Ich liebe Frites Goulasch!

Ich liebe Frites Goulasch!
Büttgen, 19. April 2025

Stovfles made in NRW

Pommes mit Frikandel Spezial, die gibt es in Holland an jeder Ecke. Mein Favorit sind jedoch Frites Goulasch – Pommes mit Rinder-Goulasch obendrauf. Diese Kombination wird nur in den etwas besseren Frituren angeboten, wie die niederländischen Pommesbuden heißen. Und eigentlich nennen sie ihr Goulasch auf flämisch auch Stovfles.

Ich habe mir heute mein eigenes Stovfles aus einer Dose mit qualitativ hochwertigen Rindergoulasch kreiert: leicht angedickt mit Speisestärke, damit die Sauce nicht über den Pommes zerläuft, ein paar Tropfen Bier (wichtig bei Stovfles) dazu gegeben, etwas süßes Paprikapulver darüber und eine kleine Portion Chili für etwas mehr Schärfe.

Oh, man, wie das mundet. Als wäre man in Holland oder besser noch im flämischen Teil von Belgien. Dazu noch ein feiner Selleriesalat mit Apfel und auf die Pommes ordentlich Mayo, da ist der kleine Michi glücklich – auch wenn es ausnahmsweise einmal Fleisch gibt.

( MITI )

Frühling auf Hombroich

Frühling auf Hombroich
Neuss-Holzheim, 18. April 2025

Grün, weiß, blau – Farben des Lebens

Auf den Tag genau vor drei Monaten war ich zuletzt auf der Museum Insel Hombroich. Damals lag Schnee und die ganze Anlage war winterlich erstarrt. Nun ist der Frühling da und überall grünt und sprießt es. Herrlich ist das, eine echte Augenweide. Oh süßer Moment, bleib doch hier und verweile.

( MITI )

Es tulpt wieder schön

Es tulpt wieder schön
Glehn, 17. April 2025

Tulpen bei Kapellen

Wer große Tulpenbestände sehen möchte, der muss in diesen Tagen nicht in die Niederlande reisen.

Auf halber Strecke von Düsseldorf nach Mönchengladbach gibt es zwischen Büttgen und Kapellen große Feldabschnitte, auf denen jetzt zehntausende von Tulpen ihre bunten Blütenköpfe in die Sonne recken.

Und dabei sind die Bauern gar nicht an den oberirdischen Pflanzenbestandteilen interessiert, die wir uns so gerne in die Vase stellen. Ihnen geht es um die Zwiebeln, die verkauft werden, um im kommenden Jahr irgendwo auf der Welt neue Tulpen hervorzubringen.

 

Es tulpt wieder schön
( MITI )

Dieter Krieg im MKM Duisburg

Dieter Krieg im MKM Duisburg
Duisburg, 16. April 2025

Großformatig, plastisch und oft zunächst rätselhaft: Die Werke von Dieter Krieg.

Es gibt Kunst, die versteht man ohne begleitende Erklärungen gar nicht. Häufig von Künstlern, denen es nicht auf die Wirkung ihrer Werke, auf das Verkaufen, auf den Erfolg ankommt. Sondern einzig und allein um das Schaffen aus sich heraus.

Zu dieser Kategorie von Mensch gehörte wohl auch Dieter Krieg, dem das Museum Küppersmühle in Duisburg jetzt eine große Einzelausstellung gewidmet hat. Sie legt den Schwerpunkt auf das Spätwerk des 2005 verstorbenen Künstler. Ich hatte das Glück, an einer wunderbar kenntnisreichen und informativen Führung zu dieser Ausstellung teilzunehmen, die unter dem Titel „Maler, Diebe und Gesindel“ firmiert.

Krieg erregte bereits in den 1960er Jahren durch seinen radikalen Malstil Aufsehen. 1978 vertrat er Deutschland auf der Biennale in Venedig. Als Professor an der Kunstakademie Düsseldorf beeinflusste er eine ganze Generation jüngerer Künstlerinnen und Künstler.

Dieter Krieg im MKM Duisburg

Das MKM Duisburg

Ein Erkennungsmerkmal seiner expressiven und kraftvollen Kunst sind die extremen Formate seiner in heftiger Malweise ausgeführten Gemälde. Damit nahm Krieg den großen Erfolg der „Neuen Wilden“ in den 1980er-Jahren vorweg.

Heute gilt er als einer der wichtigsten deutschen Maler der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Als Vertreter der Neuen Figuration schrieb er Kunstgeschichte. Sein künstlerischer Rang ist in der Fachwelt nach wie vor unumstritten, auch wenn er heute in der Öffentlichkeit weitgehend vergessen ist.

Die Ausstellung demonstriert dies mit Schriftbildern und monumentalen Darstellungen von banalen Alltagsgegenständen wie Spiegeleiern, Koteletts, Duschvorhängen, Kerzen und anderem. In seiner Malerei wird neben ihrer verführerisch-sinnlichen Qualität die Fragwürdigkeit der Darstellbarkeit von Dingen besonders deutlich.

Krieg war ein obsessiver Leser, und seine Malerei ist geprägt durch eine Affinität zur Literatur seiner Zeit von Sartre und Beckett bis zu Peter Handke und den körperlichen Akt des Schreibens, der zu einem weiteren Motiv der Gemälde wird.

( MITI )

Rhein auf Frühjahrstiefstand

Rhein auf Frühjahrstiefstand
Neuss, 15. April 2025

Steinskulptur im Rheinsand. Rechts hinter Doxi: Eine Kiesbank mitten im Rhein.

Während ich zehn Tage mit dem Womo in der Eifel unterwegs war, ist die Natur bei uns im Rheinland geradezu explodiert. Und das, obwohl es viel zu lange nicht geregnet hat. Der Rhein steht beinahe auf einem historischen Frühjahrstief.

Als ich mit Doxi am Neusser Rheinufer unterwegs bin, entdecke ich in praktisch jeder Bune markante Kiesbänke, Untiefen, die sonst unter der Wasseroberfläche verborgen bleiben.

Selbst beim darüber Paddeln habe ich sie noch nie wahrgenommen. Dabei sind sie überall – von der Rheinströmung in Fließrichtung jeweils rund 15 Meter hinter den Bunen aufgeschichtet, wie oben im Bild.

Abar auch oberhalb der Wasseroberfläche ist mächtig was los. Im Naturschutzgebiet Ölgangsinsel chilpen die Vögel wie verrückt. Das muss der Frühling sein – endlich!

( MITI )

Japanischer Garten Leverkusen

Japanischer Garten Leverkusen
Leverkusen, 14. April 2025

Teehaus im Japanischen Garten Leverkusen

Während die Kirschblüte in Deutschland ihren Zenit bereits wieder überschritten hat, besuche ich noch schnell einen der herausragenden Kirschblütenhotspots bei uns im Rheinland: Den 1912 errichteten Japanischen Garten auf dem Gelände von Bayer Leverkusen.

Die etwa 15.000 Quadratmeter große Gartenanlage mit Wasserflächen, japanischen Holzbrücken und Teehaus wurde auf Initiative von Carl Duisberg angelegt, dem damaligen Generaldirektor der Farbenfabrik Friedrich Bayer & Co. Sie gehört – jenachdem, wen man fragt – zu den zehn schönsten Parks Deutschlands.

Der Garten beherbergt farbenprächtige, exotische Pflanzen, Skulpturen und Laternen aus vielen Teilen Ostasiens – und natürlich Zierkirschenbäume. Auch Schildkröten und japanische Kois sind in den kleinen Teichen zu sehen.

Eingebettet ist der ganzjährig geöffnete Japanische Garten in den rund zwei Hektar großen Carl-Duisberg-Park zwischen Kasino und Otto-Bayer-Straße nahe der Stadtgrenze zu Köln. Im Stil eines englischen Landschaftsgartens bilden die von breiten Wegen und Bäumen gesäumten Grünflächen die grüne Lunge des Chemparks.

Dort befindet sich auch das Grab von Carl Duisberg und angrenzend das historische Verwaltungsgebäude von Bayer und das Kasino. Schön, dass ich das einmal gesehen habe.

( MITI )