt einen kommerziellen Steinbruch, mit dem sie in verbrecherischer Weise Geld verdiente.

Die allgegenwärtige Gewalt, die Schikanen, die Morde, der Hunger und die Verzweiflung der Gefangenen werden eindrücklich im Lagermuseum geschildert. Wenn man es nicht anders wüsste, man könnte sich das alles gar nicht vorstellen.

Ein beredtes Zeugnis davon legt die Klagemauer ab, an der beinahe 100 Nationen ihrer Opfer gedenken. Die Länder mit den größten Häftlingsanteilen haben nach dem Krieg außerdem große Mahnmale für ihre getöteten Landsleute errichtet.

Diese stehen auf dem Gelände zwischen der Außenmauer des KZ und der sogenannten Todestreppe, die hinunter in den Steinbruch führte.

Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, bei diesem KZ-Besuch nicht zu weinen. Doch als ich das Lager verlasse und wieder im Womo sitze, kommen mir bei der Vorstellung, was hier vor achtzig Jahren alles geschehen ist, doch ein paar Tränen. So viele unschuldige Leben, so viele Schicksale. Was für grenzenlose Bsstarde dieses Nazis doch waren!

( MITI )

Wallfahrtskirche Pöstlingberg

Wallfahrtskirche Pöstlingberg
Linz (AT), 23. März 2024

Bauten auf dem Gipfel des Pöstlingbergs (Foto C.Stadler/Bwag| http://commons.wikimedia.org | Lizenz: CC BY-SA 3.0 DE)

Tag
4
Der Tag beginnt für Doxi und mich recht früh. Nach einer ruhigen Nacht am Friedhofsparkplatz in Linz fahren wir gegen 6:30 hinauf auf den Pöstlingberg am Rande der Stadt.

Dort steht eine weithin sichtbare Wallfahrtskirche mit tollem Panoramablick auf die Stadt – leider so früh am Morgen aber noch nicht. Die aufgehende Sonne steht genau über Linz, außerdem liegt die Donauniederung noch im Dunst der Nacht.

Die Wallfahrt geht auf das Gnadenbild Maria Pöstlingberg zurück, einem Vesperbild mit Maria als Mater Dolorosa, das dort 1716 an einem Bergkreuz angebracht wurde. Bald wurde die Figur zur Pilgerstätte und man errichtete eine erste Holzkapelle für die wettergeschützte Unterbringung der Votivgabe.

Ab 1742 wurde die heutige Kirche im damals vorherrschenden Barockstil erbaut. Die Kirche ist dem Gedächtnis der Schmerzen Mariens geweiht und wurde 1964 zur Basilica minor erhoben.

Nachdem der Gipfel im 19. Jahrhundert aus militärischen Gründen abgeholzt wurde und erstmals den Blick hinunter nach Linz freigab, strebten auch immer mehr Touristen auf den Berg. Zwischen 1896 und 1898 wurde deshalb eine elektrische Bergbahn geschaffen, die bis heute verkehrt und seit 2006 an das Straßenbahnnetz von Linz angeschlossen ist. Schön, wenn man so etwas direkt vor der Haustür hat.

( MITI )

Linz bei Nacht

Linz bei Nacht
Linz, 22. März 2024

Illuminiertes Ars Electronica Center

Tag
3
Mit dem Fahrrad auf Abendrunde durch Linz. Am Donauufer treten vor allem das vollständig illuminierte Lantos-Kunstmuseum und das in wechselnden Farben erstrahlende Ars Electronica Center aus der Dunkelheit hervor.

Im historischen Stadtkern werden die wichtigsten Kirchen erleuchtet, darunter der Alte und der Neue Dom. Manch anderes bleibt jedoch im Dunkeln, etwas das Landhaus mit seinem hohen Turm. Wohl auch, weil sich Linz seit vielen Jahren dem bewussten Umgang und der Einsparung von Energie verschrieben hat.

( MITI )