Im Tal der Wassermühlen

Im Tal der Wassermühlen
Wegberg, 5. November 2024

Molzmühle im Bollenberg an der Schwalm

Heute unsere vermutlich letzte Sonnenwanderung für die kommenden Tage. Ich bin mit Doxi im Tal der Schwalm bei Wegberg unterwegs, knapp 10 km vor der niederländischen Grenze bei Roermond.

Wegberg nennt sich selbst Mühlenstadt, weil an den Wasserläufen von Schwalm, Mühlenbach, Beeckbach, Helpensteiner Bach und Rothbach mehr als 20 historische Mühlenstandorte bekannt sind. Vierzehn davon sind noch erhalten und bei neun dreht sich bis heute ein Mühlrad durch die Kraft des Wassers.

Unsere 10 km lange Runde führt uns an vier Mühlen vorbei: der Molzmühle, der Schrofmühle, der Buschmühle und der Holtmühle. Von letzterer ist allerdings kaum etwas zu sehen, weil sie gerade renoviert wird.

Wir laufen zunächst durch das Naturschutzgebet Schwalmbruch, wo wir an der Schwalm auf die Molzmühle treffen, heute ein beliebtes Ausflugslokal im Wald.

Weiter geht es zur Schrofmühle am Mühlenbach, die als privater Wohnsitz genutzt wird, ebenso wie die nachfolgende Buschmühle. Beide Anlagen verfügen über ausgedehnte Mühlenteiche, die uns im sonnigen Herbstlicht anstrahlen.

Weiter geht es zur Holtmühle, wo wir umdrehen und durch die Felder zurück nach Rickelrath laufen. Im Ortszentrum haben sich einige sehenswerte Fachwerkhöfe erhalten, die einen Eindruck vermitteln, wie es hier früher aussah. Fast könnte man glauben, man sei in einem Rheinischen Freilichtmuseum gelandet.

Vorbei am hübschen Waldkindergarten von Rickelrath geht es für uns wieder in den Schwalmbruch und zurück zu einem Startplatz, den wir nach rund zwei Stunden erreichen. Schön viel Sonne haben wir auf dieser kleinen Tour abbekommen und mehr Wassermühlen gesehen also sonst in manchem Jahr:-)

( MITI )

Von Wickrath nach Güdderath

Von Wickrath nach Güdderath
Mönchengladbach-Wickrath, 4.11.2024

Wasserfläche im Park von Schloss Wickrath

Noch zwei Tage herrlicher Sonnenschein, bevor sich der graue Herbsthimmel wieder über uns niederlässt. Heute nutze ich das für einen Spaziergang im Südwesten von Mönchengladbach von Schloss Wickrath in den Stadtteil Güdderath.

Im Schlosspark leuchten uns einige große Bäume wunderschön gelb, orange und rot entgegen. Doch viel Laub ist auch bereits zu Boden gegangen. Wir folgen der Niers vom Schlosspark in nordöstlicher Richtung durch die feuchte Niederung Wetschewell nach Güdderath.

Rund um die Grünflächen an der Niers stehen noch einige wenige prächtige und architektonisch verspielte Bürgerhauser. Sie vermitteln einen Eindruck, wie es hier im Kaiserreich und bis zum Zweiten Weltkrieg ausgesehen hat. Was danach entstand, wirkt dagegen weitgehend hässlich und trostlos. Aber so ist es ja fast überall in Deutschland, wo der Krieg seine Narben hinterlassen hat.

( MITI )

Herbst an der Erft

Herbst an der Erft
Grevenbroich, 3. November 2024

Morgennebel über der Erft

Mindestens einmal im Herbst muss ich die schöne Runde entlang der Erft von Wevelinghoven nach Grevenbroich und weiter in den Bend laufen. In diesem Jahr bin ich fast schon etwas spät dran, denn die großen Bäume am Fluss haben ihre bunten Blätter bereits komplett verloren.

Als ich den Bend komme, leuchtet mir ein großes Schild entgegen: „Hunde unbedingt anleinen“. Erst da fällt mir auf, dass ich beim Verlassen des Fahrzeugs gar keine Leine mitgenommen habe. Aber Doxi hört so gut, dass es auch ohne geht. Ich lasse sie ein Stück des Weges Fuß laufen, doch hinter dem Bend darf sie wieder machen, wie sie will.

( MITI )

Edward Kienholz

Edward Kienholz
Kunst aus der KI, 2. November 2024

Alle Werke erstellt nach meinen Vorgaben

Neu aus der KI auf meiner Festplatte: Frisch imaginierte Räume in der Art von Edward Kienholz (1927-1994).

Vor wenigen Tagen war ich in dem faszinierenden Naturschauspiel Dechenhöhle. Hier nun kommen vom Menschen geschaffene Wohnhöhlen, in der Art, wie sie Edward Kienholz inszenierte.

Der 1994 verstorbene US-Amerikaner gilt heute als einer der führenden neodadaistischen Künstler. Mit seinen abgewrackten Raumobjekten erschuf er einen düsteren Blick auf die US-amerikanische Konsumwelt. Seine Kunst ist unverwechselbar und einmalig.

Kienholz, der nie eine Kunstakademie besuchte, begann in den 1950er Jahren sein autodidaktisch geprägtes künstlerisches Schaffen mit Holzreliefs und ging nach und nach zur Dreidimensionalität über.

Immer wieder griff Kienholz dabei gesellschaftskritische Themen wie Rassendiskriminierung, Gewalt, die Unterdrückung der Frau und den Vietnamkrieg auf.

Seine Materialien der Wahl waren objets trouvés, die er auf Trödelmärkten und bei Wohnungsräumungen fand. Damit inszenierte er von Einsamkeit und belanglosem Überfluss geprägte Räume, in denen Menschen buchstäblich vor dem Fernseher verrotten konnten.

Kienholz nahm 1968 und 1972 an der Documenta Kassel teil und wurde bereits weltweit in zahllosen renommierten Museen ausgestellt.

( MITI )

Mein Bücherherbst 2024

Mein Bücherherbst 2024
Büttgen, 1. November 2024

Fachliteratur, mehr ist im ersten Studiensemester nicht drin

Herbstzeit ist Lesezeit. Der Rückzug in meinen kuscheligen Lesesessel, eine Decke über den Beinen, eine warme Tasse Tee auf der Heizung, und zusehen, wie es draußen früh dunkel wird – ich liebe es!

Vor einem Jahr habe ich an dieser Stelle einige Romane vorgestellt, deren Lektüre mir in Herbst und Winter viel Freude bereitet hat. Im Regal warten schon die nächsten Bestseller, ausgewählt aus den Gewinnerlisten des Deutschen Buchpreises der vergangenen drei Jahrzehnte und gekauft für kleines Geld im Gebrauchtbuchhandel.

Doch erst einmal ist ganz anderer Lesestoff angesagt. Im ersten Semester Psychologie werden wir dermaßen vollgeknallt mit den Inhalten aus diversen Standardwerken, dass für Belletristik aber auch gar keine Zeit bleibt.

Im Gegenteil, man kommt kaum nach in der Wissensflut aus Psychologie, Statistik, Forschungsethik, kultureller Vielfalt und weiteren Themen, die man uns da vorsetzt. Was soll ich sagen? Ich habe es mir so ausgesucht, und so ist dieser Bücherherbst ein ganz anderer, als zuvor. Nur die Dunkelheit ist so wie immer.

( MITI )

Uni Mensa-Check Hagen

Uni Mensa-Check Hagen
Fernuniversität Hagen, 31.10.2024

Heute frisch auf dem Womo-Tisch: Grünkohl mit Bratkartoffeln und Mettwurst, Feuerspieß mit Wedges und Krautsalat, sowie vegetarische Tortellini mit gebratenem Gemüse

Was ist eine Uni ohne vernünftige Mensa wert? Gar nichts! Nur dass in der Uni-Mensa Hagen kaum junge Leute abhängen, weil die Studenten ja größtenteils zu Hause vor ihren PCs und Lehrbüchern sitzen.

Dafür gibt es hier viel Lehrende, Uni-Personal und auch Menschen von außerhalb, die gerne das relativ günstige Essen in Anspruch nehmen. Besucher zahlen einen kleinen Aufschlag.

Ich wollte das Essen einmal auschecken und habe mir drei Gerichte verpackt mit ins Wohnmobil genommen, für heute und die kommenden Tage. Für die Verpackung zahlt man pro Essen 5€ Pfand, die man bei Rückgabe zurückerhält. Das finde ich korrekt.

Das Essen selbst war für eine Großküche vollkommen in Ordnung. Ich habe einmal Grünkohl gegessen, einen Feuerspieß probiert (früher wohl „Zigeunerspieß“) und mich an vegetarischen Tortellini mit gebratenem Gemüse erfreut.

Die gesamte Mensa wirkt sehr sauber, gepflegt und gut organisiert. Von mir auf jeden Fall Daumen hoch, auch wenn es ein wenig dauern dürfte, bis ich erneut in Hagen bin und meine Pfand-Boxen zurückgeben kann.

( MITI )