Blick von unserem Womo über die Vispoortgracht zum frühnächtlich erleuchteten Stadttor von Zutphen
Wir haben auf dieser Tour durch Nord-Holland so viele schöne historische Städte gesehen – aber nur bei Tage. Jetzt, zum Abschluss der Tour, haben wir endlich mal einen Nachtspaziergang unternommen – durch Zutphen.
Und sofort wird klar, was wir da in Groningen, Leeuwarden, Kampen, Dokkum, Franeker, Deventer etc. verpasst haben. Aber meist waren wir abends von den vielen Aktivitäten des Tages einfach zu k.o oder wollten auf das abendliche Yoga nicht verzichten. Na, ja, so ist das. Man kann leider nicht alles haben.
Kurz vor Sonnenuntergang: Blick von unserem Womo über die Vispoortgracht zum Stadttor
Turm der Sint Walburgiskerk
Blick in einen Blumenladen in der Lange Hoofstraat
Ablegestelle der Flüsterboote in der Molengracht am früheren Wassertor der Stadtbefestigung
Am Nachmittag unternehmen wir eine schöne Bootsfahrt durch die Grachten von Zutphen. Für nur 6 Euro geht es fast 90 Minuten mit einem elektrisch angetriebenen Holzboot unter ortskundiger Führung eines Fährmanns durch die Stadt.
Unterwegs erfahren wir viel über die Geschichte der Stadt und lokale Besonderheiten. So etwa, dass das Wasser der Grachten nicht aus der Ijssel stammt, sondern aus der Berkel, die aus dem Münsterland kommt und hier bei Zutphen in die Ijssel mündet.
Oder dass es am Rande des Zentrums schon im späten Mittelalter Sozialsiedlungen und Altersheime für die weniger Betuchten gab.
Berührend die Geschichte von einer versteckten Jüdin, die unter deutscher Besatzung eines natürlichen Todes starb, aber natürlich nicht offiziell von jemandem als tot gemeldet oder beigesetzt werden konnte.
Also setzte man die Tote auf ein Fahrrad und ließ sie in die Berkel gleiten. Für die Nazis sah es so aus, als sei die Dame nachts heimlich in der Stadt unterwegs gewesen und in den Kanal gestürzt. So konnten man sie keinem Beschützer oder Unterschlupf zuordnen und diesen bestrafen.
Wir unterqueren viele Brücken und müssen teils ordentlich den Kopf einziehen, was immer wieder zur allgemeinen Erheiterung beiträgt. Als dann zum Ende der Tour noch Nieselregen einsetzt, spannen wir den Schirm auf und kuscheln uns im Boot eng aneinander. So wird es noch gemütlicher …
Unserer Tour mit dem Flüsterboot durch Zutphen
Historisches Billd von Zutphen mit der Ijssjel und seinen Kanälen
Ablegestelle der Boote in der Molengracht mit dem mittelalterlichen Wassertor im Hintergrund
Unser netter Fährman Ge erzielt viel auf niederländisch über die Stadt uns für uns Beide auch ein wenig auf Deutsch
Hübsche Häusder an der
Historische Verteidigungsanlagen im Spanjaardsveld
Der frühere Wasserturm von Zutphen an der Berkel – heute ein Wohnhaus
Die Wasservögel in den Grachten sind die Flüsterboote längst gewohnt und zeigen keine Scheu
Letztes Wehr der Berkel kurz vor der Mündung in die Ijssel
Rote Türen sind eine Ausnahme in Zutphen, es dominieren Blau und Dunkelgrün
Zutphen an der Ijssel (gesprochen: Sütfen) hat mir wirklich ausgesprochen gut gefallen. Und auch die Ausbeute an schönen Haustüren und Portalen war beträchtlich. Hier meine Favoriten.
Acht ausgewiesene Stellplätze für Womos auf einem großen mit Bäumen bestandenen Parkplatz an der Vispoortgracht unmittelbar vor dem historischen Stadtzentrum. Plätze relativ schmal. Keine Infrastruktur.
16 Städte haben wir auf unserer Tour durch die Niederlande bislang besucht, und Zutphen (gespr. Süttfen) gehört eindeutig zu meinen Favoriten. Die 50.000-Einwohner-Stadt an der Ijssel hat einen ganz bezaubernden historischen Stadtkern, der von Wasserläufen eingegrenzt wird.
Zutphen war im Mittelalter Mitglied der Hanse. Am Rande der Stadt mündet der Fluss Berkel, der aus dem Münsterland gen Westen strömt, in die Ijssel.
Drei historische Türme überragen die Stadt: der Turm der St.-Walburgis-Kirche, die mächtige Weinhausturm am Markt und der Drogenapsturm als früheres Stadttor.
Wir stehen auf dem kleinen Wohnmobilstellplatz an der Vispoortgracht und haben über das Wasser einen wunderbaren Blick auf den Drogenapsturm. Bis ins Zentrum der Stadt sind es nur wenige Gehminuten.
Eine Besonderheit sind die zahlreichen „Hofjes“ aus dem späten Mittelalter, Hinterhöfe in karreeförmigen Wohnblocks, die als Gemeinschaftsgärten mit Obstbäumen und Spielplätzen dienen.
Die Menschen sind sehr freundlich hier und es herrscht ein entspanntes Flair. Bei den letzten Kommunalwahlen schnitten die Grünlinken der Niederlande als stärkste Partei ab. Ich finde, das passt.
Unserer Tour zur besten Pommesbude der Welt
Das historische Zutphen
Stadtmauer am Martinetsingel mit dem Turm der St.-Walburgiskirche im Hintergrund
Oude Gemeentehuis
Turm der Walburgiskirche
Blick durch die Lange Hofstraat zur St.-Walburgiskirche
Weinhausturm am Markt
Häuser am Groenmarkt
Häuser am Groenmarkt
Blick über den Zaadmarkt zum Drogenapsturm
Tor zum Oude Bornhof am Zaadmarkt
Garten im Oude Bornhof
Garten im Oude Bornhof
Häuser vor dem Drogenapsturm
Frachtschiff auf der Ijssel
Denkmal für neun von den Nazis ermodete niederländische Widerstanfdskämpfer an der Ijssel
Häuser am Houtmarkt
Schmales Häuschen an der historischen Stadtmauer am Armenhage
Reste der früheren Stadtmauer
Historisches Stadttor im Spanjaardsveld
Allein das ein Grund fürs Wiederkommen: Die besten Pommers auf unserer Holland-Tour haben wir in Zutphen gegessen
Panoramabild von der Stadtmauer am Martinetsingel mit dem Turm der St.-Walburgiskirche im Hintergrund
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