Ein Tag in Linz

Ein Tag in Linz
Linz (AT), 22. März 2024

Gebäude am Hauptplatz. Im Hintergrund der Alte Dom.

Von Passau habe ich den Weg durch das obere Donautal genommen, um nach Linz zu fahren, der Landeshauptstadt von Oberösterreich. Mit 210 tausend Einwohnern ist Donaustadt nach Wien und Graz die drittgrößte Stadt Österreichs und war lange das industrielle Zentrum des Landes.

Früher, in den 1950er und 1960er Jahren, hatte Linz den Ruf einer staubigen Stahlstadt, den sie dem größten lokalen Arbeitgeber verdankte, den Stahlwerken der heutigen Voestalpine AG. Kein Ort in Österreich wies eine stärkere Luftverschmutzung auf. Doch das ist seit den 1970er Jahren Geschichte.

Auch durch zahlreiche Initiativen im Kulturbereich wie die Linzer Klangwolke, das Brucknerfest, das Pflasterspektakel und den Prix Ars Electronica gewann die Stadt nach und nach ein neues Image.

Am Nachmittag schaue ich mir mit Doxi die Innenstadt an. Von unserem Stellplatz auf der gegenüberliegenden Donauseite laufen wir zum Hauptplatz mit der riesigen Dreifaltigkeitssäule und weiter zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten.

Es ist eine Menge los an diesem sonnigen Freitagnachmittag und ich empfinde die Stadt auch als ganz schön laut, aber die Menschen fühlen sich hier offensichtlich wohl.

( MITI )

Durch das obere Donautal

Durch das obere Donautal
zwischen Passau und Linz, 22.03.2024

Die Donau bei Otensheim

Gleich hinter Passau beginnt Österreich. Zunächst nur auf der rechten Seite der Donau, dann nach wenigen Kilometern auch am linken Donauufer.

Ich folge der österreichischen Bundesstraße B130 (Nibelungenstraße) durch das obere Donautal in Richtung Linz. Immer wieder kann man wunderschön auf den Fluss blicken.

Hübsche kleine Orte ziehen vorüber, oben auf den Hängen sieht man immer wieder Burgen. Es ist ein wenig wie im Mittelrheintal.

So geht es bis zur Donauschlinge bei Schlögen, wo die Bundesstraße den Donaulauf verlässt, um sich kurz vor Linz wieder mit ihm zu treffen. Eine sehr angenehme Fahrt und sogar Mautfrei, weil ohne Autobahn 🙂

( MITI )

Code 3059

Code 3059
Deggendorf, 21. März 2024

Marktplatz mit Marienbrunnen

Manchmal kann einen ja eine kleine Unachtsamkeit ganz schön in die Bredouille bringen. In Deggendorf an der Donau bin ich auf der Suche nach einem Stellplatz durch eine geöffnete Schranke auf den großen Festplatz gefahren.

Ich habe mich schon gewundert, dass dort nur einige wenige LKW standen, mir aber nichts Weiteres dabei gedacht. Denn Verbotsschilder hatte ich keine gesehen.

Als ich nach einem ausgiebigen Stadtbummel mit Doxi zurückkehre, ist die Schranke verschlossen und mit Kette und Vorhängeschloss gesichert. Und alle weiteren Ausfahren auch. Oh weh.

Vor meinem geistigen Auge sah ich mich schon am nächsten Morgen im Rathaus betteln, man möge mich doch bitte wieder herauslassen.

Doch dann habe ich auf dem weitläufigen Gelände einen Fahrlehrer entdeckt, der dort mit seinem Motorrad-Schüler übte. Und der hat mir freundlicherweise den Zahlencode für das Vorhängeschloss an der Schranke verraten.

So konnte ich den Platz bei anbrechender Dunkelheit verlassen. Puh, noch mal Glück gehabt. Aber weiterempfehlen sollte man diesen Stellplatz wohl eher nicht 😉

( MITI )

Abstecher an die Isar

Abstecher an die Isar
Landau an der Isar, 21. März 2024

Blick über die Isar hinauf nach Landau

Von der Donau an die Isar: Nach unserem Besuch in Straubing geht es 30 km weiter in Richtung Süden nach Landau an der Isar. Der kleine Ort liegt oberhalb der Hangleite des Isartals. Dadurch kam er im Mittelalter zum Beinamen „Bergstadt“.

Der alte „Obere Stadt“ wurde 1224 vom Wittelsbacher Herzog Ludwig dem Kelheimer gegründet, Die neuere ‚Untere Stadt‘ liegt rund 50 Meter tiefer in der Talsohle des Isartals und wird von der Isar durchflossen.

Von dort wandere ich am Nachmittag mit Doxi hinauf in die hübsche kleine Altstadt, die sich ihre mittelalterliche Struktur bewahrt hat.

Der Marktplatz „sieht fesch“ aus, wie man hier vermutlich sagen würde. Das geht auf eine Altstadtsanierung zurück, die in den Jahre 1991 bis 1999 aufwändig mit Steuermitteln betrieben wurde. Klein, aber fein, würde ich sagen.

( MITI )

Schmuckes Straubing

Schmuckes Straubing
Straubing, 21. März 2024

Marktplatz von Straubing

Heute will ich das zweite Drittel meines Weges nach Wien zurücklegen und in Passau kurz vor der Deutsch-Österreichischen Grenze übernachten. Doch auf dem Weg dorthin mache ich erst einmal in Straubing an der Donau halt.

Nach dem Ende des Römischen Reiches wurde der Ort fast übergangslos zu einem Siedlungszentrum der Bajuwaren. In deren Tradition war es üblich, neue Siedlungen nach dem Sippenführer Strupo Strupinga zu benennen, woraus sich später Straubing formte.

Im späten Mittelalter entwickelte sich Straubing zu einem Zentrum wittelsbachischer Herrschaft und war neben München, Landshut und Ingolstadt eine der Hauptstädte der bayerischen Teilherzogtümer. Dies spiegelt sich noch immer im Stadtbild wider.

Im 14. Jahrhundert entstanden der Stadtturm, die Basilika St. Jakob und der 800 m lange Stadtplatz. Heute präsentiert sich dieser Stadtkern mit einem Mix von gotischen Treppengiebeln, Renaissance-Erkern, Barock- und Rokokofassaden und klassizistischen Lisenen als harmonisches Ensemble und schmucke Einkaufstraße.

( MITI )

Im St.-Kilians-Dom zu Würzburg

Im St.-Kilians-Dom zu Würzburg
Würzburg, 21. März 2024

Blick in den neugestalteten Chor des Doms

Das ist doch mal ein prächtiges Gotteshaus nach meinem Geschmack: Seit einer Umgestaltung im Jahr 1988 präsentieren sich das Langhaus, der Altarraum und der Chor des St.-Kilians-Doms weitgehend in Weiß als eine Mischung aus modernen und Barock-Elementen. Im Mittelgang begrüßt den Besucher beim Eintritt eine großformatige Menora auf einem steinernen Sockel.

Entstanden ist der Würzburger Dom mit seiner Doppelturmfassade und einer Gesamtlänge von 105 Metern zur Zeit der salischen Kaiser. Er ist das viertgrößte romanische Kirchengebäude in Deutschland und ein Hauptwerk deutscher Baukunst

Der zeitgenössischen Mode folgend, wurde der Dom nach dem Dreißigjährigen Krieg bis 1699 barock umgestaltet. Insbesondere in den beiden Seitenschiffen ist die für den Barock typische Opulenz bis heute erhalten geblieben.

Hätte ich Doxi nicht draußen vor dem großen Domportal angeleint zurücklassen müssen, ich hätte gerne noch etwas länger in dieser tollen Kirche verweilt. Aber immerhin hat die Zeit ausgereicht, um noch ein Kerzlein für meine Lieben anzuzünden.

( MITI )