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Kufstein, die Perle Tirols

Kufstein, die Perle Tirols
Kufstein (AT), 12. April 2024

Blick über den Inn zur Festung Kufstein

Tag
24
Er gilt als der meistverkaufte und meistübersetzte volkstümliche Schlager der letzten einhundert Jahre: Das Kuftsteinlied, 1947 von dem Tiroler Karl Ganzer komponiert und durch die Schallplattenaufnahme des bayerischen Sängers und Jodlers Franzl Lang im Jahr 1968 unsterblich geworden. Die Auflage soll mittlerweile 100 Millionen Exemplare überschritten haben.

Die Gemeinde unmittelbar an der Deutsch-Österreichischen Grenze wird darin als Perle Tirols und Stadt am grünen Inn beschrieben. Nun bin ich hier, um dies ein für alle Mal zu überprüfen 🙂

Mit 20.000 Einwohnern ist Kuftstein die zweitgrößte Stadt des österreichischen Bundeslands Tirol. Sie befindet sich am Ausgang des alpinen Inntales nur wenige Kilometer vom bayerischen Alpenvorland entfernt.

Die Stadt wird weithin sichtbar von der Festung Kufstein überragt. Darunter erstreckt sich die hübsche Altstadt und der Inn hat wirklich eine türkisgrüne Färbung.

Doch die hat er in Innsbruck auch, und die Tiroler Landeshauptstadt hat optisch und kulturell tausendmal mehr zu bieten, als das kleine Kufstein. So viel zur Wahrhaftigkeit von Schlagern … (nur, wer es noch nicht wusste, haha)

Für mich ist Kufstein die letzte Station in Österreich, bevor es über München so langsam zurück ins Rheinland geht. Noch einmal decke ich mich beim Discounter mit den wunderbaren Linzer Keksen ein, die ich auf der Reise so genossen habe. Denn zu Hause gibt es die dann nicht mehr.

( MITI )

Auf der Festung Kufstein

Auf der Festung Kufstein
Kufstein (AT), 12. April 2024

Bollwerk im Kampf zwischen Habsburgern und Bayern: Die mächtige Festung Kufstein. Rechts der Bürgerturm, links der Festungsturm mit der oberen Schlosskaserne.

Tag
24
Die größte Sehenswürdigkeit der Stadt Kufstein ist die gleichnamige Festung, die sich weithin sichtbar auf einem Granitfelsen über der Stadt und über dem Inn erhebt.

Die fast 24.000 m² umfassende Anlage zählt zu den imposantesten mittelalterlichen Bauwerken Tirols. Sie kann besichtigt werden und beinhaltet verschiedene Ausstellungen zu ihrer Geschichte und der Kultur Tirols.

Eine kleine Kabinenbahn bringt die Besucher direkt von der Altstadt hinauf auf den 90 Meter hohen Festungsberg.

Die Festung geht auf eine mittelalterliche Burg zurück, die urkundlich erstmals 1205 als „Castrum Caofstein“ erwähnt wurde und sich zu dieser Zeit im Besitz der Bischöfe von Regensburg befand.

Im Verlauf der Jahrhunderte wechselte die Burg vielfach den Landesherrn, so wie das gesamte umliegende Territorium, das lange ein Zankapfel zwischen Bayern und Habsburgern war.

Eine wichtige Rolle spielte dabei der spätere Kaiser Maximilian I., der die Stadt und Burg 1504 belagerte und schließlich einnahm. Er ließ die Anlage erneuern und zur Festung ausbauen.

Später kam die Stadt erneut zu Bayern, doch seit 1814 gehört das Gebiet endgültig zum Habsburger Reich und damit heute zur Republik Österreich.

In der Gegenwart ist die Festung ein beliebtes touristisches Ziel im Tiroler Unterland und auch ich fand es sehr spannend, die Anlage zu besichtigen und in den Museen ein Stück weit in die Tiroler Heimatgeschichte einzutauchen.

( MITI )

Am größten See Tirols

Am größten See Tirols
Buchau / Achensee (AT), 12. April 2024

Alpenidylle beim Aufstieg zum Dalfazer Wasserfall

Tag
24
Nun bin ich seit mehr als zwei Wochen in den alpinen Regionen Österreichs unterwegs, habe eindrucksvolle Berge und Seen besucht, aber noch keinen einzigen anständigen Wasserfall. Das kann nicht so bleiben!

Auf dem Weg nach Norden steuere ich deshalb den Achensee an, den größten See von Tirol, knapp 400 Meter oberhalb des Inntals gelegen.

Der 8 km lange und 1 km breite See verfügt über annähernd Trinkwasserqualität bei bis zu zehn Meter Sichtweite unter Wasser. Er wird von verschiedenen Gebirgsbächen gespeist, darunter der Dalfazerbach, der oberhalb des Ortes Buchau eindrucksvoll 60 Meter in die Tiefe stürzt.

Der Wasserfall ist über Wanderwege gut erschlossen und so laufe ich mit Doxi rund 60 Minuten von Buchau hinauf zum See. Der Weg ist steil, aber der Ausblick auf den Wasserfall ist wirklich spektakulär. Zumindest, wenn man noch nicht allzu viele große Wasserfälle gesehen hat, so wie ich.

( MITI )

Münzstadt Hall in Tirol

Münzstadt Hall in Tirol
Hall in Tirol (AT), 12. April 2024

Blick von der Inn-Brücke auf Hall in Tirol

Tag
24
Zehn Kilometer nördlich von Innsbruck liegt im mittleren Inntal die einst bedeutende Stadt Hall in Tirol mit einer beeindruckenden historischen Altstadt. Der Name „Hall“ weist bereits auf die Salzgewinnung hin, und tatsächlich bildete das Salzbergwerk im Halltal seit dem 13. Jahrhundert die zentrale Industrie der Stadt.

Weiteren Aufschwung erlebte Hall, nachdem Erzherzog Sigmund von Tirol die landesfürstliche Münzstätte 1477 von Meran nach Hall übersiedelte. Das Geld der Tiroler kam nun aus Hall.

Als Hintergrund kommt die gute Befestigung der Stadt und ihrer Nähe zum historischen Schwazer Bergbau infrage.

In Hall wurden ab 1486 Silbermünzen mit der Prägung als Guldiner geschlagen. Im 16. Jahrhundert setzte man hier erstmals durch Wasserkraft angetriebene Maschinen für die reguläre Münzprägung ein, die sogenannten Walzenprägemaschinen. Das war zu dieser Zeit revolutionär.

Die Münzen wurden ein Exportschlager und gelangten über das habsburgische Spanien bis nach Südamerika, wo sich das letzte Exemplar einer Walzenprägemaschine erhalten hat.

Im 15. und 16. Jahrhundert gehörte Hall zu den bedeutendsten Städten der habsburgischen Herrschaften. Der historischen Innenstadt sieht man das bis heute an.

( MITI )

Die Türen von Hall in Tirol

Die Türen von Hall in Tirol
Hall in Tirol (AT), 12. April 2024

Portal an einem Bürgerhaus

Tag
24
Auch in Hall gilt einmal mehr: Viel historische Bausubstanz bedeutet viele historische Portale. Hier, was ich auf meinem 90-minütigen Rundkurs durch die Altstadt von Hall in Tirol entdeckt habe.

( MITI )

Wunderschönes Innsbruck

Wunderschönes Innsbruck
Innsbruck (AT), 11. April 2024

Blick von der Maria-Theresia-Straße Richtung Goldenes Dacherl und zu den Bergen

Tag
23
Ich muss sagen, von den acht größten Städten Österreichs, die ich auf dieser Reise besucht habe, erscheint mir Innsbruck die Schönste und Angenehmste. Das Rennen ist eng, doch am Ende bleibt die Landeshauptstadt von Tirol mit kleinem Vorsprung mein Favorit.

In Wien und Salzburg gibt es sicherlich noch ein wenig mehr zu sehen, Graz ist besonders schnuckelig, Klagenfurt hat den Wörthersee.

Aber in Innsbruck stimmt einfach das Gesamtpaket aus Sehenswürdigkeiten und kulturellen Einrichtungen, der tollen Lage am Inn unmittelbar zwischen den Bergen, der hohen Fahrradfreundlichkeit, Lebendigkeit und Entspanntheit der Stadt durch die vielen Studenten. Da bräuchte es für mich gar kein Goldenes Dacherl, das berühmte Wahrzeichen der Stadt 🙂

Innsbruck wird im Norden eingegrenzt von der Nordkette des Karwendelgebirges und im Süden von den Vorbergen der alpinen Zentralkette.

Sie profitiert davon, dass das Inntal hier relativ breit ist. Neben dem Talgrund sind heute auch Teile des ansteigenden Bergraums bebaut. Am Rande der Stadt befinden sich wichtige Autobahnen und Eisenbahnstrecken Richtung Italien.

Die Stadt kam bereits im frühen Mittelalter zu Wohlstand, weil ab ca. 1187 der gesamte ostalpine Handelsverkehr über den Brenner nach Italien durch Innsbruck lief.

Die vielen historischen Bauten in der Altstadt stammen größtenteils aus der Zeit Kaiser Maximilians I. (1459-1519), einem ausgesprochenen Förderer von Innsbruck.

Rund um die alte Kernstadt existieren viele repräsentative Bauten aus dem 19. Jahrhundert und sehenswerte Villenviertel aus dieser Zeit. Mir gefällt es hier richtig gut. Ich glaube, ich mag diese Stadt.

( MITI )