Unsere zweite Wanderung ab Unkel folgt der Route des „Unkeler Dreisprungs“ aus dem Jahre 2015. Unter diesem Titel findet seit 2008 jährlich im September eine Volkswanderung durch die Wälder und Berge rund um Unkel statt.
Es werden jeweils drei Touren mit unterschiedlicher Länge angeboten. Wir folgen heute der mit knapp 17 Kilometern und 440 Höhenmetern längsten Variante, die im Internet als GPX-Datei verfügbar ist.
Schnell zeigt sich, dass die Tour von lokalen Experten geplant wurde, denn es geht durch versteckte, aber gut gehbare Wege abseits der stark frequentierten Strecken.Die Tour startet an unserem Womo-Stellplatz am Rande der Altstadt von Unkel und führt zunächst in südlicher Richtung zu den Weinbergen und daran vorbei zur ehemaligen Wasserburg Vilzelt aus dem 13. Jahrhundert
Dahinter geht es steil bergan entlang der Flanke der Heisterer Ley in Richtung Stuxberg. Anschließend laufen wir in Richtung des Wallfahrtsortes Bruchhausen und dahinter durch Felder in den Bruchhausener Wald und zur St. Laurentius Grillhütte.
Kurz dahinter kommen wir an einer ehemaligen Abschussrampe der Deutschen Wehrmacht für V1-Raketen aus dem Zweiten Weltkrieg vorbei. Weiter geht es ständig bergauf bis zum Eischeider Kopf mit dem Bildstock „das Auge Gottes“ von 1890. Hier erfahren wir, dass Gott wirklich alles sieht.
Damit haben wir den südlichen Rand des Naturparks Siebengebirges erreicht. Von dort folgt der Weg ein Stück dem Rheinsteig Richtung Bad Honnef, bis er abbiegt und am Rand des Rheinbreitbacher Katzenloches bzw. Honnefer Grabens zur Breiten Heide abwärts führt.
Der anschließende Weg bergab führt an den Überresten einer ehemaligen Kupfererz-Aufbereitungsanlage vorbei. Der Bergbau dort geht bis in das 17. Jahrhundert zurück. Aus dem gewonnenen Kupfer wurde u. a. die Glocke St. Martin im Bonner Münster gegossen.
Bald kommen wir an einem Soldatenfriedhof vorbei, auf dem 74 deutsche Soldaten während des 2. Weltkrieges beigesetzt wurden. Vorbei an Gut Haanhof führt der Weg anschließend über den Rheinsteig zur Abbruchkante des Schiefergebirges am Rande des Rheintals.
Der Abstieg vom Leidenberg geht vorbei an neu angelegten Weinbergen und führt uns zurück zu unserem Startpunkt, den wir nach knapp fünf Stunden wieder erreichen. Das war eine durchaus anspruchsvolle, aber wirklich ganz hervorragend geplante Tour.
Morgen wollen wir den Unkeler Dreisprung aus dem Jahr 2014 laufen. Ich bin schon gespannt, was uns dann erwartet.