Was muss man bei einem Wienbesuch unbedingt gegessen haben? Ein Wienerschnitzel im rustikalen Lokal „Der Schnitzelwert“, ein Stück Original-Sachertorte, sowie die raffiniert belegten Brote von Trzesniewski, heißt es. Eine Art Dreiklang in F(ett)-Dur. Also habe ich das heute mal genau so gemacht.
Beim Schnitzelwirt im 7. Gemeindebezirk ist immer viel los. Als Einzelgast wird man deshalb kurzerhand irgendwo dazugesetzt.Meine netten Tischnachbarn, ein Ehepaar aus Krems, isst immer hier, wenn sie etwas in der Hauptstadt zu tun haben, erzählen sie. Na, das ist doch schon mal ein gutes Zeichen, wenn nicht nur die Touristen das Lokal frequentieren, denke ich.
Und tatsächlich ist das Schnitzel, das mit einem kleinen Salat und Pommes serviert wird, auch durchaus knusprig, weich und lecker. Nur Kalb ist es ganz bestimmt nicht. Doch das scheint weder meine Tischnachbarn, noch die anderen Gäste zu stören.
Die zwei großformatigen Schnitzelhälften sind auf jeden Fall zu viel für mich. Ich lasse mir das Zweite einpacken, bzw. packe es mir selbst ein, nachdem die Bedienung ein Stück Wachspapier und eine kleine Plastiktüte gebracht hat. Mehr Service ist in dem urigen Etablissement nicht drin. Dieses Wienvergnügen wird Doxi dann in den nächsten Tagen häppchenweise serviert bekommen.
Weiter geht es zum Hotel Sacher. Die Schlange am Einlass zum Cafe ist richtig lang, bestimmt 10 Meter. Also radele ich weiter zum berühmten Cafe Demel, wo es ebenfalls die angeblich total originale Sachertorte gibt. Auch dort eine Schlange vor dem Einlass, doch weil ich nur etwas mitnehmen möchte, komme ich relativ schnell dran. Ein Stück Sacher-Torte plus ein Stück Nougatcreme, beide relativ klein, für insgesamt 14,40 Euro. Na, das ist doch mal eine Ansage.
Da komme ich später bei Trzesniewski schon günstiger weg. Dort gibt es kleine Brotstücke, vielleicht 4*6 cm, die raffiniert und ganz nach Geschmack mit den verschiedensten Kombinationen aus Wurst, Meeresfrüchten, Ei oder Gemüse belegt sind. Sie selbst sprechen aber gar nicht von Broten oder Schnittchen, sondern werben leicht euphemistisch mit dem Spruch „die unaussprechlich guten Brötchen„.
Das Stück kostet 1,70 Euro, und um satt zu werden, kommt man angesichts des Mini-Formats wohl kaum unter fünf oder sechs Stück weg, denke ich. Ich belasse es heute einfach mal bei Zweien, die sind als Abendrot dann aber auch wirklich lecker. So viel zum Thema Wiener-Spezialitäten. Ob mir das alles bekommen ist, wird man später sehen 🙂