Die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen würdigt mit einer großen Überblicksausstellung im K21 das Werk der international anerkannten und in Düsseldorf lebenden Fotopionierin Katharina Sieverding (*1941)
Ihre seriellen Fotofolgen sind sowohl Ausdruck von Reflexionen zur eigenen Identität als auch Stellungnahme zu politisch-gesellschaftlichen Fragen. Mit ihren monumentalen Arbeiten, die sich der Performance, der Body Art und dem Experimentalfilm zuordnen lassen, hat sie der Fotografie eine neue Dimension hinzugefügt.Die heute 83-Jährige kam ursprünglich von der Bühnenbildnerei. Zum Sommersemester 1967 wechselte sie in die Bildhauer-Klasse von Joseph Beuys. Später besuchte sie die Filmklasse von Ole John Povlsen, wo sie sich mit den filmischen und fotografischen Techniken vertraut machte. Bei Beuys schloss sie ihr Studium als Meisterschülerin im Jahr 1972 ab.
Seit 1975 arbeitet Sierverdig mit Großfotografie. In ihren Werken befasst sich die Künstlerin mit dem Zusammenhang zwischen mikroskopischen und makroskopischen, individuellen und globalen Prozessen.
Bis heute bezieht Katharina Sieverding mit ihren Arbeiten politisch Stellung: zum Nationalsozialismus und zu der Frage nach der deutschen Identität vor dem Hintergrund antidemokratischer Kräfte, aber auch zu globalen Themen. Auch wenn ihre Arbeiten unmittelbar auf aktuelle Ereignisse Bezug nehmen, erscheinen sie dennoch zeitlos gegenwärtig.