Als die Rheinromantik begann

Als die Rheinromantik begann
Düseldorf, 26. November 2024

3D-Guckkasten vom romantischen Mittelrheintal

Das Aufblühen der Rheinromantik im 19, Jahrhundert hängt eng mit einer technischen Innovation zusammen: Dem Aufkommen der Dampfschiffahrt. Vorher waren die Schiffe zu klein und die Rheinbefahrung zu aufwändig, gefährlich und schwierig, als dass jemand auf die Idee gekommen wäre, dies massenhaft anzubieten. Doch mit den Dampfschiffen änderte sich alles. Davon berichtet nun eine Ausstellung im Düsseldorfer Schifffahrtsmuseum.

Die ersten Versuche mit den qualmenden Ungetümen in den Jahren 1816 und 1817 scheiterten noch aufgrund mangelnder Maschinenleistung – die Strömung war an vielen Stellen einfach zu stark.

Erst ab 1824 waren entsprechend kraftvolle Maschinen verfügbar. Daraufhin gründeten sich in Rotterdam, Köln, Mainz und Düsseldorf erste große Dampfschifffahrtsgesellschaften, mit denen der massenhafte Rheintourismus begann.

Zu den Rheinfahrern der ersten Stunde gehörten die Maler, Dichter und Komponisten der Romantik. Sie machten das Bild vom romantischen Rhein mit seinen Burgen, Schlössern und Geschichten – wie die der Loreley – in der westlichen Welt berühmt. Der „Mythos Rhein“ entstand.

1867 waren bereits 46 Dampfschiffe für den regelmäßigen Personenverkehr auf dem Rhein im Einsatz. Dabei war die Strecke insbesondere im populären Mittelrheintal zu dieser Zeit noch viel schwerer zu befahren als heute. Stromschnellen und Untiefen machten die Reise zu einem echten Abenteuer.

Die neuen Möglichkeiten lockten Menschen aus ganz Europa an den Rhein, insbesondere englische Touristen Schnell war der Markt umkämpft: Die Preise sanken und die Angebote an Bord wurden ausgeweitet. Doch es kam auch zu regelrechten Wettfahrten und schweren Unfällen. Später kam der Rhein ein wenig aus der Mode, doch bis heute lebt das Geschäft mit der Rheinkreuzfahrt von Basel bis Rotterdam. Nur die Schiffe sind seitdem viel moderner geworden. Und sie qualmen auch nicht mehr so.

( MITI )

Bauen wie Zaha Hadid

Bauen wie Zaha Hadid
Kunst aus der KI, 22. November 2024

Alle Werke erstellt nach meinen Vorgaben

Neu aus der KI auf meiner Festplatte: Bauwerke wie geschaffen von der genialen irakisch-britischen Architektin, Hochschullehrerin und Designerin Zaha Hadid (1950-2016).

Die im Irak geborene und im Libanon sowie in London ausgebildete Architektin erlangte mit ihrem ikonischen Baustil Weltruhm. Sie selbst bezeichnete ihn als fließend und kinetisch. Doch bis zu ihrem Erfolg hatte sie eine lange Durststrecke zu überwinden.

Viele Jahre waren ihre Projekte den Bauherren zu kühn. Die Liste ihrer gelobten, aber letztendlich nicht realisierten Entwürfe ist lang. Darunter auch der Neue Zollhof in Düsseldorf (1990), für den später Frank Gehry den Zuschlag erhielt.

Erst 1993 schaffte sie den Durchbruch und konnte ihren ersten Entwurf realisieren: das Feuerwehrhaus des vitra-Werks in Weil am Rhein. Danach ging es mit ihrer Karriere steil bergauf. Hadid realisierte bahnbrechende Projekte in vielen Ländern.

Architekturkritiker sprachen von einer „Eleganz geordneter Komplexität und den Eindruck nahtloser Fluidität“, was auch den natürlichen Systemen entspreche.

Daneben war die Künstlerin auch im Bereich Design tätig. Sie realisierte unter anderem Möbelentwürfe, Inneneinrichtungen, Messepavillons, Bühnenbilder und Gebrauchsgegenstände. Sie sagte, sie würde gerne mehr Objekte gestalten, auch weil man hier die Ergebnisse schneller sehe als in der Architektur, doch fehle ihr dafür die Zeit. 2016 verstarb sie viel zu früh an einem Herzinfarkt im Alter von nur 66 Jahren.

( MITI )

Malen wie Gustav Klimt

Malen wie Gustav Klimt
Kunst aus der KI, 18. November 2024

Alle Werke erstellt nach meinen Vorgaben

Neu aus der KI auf meiner Festplatte: Frisch imaginierte Bilder im Stile von Gustav Klimt (1862-1918), dem heutigen globalen Superstar des Wiener Jugendstils.

Der spätere Gründungspräsident der Wiener Secession sollte ursprünglich wie sein Vater den Beruf des Goldgraveurs erlernen. Doch kam der junge Klimt ab 1876 in den Genuss eines Stipendiums an der Wiener Kunstgewerbeschule, das ihn in eine künstlerische Richtung lenkte.

Er wurde 1891 Mitglied der Genossenschaft bildender Künstler Wiens (Künstlerhaus) und gehörte zu den Gründern der Wiener Secession. Für deren heute weltberühmtes Ausstellungshaus zwischen Naschmarkt und der Akademie der bildenden Künste entwarf Klimt die Eingangstüren.

Gustav Klimt erhielt 1894 vom k.k. Unterrichtsministeriums den Auftrag, gemeinsam mit Franz Matsch die Decke im Gebäude der neu errichteten Universität mit Motiven der verschiedenen Fachdisziplinen auszugestalten. Doch seine Bilder waren dem konservativen Zeitgeist zu progressiv, erst recht, nachdem sein Motivbild „Philosophie“ bei der Pariser Weltausstellung mit einer Goldmedaille ausgezeichnet wurde.

1902 schuf Klimt aus Anlass der 14. Secessions-Ausstellung für den linken Seitensaal des Wiener Secessionsgebäudes den Beethovenfries. 1907–1908 entstand sein berühmtestes Gemälde, „Der Kuss“.

Klimt unterhielt enge Beziehungen zu einigen seiner Auftraggeber, die vornehmlich aus dem assimilierten jüdischen Wiener Großbürgertum stammten. Intime Beziehungen pflegte er insbesondere zu seinen Modellen aus großbürgerlichen Kreisen. Er galt für seine Zeit als bemerkenswert fortschrittlich, weil er den Frauen in der Sexualität eine aktive Rolle zugestand.

Viel zu früh verstarb Gustav Klimt Anfang 1918, nachdem er sich zunächst einen Schlaganfall und kurz darauf eine Lungenentzündung zugezogen hatte.

( MITI )

Lichtfestival Glow 2024

Lichtfestival Glow 2024
Eindhoven (NL), 16. November 2024

Im dritten Jahr besuche ich das Lichtfestival Glow, das immer Mitte November tausende von Menschen ins Zentrum von Eindhoven lockt. Für eine Woche sind dort an mehr als 20 Spielorten Lichtinstallationen aufgebaut – von gigantisch groß bis ganz klein. An einigen Stationen ist auch Musik Teil der Inszenierung.

Ich bin fasziniert, dass es den Machern gelingt, immer wieder andere Orte einzubinden, in diesem Jahr für mich erstmals auch nördlich des Bahnhofs.

Der logistische Aufwand ist enorm: Straßen müssen gesperrt werden, Ordner den Verkehr regeln und die Besuchermassen lenken.

Eindhoven ist keine kleine Stadt, aber ich habe den Eindruck, mittlerweile kenne ich mich ein wenig im Zentrum aus.

Das Ganze läuft total friedlich ab, Betrunkene sieht man kaum. Dafür wird ordentlich gekifft. Immer wieder laufe ich durch dicke Nebelschwaden mit einem ganz markanten Duft.

Mehr von den Glow-Festivals der vergangenen Jahre gibt es hier im Blog.

( MITI )

Dankbar für jeden Sonnenstrahl

Dankbar für jeden Sonnenstrahl
Büttgen, 14. November 2024

Und plötzlich öffnete sich der Himmel

Um mich herum höre ich gerade ganz oft: „Der November schlägt mir aufs Gemüt“. Ich glaube, jetzt hat es auch mich ein wenig erwischt. Ist aber auch einfach brutal grau und trist zurzeit.

Da ist man dankbar für jeden Sonnenstrahl, der der Landschaft wieder etwas Farbe verleiht. So wie heute auf meiner Feldrunde mit Doxi. Nur leider währte diese Episode kaum zehn Minuten.

Das alles erinnert mich an eine Strophe aus einem Gedicht von Erich Kästner: „Ach, dieser Monat trägt den Trauerflor. Dir Wind ritt johlend durch das Land der Farben. Die Bäume weinten und alle Farben starben. Nun sind die Tage grau wie nie zuvor, und der November trägt den Trauerflor.“

Na, vergeht auch wieder.

( MITI )

Art Cologne 2024

Art Cologne 2024
Köln, 9. November 2024

Einem Herzensmenschen gewidmet (Sarkis, Arc-en-ciel comme mesure No 5, 2022)

Erneut habe ich mich in diesem Herbst auf die Art Cologne gefreut. Wo sonst bekommt man an einem einigen Ort so vielfältige Gegenwartskunst zu sehen? Und doch hat sich der Messebesuch in diesem Jahr anders angefühlt. Ob es daran lag, dass ich vor dem Einlass in der Kälte mehr als eine Stunde warten musste, weil ich kein VIP-Ticket hatte? Man weiß es nicht.

Ich hatte den Eindruck, dass diesmal mehr jüngere Galerien und weniger das Top-Segment vertreten war, obwohl angeblich schon am Vernissage-Abend ein Baselitz für fast 900.000 Euro den Besitzer wechselte. Auf jeden Fall wirkte die präsentierte Kunst auf mich frischer und quirliger als in den vergangenen Jahren.

Plastiken sind unter den ausgestellten Werken weiter auf dem Rückzug, was ich schade finde. Und man spürt, dass Köln nicht mehr mit den ganz großen Kunstmessen mithalten kann, weil das Geld woanders sitzt. Aber soll es doch.

Eine ganze Reihe von Künstlern erkenne ich mittlerweile am Stil ihrer Arbeiten und manche hier zum Verkauf präsentierten Werke habe ich schon in Ausstellungen angeschaut. Das ist dann immer ein nettes „Wiedersehen“. Hier kommt alles, was mich auf meinem dreistündigen Messerundgang angesprochen hat.

( MITI )