Katharina Sieverding im K21

Katharina Sieverding im K21
Düsseldorf, 3. Dezember 2024

Katharina Sieverding, Die Sonne um Mitternacht schauen, 2010-2015

Die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen würdigt mit einer großen Überblicksausstellung im K21 das Werk der international anerkannten und in Düsseldorf lebenden Fotopionierin Katharina Sieverding (*1941)

Ihre seriellen Fotofolgen sind sowohl Ausdruck von Reflexionen zur eigenen Identität als auch Stellungnahme zu politisch-gesellschaftlichen Fragen. Mit ihren monumentalen Arbeiten, die sich der Performance, der Body Art und dem Experimentalfilm zuordnen lassen, hat sie der Fotografie eine neue Dimension hinzugefügt.

Die heute 83-Jährige kam ursprünglich von der Bühnenbildnerei. Zum Sommersemester 1967 wechselte sie in die Bildhauer-Klasse von Joseph Beuys. Später besuchte sie die Filmklasse von Ole John Povlsen, wo sie sich mit den filmischen und fotografischen Techniken vertraut machte. Bei Beuys schloss sie ihr Studium als Meisterschülerin im Jahr 1972 ab.

Seit 1975 arbeitet Sierverdig mit Großfotografie. In ihren Werken befasst sich die Künstlerin mit dem Zusammenhang zwischen mikroskopischen und makroskopischen, individuellen und globalen Prozessen.

Bis heute bezieht Katharina Sieverding mit ihren Arbeiten politisch Stellung: zum Nationalsozialismus und zu der Frage nach der deutschen Identität vor dem Hintergrund antidemokratischer Kräfte, aber auch zu globalen Themen. Auch wenn ihre Arbeiten unmittelbar auf aktuelle Ereignisse Bezug nehmen, erscheinen sie dennoch zeitlos gegenwärtig.

( MITI )

Bergfest erstes Semester

Bergfest erstes Semester
Büttgen, 2. Dezember 2024

Der Gerrig (vorne) ist halb gelesen

Halbzeit im ersten Semester meines Psychologie-Stadiums. Man merkt es auch daran, dass unsere Hauptlektüre im Kurs „Einführung in die Psychologie“, der 800 Seiten starke Gerrig, halb durchgearbeitet ist.

Leider heißt das nicht, dass das gesammelte erfahrene Wissen auf diesem Weg zur Bergspitze schon fest in meinem Hirn verankert ist. Bis zur Prüfung Ende Februar gibt es da noch einiges einzupauken.

( MITI )

Advent, Advent – das Fasten beginnt

Advent, Advent – das Fasten beginnt
Büttgen, 1. Dezember 2024

Die erste Kerze brennt

Fasten in der Adventszeit, jahrhundertelang war es im Christentum keine freiwillige Option, sondern Pflicht, um sich auf das große Fest vorzubereiten. Das Ziel lautete Körper, Geist und Seele in Vorfreude auf die Geburt des Herrn zu reinigen. Erst 1917 wurde der entsprechende Passus im katholischen Kirchenrecht gestrichen.

Advent, Advent – das Fasten beginnt

Meine letzte Mahlzeit

Auch wenn sich heute kaum noch jemand daran erinnert, hänge ich mich immer wieder gerne an diese alte Tradition: vom 1. Advent an verzichte ich für drei Wochen auf feste Nahrung. Der damit verbundene Rückzug passt gut zur Jahreszeit, finde ich.

Mein Heilfasten beginnt mit einer letzten schmalen Mahlzeit, anschließend gibt es für 20 Tage nur noch Wasser, warme Gemüsebrühe und Tee. Der Anfang ist nicht immer ganz leicht, doch nach drei bis vier Tagen hat sich mein Körper in der Regel daran gewöhnt, dass es nur noch flüssige Nahrung für ihn gibt.

Dann beginnt sehr schnell die Autophagie, ein Prozess, in dem die Körperzellen eigene Bestandteile und verbliebene Giftstoffe abbauen und verwerten. Dies reicht von fehlgefalteten Proteinen bis zu ganzen Zellorganellen. Dem japanischen Wissenschaftler Yoshinori Ōsumi wurde für die Entdeckung dieses gesundheitlich äußerst wirkungsvollen Prozesses 2016 der Nobelpreis für Physiologie oder Medizin verliehen.

Jedes Jahr ist das Heilfasten für mich eine neue Erfahrung. Ich habe immer ein wenig Respekt davor, aber ich weiß auch, dass es mir guttut. Man darf gespannt sein, wie es mir heuer ergehen wird.

( MITI )

Winterzauber Rittergut Birkhof

Winterzauber Rittergut Birkhof
Lüttenglehn, 1. Dezember 2024

Herrenhaus des Ritterguts Birkhof, Anbau von 1905

Einen weiteren Tag mit wunderbarem Winterwetter nutze ich für eine große Runde mit Doxi um mein Heimatdorf. Auf halber Strecke kommen wir am Rittergut Birkhof mit Golfplatz, Gastronomie und früher auch Gartencenter vorbei.

Die Anlage aus dem 13. Jahrhundert mit großem Park und Wildtierbestand gehört der Familie Osterspey. Seitdem der Gutsherr das Hauptgebäude aus dem Jahr 1905 mit Ballsaal, Wintergarten und Uhrenturm im Jugendstil nicht mehr bewohnt, wird es für Hochzeiten und Events genutzt.

Heute ist dort ein kleiner Wintermarkt aufgebaut, der eine willkommene Gelegenheit bietet, das Gebäude einmal von innen zu besichtigen. Damit hatte ich gar nicht gerechnet.

( MITI )

An der Wahnbachtalsperre

An der Wahnbachtalsperre
Wolperath, 30. November 2024

Doxi am Aussichtspunkt oberhalb der Wahnbachtalsperre

Auf einer winterlich kalten, aber wunderbar sonnendurchfluteten Runde war ich heute mit Doxi nördlich von Hennef unterwegs. Unser Ziel war die landschaftlich reizvoll gelegene Wahnbachtalsperre am Übergang zwischen Bergischem Land und Siegerland.

Die 1958 errichtete Talsperre staut den Wahnbach auf, der von Much kommt. Sie dient der Trinkwasserversorgung in einem großen Einzugsbereich von Siegburg über Hennef, Remagen, Königswinter und Bonn bis auf die andere Rheinseite nach Rheinbach. Außerdem führt die Talsperre der Sieg bei deren Niedrigwasser Wasser zu.

Der Rundweg oberhalb der schwer zugänglichen Talsperre ist mit 22 km etwas zu lang für Doxi. Deshalb hatte ich uns eine schöne Tour herausgesucht, die sich von der Seite an die Talsperre ranwamst.

Die hügelige Landschaft in der Umgebung ist geprägt von kleinen Dörfern, in denen sich traditionelle Fachwerkhöfe und moderne Wohnbebauung mischen.

Von unserem Startpunkt in Wolperath geht Blick in südlicher Richtung weit hinaus bis zum Siebengebirge am Horizont. Tatsächlich laufen wir zunächst in südlicher Richtung bis ins Tal der Birkenmühle und dann wieder hinauf, um in nördlicher Richtung die Wahnbachtalsperre zu erreichen.

Am Rande von Wierscheid haben wir von einem Felsvorpsrung einen tollen Blick über den westlichen Teil der Talsperre bis hin zur Staumauer. Rund zweieinhalb Stunden sind wir auf dieser 11 km langen Runde unterwegs. Auf den Höhen begleitet uns ein schneidiger Wind, doch im Wald, wo der Wind nicht weht und die Sonne durch die kahlen Äste dringt, ist es richtig lieblich.

( MITI )

Textile Kunst von Sheila Hicks

Textile Kunst von Sheila Hicks
Düsseldorf, 29. November 2024

Sheila Hicks, Safron Sentinel, 2017

In diesem Herbst zeigen das Josef Albers Museum Quadrat Bottrop und die Kunsthalle Düsseldorf städteübergreifend die erste große überblickshafte Einzelausstellung von Sheila Hicks in Deutschland.

Die US-amerikanische Künstlerin (*1934) lebt und arbeitet in Paris. Tatsächlich studierte sie während ihrer Zeit an der Yale School of Art in Connecticut (1954–1959) unter anderem bei Josef Albers.

Hicks Arbeiten reichen von winzig bis monumental. Im Spiel zwischen Material, Farbe und Raum entfaltet sich das einzigartige Œuvre von Sheila Hicks: In Wandarbeiten, Teppichen, Reliefs, Skulpturen und Installationen fächern sich die unendlich erscheinenden Möglichkeiten dieser drei Dimensionen auf.

„Was kann man mit einem Faden machen?“, lautet die Frage, die die Künstlerin unermüdlich verfolgt. In ihrem Bestreben erprobt sie verschiedenste Techniken, die unsere Wahrnehmung und unsere Vorstellungen von Kunst und Textil, Farbe und Struktur, Werk und Raum immer wieder herausfordern und überraschen.

Während in Bottrop vor allem ältere Arbeiten gezeigt werden, lenkt die Kunsthalle Düsseldorf den Blick auf die aktuelle künstlerische Produktion von Sheila Hicks: Großformatige, teils ortsbezogene Installationen und Skulpturen entfalten ihre intensive Kraft im Kontrast zur brutalistischen Architektur der Ausstellungsräume und zeigen auch neueste Material- und Formenexperimente der mittlerweile 90-jährigen: Künstlerin.

Im vergangenen Jahr hatte ich schon einmal Gelegenheit, das wunderschön gestalteten Museum Quadrat Bottrop besucht. Ich glaube, jetzt gibt es einen guten Grund, erneut nach Bottrop zu fahren.

( MITI )