Es ist bereits Mitte Oktober, doch an diesem Sonntagnachmittag herrscht bei uns im Rheinland noch einmal Spätsommerwetter mit voller Sonne und 25 Grad.
Mit Doxi steige ich bei herrlicher Fernsicht zur Spitze der Sophienhöhe bei Jülich auf. Alle Wanderer, denen wir unterwegs begegnen, tragen T-Shirts. Und auch ich halte es nicht lange in meinem dicken Oberteil aus – einfach zu warm heute.
Die Höhe ist aus dem Abraum des angrenzenden Hambacher Tagebaus entstanden. Sie enthält das Erdreich, das abgetragen werden musste, um an die begehrte Braunkohle zu gelangen, und umfasst immerhin eine Fläche von 13 km².Die Seitenhänge der Höhe und die verschiedenen Plateaus sind mit Mischwald bedeckt, der sich gerade herbstlich bunt einfärbt. Doch das Gelände ganz oben an unserem Zielpunkt beim „Höller Horn“ erinnert eher an eine Dünenlandschaft.
Zwischen großen Sandhügeln und spärlicher Vegetation kann man von dort oben bei guter Fernsicht bis nach Düsseldorf im Osten, zur Eifel im Westen und bis nach Köln im Süden blicken.
Jenseits der zahlreichen Windräder am Fuße der Höhe erkenne ich deutlich die Kraftwerke Frimmersdorf, Neurath und Oberaußem bei Grevenbroich bzw. Bergheim. Bei solchen strahlenden Aussichten lasse ich mir den Herbst gefallen.