Das neue Jahr startet gleich mit einer feinen Wanderung – auch wenn das Wetter nicht wirklich einladend ist. Wir sind im schönen Gelpe- und Saalbachtal zwischen den Städten Wuppertal und Remscheid unterwegs. Unsere Wanderung beginnt am Rande von Ronsdorf.
Vom Wanderparkplatz steigen wir zur Ronsdorfer Talsperre hinab, einer der kleinsten Talsperren im Bergischen Land. Sie diente früher der Trinkwasserversorgung der eigenständigen Stadt Ronsdorf, heute ein Stadtteil von Wuppertal.
Seit 1899 wird dazu der Saalbach aufgestaut, der unterhalb der Staumauer weiter in das schöne Saalbachtal fließt. Das umgebende Waldgebiet nennt sich „Im Saalscheid“ und bildet eines der beliebtesten Naherholungsgebiete von Wuppertal.
Wir folgen dem Saalbach durch das Tal und begegnen dabei immer wieder Teichen („Siepen“), in denen früher das Wasser für den Betrieb von Schleifkotten und Hämmern aufgestaut wurde.Wie an einer Perlenkette reihten sich diese Anlagen seit dem späten Mittelalter im Tal aneinander. Einige davon wurden bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts zu kleinen Fabrikanlagen mit großen Werkhallen und hohen Schornsteinen („Essen“) ausgebaut. Heute ist davon kaum noch etwas zu sehen.
Wir folgen dem Saalbach bis ins Zillertal, wo der Saalbach und der Gelpebach zusammenfließen.
Kurz darauf münden die beiden Gewässer in den Morsbach, einem der größten Zuflüsse der Wupper. Hier im Zillertal haben wir den tiefsten Punkt unserer Wanderung erreicht. Von nun an geht es ständig aufwärts dem Gelpebach folgend durch das Gelpetal.
Auch dabei begegnen wir wieder zahlreichen Siepen, die früher für den Betrieb von Schleifkotten und Hämmern genutzt wurden. Die Arbeit in diesen Werkstätten war hart und durch den Schleifstaub auf Dauer äußerst schädlich für die Lungen. Nur wenige Arbeiter erlebten zu dieser Zeit ihr fünfzigstes Lebensjahr.
Am Ende des Gelpetals erreichen wir bei der Friedrichshöhe den nördlichsten Punkt unserer Wanderung. Nun drehen wir in südöstlicher Richtung ab. Wir laufen auf Ronsdorf zu und am Ortsrand entlang zurück zu unserem Startpunkt, den wir nach elf Wanderkilometern nach knapp drei Stunden wieder erreichen.