Durch die Schönecker Schweiz

Durch die Schönecker Schweiz
Schönecken, 30.01.2024

Blick ins Tal des Altburger Bachs mit Wald und Kalkmagerrasen

Heute bin ich in Schönecken, einem Dorf in der Westeifel im Landkreis Bitburg-Prüm. Der Ort liegt an der Nims und ist Ausgangspunkt für abwechslungsreiche Wanderungen durch die angrenzende Schönecker-Schweiz.

Schönecken befindet sich inmitten der Prümer Kalkmulde, einer weitgehend unberührten Karstlandschaft. Hoch über dem Dorf thront weithin sichtbar die Ruine der Burg Schönecken, die auch als „Bella Costa“ oder „Clara Costa“ bekannt ist.

Die 1230 errichtete Burg stand auf dem niedrigsten Bergrücken inmitten eines Talkessels. Die Anlage ist nach allen Seiten von höheren Bergen schützend umgeben. Mit einer Länge von 120 m und einer Breite von 60 war sie eine der größten mittelalterlichen Wehranlagen in der Westeifel.

Im Laufe der Zeit wechselte die Burg und die Herrschaft über Schönecken mehrfach die Besitzer, bis sie 1480 in das Eigentum des Kurfürstentums Trier überging.

Die Burg liegt am Rande der Schönecker Schweiz, dem größten Naturschutzgebiet im Eifelkreis Bitburg-Prüm. Dort gibt es markante Felsformationen, Kalkmagerrasen, sowie seltene Insekten und Orchideenarten.

Auf der 14 km langen Wanderung mit Doxi begegnen uns zunächst eine 13-köpfige Wildschwein-Rotte, später Rehe und sogar ein Frettchen bei der Jagd, während in der Ferne immer wieder die schrillen Rufe von Raubvögeln zu hören sind.

Leider ist es heute ganz grau, sonst wären die Ausblicke in die Landschaft sicher noch eindrucksvoller gewesen. Aber dafür waren wir heute auf weiter Flur allein unterwegs, während das Gebiet sonst von Wanderern stark frequentiert ist.

( MITI )

Die Ritter von Rittersdorf

Die Ritter von Rittersdorf
Rittersdorf bei Bitburg, 29.01.2024

Die Wasserburg Rittersdorf aus dem 13. Jahrhundert

Meine letzte Station heute ist das kleine Dorf Rittersdorf an der Nims, wenige Kilometer außerhalb von Bitburg. Im Herzen des Orts steht die gut erhaltene Wasserburg Rittersdorf, die Besucher aus nah und fern anzieht.

Rittersdorf wurde erstmals im Jahre 962 urkundlich erwähnt. Die Herrschaft Rittersdorf stand bis Ende des 18. Jahrhunderts unter luxemburgischer Landeshoheit.

Die Wasserburg existiert seit dem 13. Jahrhundert. Als Erbauer kommt ein Theoderich von Rittersdorf als Untervogt der Grafen von Luxemburg in Betracht.

Die Aufgabe der Burg war es wohl, die alte Römerstraße von Trier über Bitburg und Prüm nach Köln zu sichern.

An der Burg gibt es einige kostenlose Parkplätze, sodass man hier im Womo mit einem prima Burgblick übernachten kann.

Bevor die Dunkelheit einbricht, drehe ich mit Doxi noch eine kleine Runde entlang der Nims und über die Höhen rund um Rittersdorf. Schön ländlich ruhig ist es hier.

( MITI )

Eifelstadt Bitburg

Eifelstadt Bitburg
Bitburg, 29.01.2024

Reste der römischen Stadtmauer, eingebettet in das Rathaus

Bitburg in der Südeifel ist vielen Menschen durch die Bitburger Brauerei ein Begriff. In meinem Bewusstsein ist die Stadt zum ersten Mal in den Achtziger Jahren aufgetaucht, als sich François Mitterrand und Helmut Kohl auf einem Soldatenfriedhof bei Bitburg symbolträchtig die Hand zur Versöhnung reichten.

Tatsächlich wurde die alte Römerstadt Bitburg an der antiken Fernstraße von Trier nach Köln im Zweiten Weltkrieg zu 85% zerstört. Von dem römischen und mittelalterlichen Erbe blieb praktisch nichts erhalten.

Die Amerikaner wollten Bitburg bereits zur „toten Stadt“ und für unbewohnbar erklären, doch die Bürger erzwangen den Wiederaufbau.

Die Stadt ist deshalb heute durchzogen mit Hinweisschildern auf ihr historisches Erbe, von denen jedoch nichts mehr sichtbar ist. Vor allem von der kreisrunden und mit meterdicken Mauern und vielen Türmen gut gesicherten Römerkastell am höchsten Punkt der Stadt.

So richtig sehenswert ist die 15.000-Einwohner-Stadt deshalb nicht. Trotzdem bin ich froh, hier Station gemacht zu haben. Nur über Nacht bleiben, das wollte ich nicht unbedingt. Deshalb bin ich nach unserm Stadtrundgang weiter gefahren in das wenige Kilometer entfernte Rittersdorf.

( MITI )

Eifelblicke zw. Rodt und Zemmer

Eifelblicke zw. Rodt und Zemmer
Rodt / Zemmer, 29.01.2024

Blick von der Spitze des Aussichtsturm Richtung Süden

Gerne wäre ich noch ein paar Tage an der Mosel geblieben, aber hier ist es im Moment einfach zu nebelig. Man muss immer erst 150 Meter auf die umliegenden Höhen steigen, um die Sonne zu Gesicht zu bekommen. Unten im Tal bleibt es dagegen diesig bis zum späten Nachmittag. Kein Wunder, dass die Womo-Stellplätze am Fluss alle noch geschlossen sind.

Deshalb mache ich mich wieder auf in Richtung Norden und suche mir ein sonniges Plätzchen in der Südeifel bei Rodt am Rande des Buntsandsteinhöhenzugs des Meulenwalds.

Weit sichtbares Wahrzeichen Rodts ist der 20 Meter hoher hölzerner Aussichtsturm, an dem die 14. Etappe des Fernwanderwegs Eifelsteig vorbeiführt.

Dort parke ich mit dem Wohnmobil und unternehme mit Doxi eine zweistündige Wanderung durch den Wald zur Nachbargemeinde Zemmer.

Rodt und Zemmer gehören zur sogenannten „Fidei“ und befanden sich bis in die Neuzeit Besitz der Trierer Abtei St. Irminen. Die Abtei setzt Vögte zur Verwaltung des Gebiets ein, daher auch der Name „Fidei“ als Ableitung von „Vogtei“.

Es ist eine waldreiche Gegend, hoch gelegen und daher mit vielen schönen Ausblicken in die umliegende Landschaft bis hin zur Mosel. Vom Turm aus ganz besonders.

( MITI )

Aus dem Nebel in die Sonne

Aus dem Nebel in die Sonne
Bernkastel-Kues, 28. Januar 2024

Burg Landshut noch halb im Nebel

Ein neuer Morgen, und wieder liegt Bernkastel-Kues unter einer zähen Nebelglocke. Doch wenn ich vom Kueseler-Plateau auf die gegenüber liegende Moselseite blicke, sehe ich die Spitzen der dortigen Berge aus dem Nebel ragen.

Also mache ich mich mit Doxi auf den Weg durch die Weinberge hinunter nach Bernkastel-Kues. Wir überqueren die Mosel, laufen durch die Altstadt und steigen dann im Nebel hinauf zur Burg Landshut, dem Wahrzeichen oberhalb der Stadt.

Oben angekommen, taucht die Burg gerade aus dem Dunst der eiskalten Nacht und beim Blick ins Moseltal sehen wir genau, wie die Sonne bereits die obersten Nebelschichten anknabbert.

Also steigen wir noch höher hinauf und sind bald schon in der prallen Sonne. Über dem Olymp, den höchsten Berg der Umgebung, geht es zum Ort Monzelfeld auf der Hochfläche. Dort beginnt unser Abstieg zurück nach Bernkastel-Kues.

Wir folgen dem Wanderweg „Bernkasteler Schweiz“ über verschlungene Pfade hinunter ins Tiefenbachtal und vorbei an der alten Mühle wieder zurück in nach Bernkastel-Kues. Mittlerweile hat sich der Nebel aufgelöst, sodass die historischen Häuser der Altstadt in ihrer ganzen Pracht erstrahlen.

Nach einer kurzen Pause am Moselufer geht es wieder hinauf aufs Kueseler-Plateau, wo wir nach viereinhalb Stunden und 16 Wanderkilometern wieder am Wohnmobil. eintreffen. Eine herrliche Wanderung ohne Plan und Karte, hat aber dank guter Beschilderung wunderbar geklappt.

( MITI )

Die Türen von Bernkastel-Kues

Die Türen von Bernkastel-Kues
Bernkastel-Kues, 28. Januar 2024

Alles Wein hier, oder was?

Bernkastel-Kues ist geprägt vom Weinanbau und das sind auch die Türen und Portale im historischen Mosel-Ort: Sei es im Hinblick auf die eingearbeiteten Motive, auf ihre Funktion als straßenseitiger Zugang zum Weinkeller oder als Spiegelbild des Wohlstands alteingesessener Winzerfamilien.

( MITI )